Studieren bei der Bundespolizei läuft folgendermaßen ab:

  • 4 Monate Basisausbildung im AFZ -> kostenloses Wohnen in einem der Aus- und Fortbildungszentren (AFZ)
  • 6 Monate Grundstudium in Brühl -> privater Mietvertrag mit der Hochschule des Bundes zwischen 125€ (Doppelzimmer) und 250€ (Einzelzimmer)
  • 3 Monate praxisbezogene Lehreranstaltung im AFZ zur Vorbereitung auf das erste Praktikum -> kostenloses Wohnen im AFZ
  • 3 Monate Praktikum i.d.R. an einer Bahnhofsinspektion -> hier musst du dich selbst um eine Wohnung kümmern, aber du bekommst einen gewissen Tagessatz, abhängig von der Region, wieder erstattet. Der Satz liegt zwischen 20€ und 40€ pro Tag. Dazu erhältst du noch Trennungsgeld und 2 Familienheimfahrten (30ct pro km) pro Monat erstattet. Das Trennungsgeld musst du beantragen und wird monatlich abgerechnet (ca. 350€ netto). Wenn du den Mietvertrag bereits ein paar Wochen vor Beginn des Praktikums abschließt, kannst du damit rechnen, dass du die Mietkosten pünktlich zur Abbuchung auf deinem Konto hast.
  • 4 Monate Hauptstudium 1 in Lübeck -> kostenloses Wohnen in der Akademie in Lübeck
  • 2 Monate praxisbezogene Lehreranstaltung im AFZ zur Vorbereitung als Gruppenleiter -> kostenloses Wohnen im AFZ
  • 2 Monate Praktikum i.d.R. an einer Grenzdienstelle -> hier wieder eigenes Bemühen um eine Wohung mit Erstattung und Trennungsgeld.
  • 4 Monate Hauptstudium 2 in Lübeck -> kostenloses Wohnen in der Akademie
  • 1 Monat Freistellung zur Anfertigung der Diplomarbeit inkl. Urlaub-> bei dir zuhause (kurz vor Weihnachten bis Ende Januar)
  • 2,5 Monate Praktikum an 2 verschiedenen Dienstellen der Bundespolizei als Gruppenleiter und -führer -> eigenes Bemühen um Wohung mit Erstattung und Trennungsgeld
  • 0,5 Monate Vorbereitung und Prüfung als Gruppenleiter im AFZ -> kostenloses Wohnen im AFZ (bei dieser Prüfung fallen sehr viele raus - man muss in mehreren gleichzeitig ablaufenden Anlässen den Überblick behalten und alle Anlässe bewältigen, ohne das polizeiliche Ziel zu verfehlen und keine eigenen Kräfte zu gefährden)
  • 4 Monate Hauptstudium 3 in Lübeck -> kostenloses Wohnen in der Akademie

Anzumerken ist, dass in manchen Zeiträumen noch Urlaub zu nehmen ist. Du wirst dir deinen zustehenden Jahresurlaub während der Ausbildung nicht komplett nehmen können. Diesen wirst du erst nach deinem Studium verbrauchen.

Falls du vor Studienbeginn bereits eine eigene Wohnung hast, steht dir von Anfang an Trennungsgeld mit den 2 Familienheimfahrten pro Monat zu. Außerdem kann eine eigene Wohung Einfluss auf die Stellenverteilung deiner Ersteverwendung nach Abschluss des Studiums haben. KANN nicht MUSS!

Durch die Corona-Pandemie finden ein paar Inhalte per Fernlehre statt. Deswegen wirst du öfter als regulär zuhause sein. Computer, Internet oder ähnliches wird dir nicht zur Verüfung gestellt, lässt sich aber im Rahmen einer Steuererklärung geltend machen.

Für die genauen Zeiten des Studienablaufs:

https://www.komm-zur-bundespolizei.de/sites/default/files/medien/92/dokumente/Bundespolizei_Studium-bei-der-Bundespolizei-gehobener-Polizeivollzugsdienst.pdf

Zum BKA kann ich leider nichts sagen. Nur, dass sie ebenfalls ihr Grundstudium in Brühl absolvieren.

