Faust setzt sich mit einer uralten und dennoch zeitlosen Problematik auseinander, auf die der wissbegierge und forschende Mensch stößt. Mit dem Wissen wächst der Zweifel. Dies wird in Fausts Monolog:"Habe nun ach Juristerei und Medizin und leider auch Philosophie studiert durchaus mit heißen Bemühen...und sehe das wir nichts wissen können.",wie auch in der Aussage: "Es irrt der Mensch solang er strebt." deutlich. Goethe selbst wird das Zitat:"Wer nicht mehr irrt und nicht mehr liebt, der lasse sich begraben" zugeschrieben. Schon Sokrates hat sich mit dem Nichtwissen und der Fehlbarkeit der Menschen auseinander gesetzt. Von ihm stammen die Worte:"Ich weiß das ich nichts weiß". Faust befindet sich in seiner inneren Zerissenheit über das Nichtwissen in einer existentiellen Kriese. Dieser versucht er zum Beispiel mit einer spirituellen Geisterbeschwörung entgegen zu wirken. Für mich ist Faust in der Deutschen Literatur hoch im Diskurse.