Wie bei anderen Künsten, gibt es auch in der Musik formale und emotionale Aspekte, die Einfluss auf die Herangehensweise bei der Komposition haben. Dabei gab und gibt es unterschiedliche Ansichten, welche Aspekte im Vordergrund stehen sollten.
Komponisten, die die formale Aspekte betonen, achten vor allem auf die inhärenten Gesetzmäßigkeiten und Regeln der Musik, versuchen diesen streng zu folgen, sie zu erweitern oder gar mit ihnen zubrechen, dabei sind die emotionalen Aspekte der Musik eher zweitrangig.
Komponisten, die die emotionalen Aspekte betonen, beschäftigen sich eher mit der Wirkung der Musik. Dabei geht es darum, bestimmte Gefühle beim Publikum hervorzurufen oder aber bestimmte Gefühle (des Komponisten) auszudrücken.

Natürlich sind die beiden Aspekte nie völlig voneinander getrennt.
Man kann bestimmmte Wirkungen nicht erzielen oder Gefühle ausdrücken, wenn man nicht auch formale Aspekte beachtet und umgekehrt haben auch stärker technische Kompositionen unweigerlich emotionale Wirkungen.
Beide Herangehensweisen haben auch Auswirkungen aufeinander, so kann das Ziel neue Formen hervorzubringen neue Ausdrucksweisen ermöglichen und kann der Versuch, bestimmte Wirkungen zu erzielen oder Gefühle auszudrücken, neue musikalische Formen hervorbringen.
Ein weitere Dimension die beim vorher gesagten schon angeklungen ist, besteht darin, dass (instrumentale) Musik eine Form der Kommunikation zwischen Komponist, Interpreten und Publikum darstellt. Wenn Musik jedoch eine Art Sprache ist, ergeben sich die Fragen, was sich mit Musik sagen lässt und wie sich das, was gesagt werden soll so ausdrücken lässt, dass es verstanden wird und nichts oder möglichst wenig verloren geht?
Oft wurden und werden die formalen und emotionalen Aspekte und die verschiedenen Dimensionen der Musik von Komponisten in einer Programmatik miteinander in Bezug gesetzt, also einer vorausgehenden Überlegung oder nachgelagerten Reflexion, wie man ein gewünschtes musikalisches Ziel am Besten erreicht und/oder vermitteln kann. Das führt dann zu gewissen Richtlinien, an die sich der Komponist zu halten versucht.
Grundsätzlich ist vielen Komponisten auch der Wunsch gemein, neue oder originelle Musik hervorzubringen und eine eigene Handschrift oder Stimme zu entwickeln. Und wenn also musikalisches Neuland betreten werden soll, sind damit auch mentale, intellektuelle und emotionale Herausforderung und Erfahrungen verbunden, die gemeistert werden müssen, bereichernd oder beschränkend empfunden werden können und ebenfalls Einfluss auf Komponisten und Komposition haben können.

In den oben genannten Zitaten geht es genau um diese Punkte.
Soll der Komponist mit (instrumentaler) Musik etwas ausdrücken oder ist die Entwicklung musikalischer Formen ein Selbstzweck? Wenn die Musik etwas ausdrücken soll, was lässt sich mit Ihr ausdrücken (Gefühle, Bilder, Assoziationen oder gar Gedanken)? Ist der musikalische Ausdruck so eindeutig, dass er von den Interpreten und dem Publikum verstanden wird? Wie erreiche ich einen möglichst "genauen" Ausdruck? Gibt es eine Programmatik, die eine "erfolgreiche" Kommunikation, ein Verständnis ermöglicht und wie müsste die beschaffen sein? Welche Auswirkungen hat die Programmatik auf den Prozess und die Erfahrungen bei der Komposition?

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Grob gesagt: Auswahlkriterium für den Austrahlungszeitpunkt (Sendeplatz) einer Sendung ist nicht die Qualität, sondern das Interesse der avisierten Zielgruppe(n) des Senders.
Tagsüber und Nachts setzt sich das Publikum anders zusammen als zur Hauptsendezeit zwischen 20 und 22 Uhr und ist auch wesentlich kleiner.
Das Programm wird darauf abgestimmt.
Dabei wird zur Hauptsendezeit ausgestrahlt, was eher von allgemeinem Interesse ist (Talks, Blockbuster, Shows, allgmeine Infosendungen), während spätabends und nachts eher spezifischere Interessen bedient werden (bestimmter Qualitätsanspruch, Nischenthemen usw.), die für den Großteil des Publikums nicht so interessant sind (nach dem Dafürhalten der Programmgestalter und nach Erfahrungen aus den Einschaltquoten ähnlicher Sendungen oder Programme).
Gedanke dabei ist vermutlich, dass jemand der ein spezifischeres Interesse hat, eher gezielt fernsieht, d.h. auch mal länger aufbleibt, wenn es für ihn lohnenswert erscheint, gerade weil es nicht jeden Tag vorkommt.
Es spricht in dem Fall auch nichts dagegen anzunehmen, dass jemand, der ein spezifischeres Interesse beim Fernsehkonsum hat, sich bestimmt auch grundsätzlich oder hin und wieder für Sendungen erwärmen kann, die zur Prime Time laufen. Insofern macht der Sender auch vor dem Hintergrund nichts verkehrt, wenn er die spezielleren Sendungen ins Nachtprogramm verfrachtet.
Tagsüber dagegen ist ein Großteil des potentiellen Publikums bei der Arbeit oder anderweitig verpflichtet, so dass eher Sendungen ausgestrahlt werden, die sich an die verbleibenden Zielgruppen richten, u.a. Rentner, Hausfrauen, Arbeitslose etc.

Wenn Du also hauptsächlich besser findest, was spät läuft, bist Du vielleicht jemand, der allgemein interessierter ist oder andere Ansprüche hat, als der typische Zuschauer oder das, was die Programmgestalter sich darunter jedenfalls vorstellen.
Zum Glück gibts ja inzwischen vieles in den Mediatheken zum Nachschauen.

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