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Ich kann nur für die Bundespolizei sprechen:

Ja, du musst Referate halten. Es fällt den wenigsten von Anfang an leicht, aber das ist genau der Punkt. Nur wenn du dich aus deiner Komfortzone heraus bewegst, kannst du dein eigenes Potential ausschöpfen und deine Kompetenzen erweitern.

Du willst zu einer Behörde in der man immer im Fokus der Öffentlichkeit steht. Das heißt, du wirst vermutlich mal in eine Situation kommen, in der du eine Ansage an die vor Ort befindlichen Bürger richten musst. Beispielsweiße bei einer Absperr- und Räummaßnahme im Rahmen eines Bombenverdachts. Bei der Polizei brauchst du ein gesundes Selbstvertrauen, um in stressigen Situationen mit bestimmter Stimme deine Anweisungen glaubhaft und mit Nachdruck zum Ausdruck zu bringen. Die stärkste Waffe eines Polizisten ist sein Wort.

Aber du wirst dir auch im Laufe deiner dienstlichen Karriere Fachkompetenzen aneignen. Diese Kompetenzen könntest du, während einer internen Fortbildung, als Unterricht an deine Kollegen weitergeben und somit die Kompetenzen deiner Dienstgruppe steigern. Dadurch erhältst du größeres Ansehen sowie Vertrauen und wirst als wichtiges Mitglied wertgeschätzt, was sich auch auf Beförderungen auswirken kann.

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Verschwende ich mein Potential?

Hallo liebe Leser,

Ich stehe zurzeit vor meinem Abiturabschluss, welchen ich womöglich mit einem 1,5-1,7er Schnitt abschließen werde. Mein aktuelles Ziel ist eine Karriere im gehobenen Dienst der Bundespolizei, für welchen ich mich auch bereits beworben habe. Bis zum Studienbeginn ist es aber noch ca. ein Jahr.

Mein kleiner innerer Konflikt, welchen ich gerade gegen mich selber führe, ist der Gedanke ob ich mein Potential dort oder bei ähnlichen Arbeitgebern verschwende. Ohne, und das versuche ich wirklich, mich selber irgendwie höher zu loben als ich es mir leisten dürfte, würde ich mich selber doch als relativ intelligent einstufen und viele meiner charakterlichen Stärken würden mir in anderen Berufen gute Voraussetzungen bieten (Kommunikation, zwischenmenschliches Gespür, Argumentation etc etc.). Auch habe ich gewisse Ansprüche an mich selber, vor allem was meine spätere Karriere angeht. (Gehalt evt. 3K net., gewisse Lebensstandards, etc). Aber ist das alles mit einem Leben als Beamter überhaupt vereinbar? Natürlich heißt das alles nicht, dass man für die Polizei kein Potential oder Intelligenz benötigt, um Gottes Willen! Ich habe nur Angst, dass ich mein persönliches Potential in einem Tarifgebundenen Beamtenverhältnis einfach nicht nutzen kann.

Zum anderen weiß ich aber, dass die Arbeit bei der BPol ziemlich erfüllen würde. Einfach weil ich wirklich Spaß an meiner Arbeit hätte. Etwas, was ich mir in Jobs wo vielleicht bessere Karrierechancen möglich sind, momentan nicht vorstellen kann.

Ich weiß nicht genau wie ich mir diese fast schon philosophische Frage nach "Potential vs Erfüllung" beantworten soll. Sollte ich meiner Erfüllung folgen, dafür mit dem eventuellen Gedanken zu leben, nicht alles aus meinem einzigen, kostbaren Leben gemacht zu haben, was ich hätte machen können? Oder mein Potential in einem anderen Job voll ausnutzen, mit der Möglichkeit auch dort meine Erfüllung zu finden, jedoch meiner jetzigen Interesse und meiner jetzigen Begeisterung zu widerstehen und nicht nach zu gehen.

Für mich ist das gerade alles wirklich schwer und ich hoffe, dass ihr vielleicht ein paar Gedanken oder Impulse habt, die ihr mit mir teilen könnt! :)

Ganz liebe Grüße!

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Was ich rauslese ist, dass du dir sicher bist die Bundespolizei wäre dein Traumarbeitgeber. Meine Vorredner haben bereits alles zum Thema Beruf ist Berufung etc. geschrieben was es zu sagen gibt. Dein Konflikt begründet sich meines Erachtens mit dem Potential auf einen guten Lebensstandard und dem begrenzten Karrierechancen in einer Behörde.

