warum laufen gute Sendungen immer Nachts?

3 Antworten

Grob gesagt: Auswahlkriterium für den Austrahlungszeitpunkt (Sendeplatz) einer Sendung ist nicht die Qualität, sondern das Interesse der avisierten Zielgruppe(n) des Senders.
Tagsüber und Nachts setzt sich das Publikum anders zusammen als zur Hauptsendezeit zwischen 20 und 22 Uhr und ist auch wesentlich kleiner.
Das Programm wird darauf abgestimmt.
Dabei wird zur Hauptsendezeit ausgestrahlt, was eher von allgemeinem Interesse ist (Talks, Blockbuster, Shows, allgmeine Infosendungen), während spätabends und nachts eher spezifischere Interessen bedient werden (bestimmter Qualitätsanspruch, Nischenthemen usw.), die für den Großteil des Publikums nicht so interessant sind (nach dem Dafürhalten der Programmgestalter und nach Erfahrungen aus den Einschaltquoten ähnlicher Sendungen oder Programme).
Gedanke dabei ist vermutlich, dass jemand der ein spezifischeres Interesse hat, eher gezielt fernsieht, d.h. auch mal länger aufbleibt, wenn es für ihn lohnenswert erscheint, gerade weil es nicht jeden Tag vorkommt.
Es spricht in dem Fall auch nichts dagegen anzunehmen, dass jemand, der ein spezifischeres Interesse beim Fernsehkonsum hat, sich bestimmt auch grundsätzlich oder hin und wieder für Sendungen erwärmen kann, die zur Prime Time laufen. Insofern macht der Sender auch vor dem Hintergrund nichts verkehrt, wenn er die spezielleren Sendungen ins Nachtprogramm verfrachtet.
Tagsüber dagegen ist ein Großteil des potentiellen Publikums bei der Arbeit oder anderweitig verpflichtet, so dass eher Sendungen ausgestrahlt werden, die sich an die verbleibenden Zielgruppen richten, u.a. Rentner, Hausfrauen, Arbeitslose etc.

Wenn Du also hauptsächlich besser findest, was spät läuft, bist Du vielleicht jemand, der allgemein interessierter ist oder andere Ansprüche hat, als der typische Zuschauer oder das, was die Programmgestalter sich darunter jedenfalls vorstellen.
Zum Glück gibts ja inzwischen vieles in den Mediatheken zum Nachschauen.

Hallo!

Qualitativ gutes Fernsehprogramm besteht oft aus Sendungen, die von der Mehrheit nicht estimiert werden & für das Tagesbegleitprogramm wahrscheinlich auch viel zu anspruchsvoll wären -----> die Leute wollen tagsüber oder am Abend vor dem Fernseher entspannen & nicht unbedingt nachdenken oder tiefsinnige Dokus sehen.

Andere Alternative: Sie kommen tagsüber, aber auf Spartensendern wie ZDF-Info oder ARD-alpha, die in klassischen Programmzeitschriften wenn überhaupt ganz mini-klein am Rande regelrecht abgefertigt werden bzw. bei denen nur die Hälfte des Tagesprogramms angezeigt wird. Habe ich auch schon erlebt, etwa bei ZDF-Kultur. Wäre ich da nicht mal zufällig hängengeblieben, hätte ich nie erfahren, dass sie die ganzen Musiksendungen meiner Kindheit wiederholen :)

So wandern die besten Produktionen oft auf Sendeplätze jenseits der 22-Uhr-Marke. Ähnliches aber stellte ich auch beim Radio fest ----> die besten Lieder & die besten Moderatoren gab's immer nachts. Ich fand früher Franz-Werner Seibel mit seiner freundlichen Stimme besonders gut, der immer von Sonntag auf Montag den bis 2011 ausgestrahlten ARD-Nachtexpress von SWR in Mainz moderiert hat. Er war auch als Fernsehansager bei Südwest 3 (Baden-Württemberg) aktiv.

https://www.youtube.com/watch?v=DfXRwo47wR0

Vielleicht weil diese Serien eine Altersbeschränkung oder so haben.

sachsenheiko 
Fragesteller
 30.04.2018, 20:56

nein das stimmt nicht es sind sehr gute Dokus

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