Abends gefangen in meiner Traumwelt (Schizophren?, Flucht vor der Realität?)

Hallo Liebe Community, ich habe seit ein paar Jahren eine eigenartige Eigenschaft. Nämlich mal ich mir gerne dinge aus und wenn ich abends dann im Bett liege versetze ich mich quasi in eine art "Traumwelt" in der alles nach meinen Wünschen und Ideen abspielt. Dass zieht sich meistens immer sehr in die Länge so dass ich fast nicht mehr aufhören kann mir dinge auszumalen und meine eigene "Welt" so dermaßen zu perfektionieren, dass es mich bis Mitternacht damit beschäftigt und ich an nichts anderes mehr denken kann. In meiner Welt lebe ich nach meinen eigenen Wünschen und Träumen die mir in der Wirklichkeit eigentlich nie widerfahren würden. Und dass bereitet mir ehrlich gesagt sorgen. Wie bereits erwähnt liege ich oft Stundenlang im Bett in meiner Traumwelt so dass mein Gehirn auf Hochtouren arbeitet und ich auch in eine Art Gewissenskonflikt gerate, so als wäre dass doch voll unnötig, jetzt leg dich doch endlich mal hin ruh dich aus, und dass artet dann manchmal so dermaßen aus dass ich selber Kopfschmerzen kriege weil mein Kopf dann quasi überstrapaziert. Nun zu meiner Frage: Ist dass eigentlich normal? Und hat dass schlimme Auswirkungen wenn man Nächtelang in der Traumwelt lebt, und kann dass sogar zur Realitätsverlust führen? Ich weiß es nicht was ich davon halten soll, ich kenne eigentlich niemanden von meinen Freundinnen die dieselbe Erfahrung gemacht haben. Für sie scheint dass völlig bekloppt zu sein und sie behaupten dass ich Schizophren sein könnte, und wollen mir eine Psychologin ans Herz legen weil sie sich anscheinend über "Traumwelten" keine genauen Vorstellungen machen könnten.

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Hi Pumuckel1998,

Ob du normal bist, kann ich dir nicht sagen. Ich kenne keine normalen Menschen: Selbst die, die auf dem ersten Blick normal aussehen, haben eine verrückte Seite. Frauen, die sich mit Klamotten mehr beschäftigen, als mit ihren Mitmenschen, ist das normal? Männer, die Fußball lieben, aber nur zum gucken und selber total unsportlich sind, ist das normal? Weißt du, wie ich meine?

Wer hat den das Recht zu bestimmen, was normal ist? Und was soll das überhaupt für eine Rolle spielen ob man normal ist oder nicht?

Sich Dinge, sogar ganze Welten auszudenken ist eine wunderschöne Eigenschaft. Kinder können das, die meisten Erwachsenen haben es verlernt. Sieh es nicht als Krankheit oder komische Eigenschaft. Es ist eine wundervolle Fähigkeit, die dein Leben bereichern kann und es scheinbar auch tut. Ich weiß nicht, was du beruflich machst/planst, aber wenn es etwas Kreatives sein soll, wirst du sehr von deiner Fähigkeit, dir ganze Welten auszudenken, profitieren.

Ich finde es sehr schade, dass es in den Augen von deinen Freunden etwas Beklopptes oder sogar Behandlungbedürftiges ist. Aber nicht alle denken so. Wenn ich meinen Freunden so etwas erzählen würde, wären sie nicht einmal überrascht. Würden mich höchstens danach ausfragen, wie diese Traumwelt so ist. Vielleicht ergänzt du deinen Freundeskreis durch Leute, die es verstehen, das würde dir gut tun.

Wichtig ist nur, dass man niemandem schadet - weder anderen noch sich selber. Anderen schadest du mit deinen Traumwelten wahrscheinlich nicht.

Und ob du dir selber schadest, kannst nur du beantworten. Pauschal kann man es nicht sagen. Ich kenne Leute, die so etwas machen - als Entspannung. So wie andere ein Buch lesen oder einen Film schauen. Ein Buch oder ein Film ist ja auch eine Traumwelt, nur hat die jemand anders ausgedacht.

Denen hat es nicht geschadet, im Gegenteil. Und bei dir? Verlierst du den Spaß an der realen Welt dadurch? Fängst du an, deswegen wichtige Menschen oder Aufgaben zu vernachlässigen? Bist du ständig unausgeschlafen?

Wenn es dir schadet, dann solltest du schon etwas ändern. Entweder schauen, dass du deinen Alltag spannender gestaltest. Oder dich einfach zeitlich in deinen Träumereien einschränken.

Aber bitte sieh keine Krankheit darin.

Und noch etwas: WIr sind ja zurzeit eine rational geprägte Hochleistungsgesellschaft. Es ist der Zeitgeist, dass so etwas wie deine Traumwelten einem komisch vorkommt. Das widerspricht einfach komplett der Idee, dass man ständig leistungsoptimiert wie ein Roboter sein müsste.

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