Beginnen wir mal mit der Sicherung des Lebensstandards, also dem finanziellen. Bereits als ausgelernte PK‘in verdienst du ohne Schichtzulage knapp 2600€ netto. Je nachdem wie oft du nachts oder an Feiertagen arbeitest kommst du so schon schnell auf 2900€ netto und das als Berufseinsteigerin. Bildest du dich immer weiter fort und leistest gute Arbeit wirst du schnell befördert und verdienst dementsprechend mehr Geld. Wenn du ein bisschen experimentieren möchtest, was du ohne Schichtzulage alleine im gehobenen Dienst verdienen kannst, empfehle ich dir den Bezügerechner des BVA zu nutzen. Gib hier einfach an, dass du im Endamt - also A13 mit Erfahrungstufe 8 - ledig, Steuerklasse 1, keine Kinder und dein Bundesland zur Berechnung der Kirchensteuer an und klicke auf berechnen. So erhältst du einen ungefähren Überblick, was du verdienen könntest (Kinder und verheiratet mit Steuerklasse 3 wäre der Idealfall vom finanziellen Standpunkt ;) ) Berücksichtigt man noch, dass du nach 40 Dienstjahren 72% deines letzten Nettolohn als Pension bekommst und während deines aktiven Dienst auch keine Krankenversicherung zahlen musst, kommt man schon recht gut über die Runden. Außerdem kannst du immer noch in den höheren Dienst aufsteigen, wenn du dich qualifizierst. Dann wäre tatsächlich Besoldungsstufe A13 - B10 interessant. Wobei für den höheren Dienst A15 am realistischen zu erreichen ist.

Um dich zu verwirklichen ist die Bundespolizei tatsächlich die vielfältigste Polizei in Deutschland. Du kannst im Ausland an internationalen Polizeimissionen teilnehmen, wie beispielsweise die kürzlich beendete Mission in Afghanistan, in dem afghanische Polizisten von europäischen Behörden ausgebildet wurden. Oder in gemeinsamen Grenzzentren Ermittlungsarbeiten im Rahmen der internationalen Rechtshilfe von benachbarten EU-Ländern unterstützen. Diese Beispiele sind nur mal exemplarisch, um nicht immer die Bundespolizei-typischen Aufgabenfelder aufzuzählen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig zu deiner Entscheidungsfindung beitragen.

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Um Hubschrauberpilot bei der Bundespolizei zu werden musst du erst einmal fertig ausgebildeter Polizist sein. Allerdings kannst du schon kurz vor Ausbildungsende deine Bewerbung bei der Bundespolizeifliegerstaffel einreichen.

Das EAV ist mit guter Vorbereitung und ausreichend kognitiver Leistungsfähigkeit machbar. Außerdem wird deine gesundheitliche Eignung für diese Verwendung geprüft. Bestehst du das EAV und wirst genommen, erwartet dich nochmal eine 2,5-jährige Ausbildung. Falls du im mittleren Dienst bist und die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten erfolgreich beendest, wirst du außerdem automatisch in den gehobenen Dienst überführt.

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Die Antwort von Nutzer Federalofficer ist falsch. Es bewerben sich zwar ca. 40 000 Personen bei der Bundespolizei jährlich, aber das gilt für den mittleren und gehobenen Dienst insgesamt. Der dieses Jahr fertig gewordene Studienjahrgang im gehobenen Dienst hat mit ca. 500 Polizeikommissaranwärtern begonnen und wurde nach ca. 1,5 Jahren mit ca. 200 Aufstiegsbeamten zusammengeführt. Aufstiegsbeamte sind bereits fertig ausgebildete Polizisten des mittleren Diensts, die das Studium zum Polizeikommissar absolvieren um die volle Laufbahnbefähigung für den gehobenen Dienst zu erlangen.

Mit Ausbildungsende zum 26.08.2021 konnten von den knapp 700 Studierenden insgesamt 567 Polizisten ihre Ernennung zum Polizeikommissar entgegennehmen.

Grob über den Daumen gepeilt brauchst du beim EAV 120 Punkte um das Studium zu beginnen. Manchmal sind aber schon 100 Punkte ausreichend. Es kommt immer darauf an wie gut deine Mitbewerber sind und wieviele Polizisten eingestellt werden sollen.

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