Hallo Vollidiotin ;-)

Wenn du Make-up Artist oder Visagist werden willst, kommt leider nur eine Privatschule in Frage. Von staatlicher Seite gibt es nur den Maskenbilder, den man nach dreijähriger Ausbildung am Theater erhält. Allerdings lernt man hier nicht das präzise Schminken, welches man für Fotoshootings oder beim Film benötigt.

Die Ausbildung an Privatschulen ist im Allgemeinen sehr teuer, nämlich zwischen 7000 und 12.000 Euro. Wenn du noch nicht weißt, wo du später einmal arbeiten willst (Theater, Film, Fotoshooting, Kosmetik- oder Make-up-Unternehmen), ist eine 1-Jahres-Ausbildung vielleicht zur Orientierung sinnvoll. Ein Beispiel wäre die Maggi b (maggie-b.de), kostet um die 8000 Euro. Allerdings sollte man sich fragen, was bei einem Kurs mit 20 Schülern so bei rauskommt.

Wenn du bereits weißt, du willst z.B. im Film- und Fernsehbereich arbeiten, wäre möglicherweise eine Schule sinnvoll, die keine Gesamtausbildung anbietet, sondern einzelne Kurse für jeden Bereich. Somit zahlst du nicht für Sachen, die du gar nicht willst. Ein Beispiel wäre hier die Inclover Make-up Academy (www.inclover-make-up-academy.de).

Wenn du die Ausbildungen nicht bezahlen kannst, hast du noch eine Chance! Zertifizierte Schulen nehmen Bildungsgutscheine an, welche von der Agentur für Arbeit ausgestellt werden. In diesem Fall bezahlt der Staat die Ausbildung, allerdings weiß ich nicht genau, welche Bedingungen du erfüllen musst. Am besten, du fragst mal in der Agentur für Arbeit nach. In Berlin sind z.B. Chicocihan Academy und die bereits erwähnte Inclover Make-up Academy zertifiziert, bei der Maggi b weiß ichs leider nicht genau. Die Chicocihan hat mittlerweile aber einen eher durchwachsenen Ruf. Frag einfach in den Schulen, die dich interessieren nach, ob sie für Bildungsgutscheine zertifiziert sind.

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Deine Frage ist jetzt schon etwas her, da in diesem Bereich aber große Unsicherheit herrscht, möchte ich hier auch nochmal etwas dazu schreiben.

Grundsätzlich gibt es in Deutschland zwei Möglichkeiten: die private Ausbildung zum Make-up Artist oder die staatliche Ausbildung zum Maskenbildner. Dabei kommt es immer wieder zu Verwechslungen, weil in den USA z.B. der Make-up Artist mit dem deutschen Maskenbildner gleichgesetzt wird.

Der Maskenbildner kann in Deutschland durch eine 3-jährige Ausbildung am Theater bzw. auch vereinzelt an Privatschulen wie der Maskenbildnerschule Hasso von Hugo erworben werden. Ein Maskenbilder hat sich allerdings meistens auf Theater, Special Effects-Maske und Perückenkunst spezialisiert. Das sehr präzise Schminken für Fotoshootings oder Filmdrehs wiederum beherrscht eher der Make-up Artist.

Die Ausbildung zum Make-up Artist ist in Deutschland derzeit nur durch Privatschulen möglich, weil der Beruf des Make-up Artists nicht geschützt ist. Der Ausbildungszeitraum variiert von Schule zu Schule zwischen 3 Monaten und 1 Jahr. Wobei die Länge der Ausbildung natürlich nichts über die Qualität aussagt. Zu erwähnen wären in meiner Heimatstadt Berlin z.B. die Make-up Schule cb Company oder auch die Inclover Make-up Academy, deren Kurse individuell zusammengestellt werden können. Einen schlechten Ruf haben mittlerweile z.B. Chicocihan oder das Tochterunternehmen Living Faces des Hausfrauen-Fotografenstudios Urbschat. Allerdings spiesen die Make-up Schulen auch derzeit wie Pilze aus dem Boden, oft nicht zu gunsten der Qualität. Eine Vorausbildung zur Kosmetikerin oder Friseur ist meistens nicht Voraussetzung, wäre aber teilweise hilfreich.

Zum Verdienst eines Make-up Artists: Verabschieden sollte man sich als Berufsanfänger von der Vorstellung des hochbezahlten Glamour-Jobs. Je nach Fähigkeiten und deinen Kontakten wirst du am Anfang oder auch mehrere Jahre tagsüber, nachts, am Wochenende und draußen bei Kälte arbeiten und das allzuoft unbezahlt oder mit kümmerlicher Gage. Hast du dir dann einen Kundenstamm aufgebaut und gute Kontakte, kann man von einer Tagesgage von 250-500 Euro ausgehen, über große Produktionen auch 800 und mehr. Aber vergessen sollte man nicht, in mancher Woche hat man auch mal nur einen Job oder auch gar keinen. Das heißt, auch kein Einkommen. Sozialabgaben, Krankenversicherung etc. muss aber trotzdem aus eigener Tasche gezahlt werden.

Umso wichtiger ist, dass man bereits während seiner Ausbildung praktisch arbeitet und im besten Fall die Schule für ihre Schüler hochwertige Jobs vermittelt. Danach sollte man vor seiner Ausbildung möglichst genau fragen. Wichtig ist auch, dass man sich schon während seiner Ausbildung eine gute Präsentationsmappe zusammestellen kann. Hat man gute, retouschierte Fotos, kann man sich schon einmal bewerben. Hat man schlechte bis keine Fotos, wirds nach der Ausbildung wieder teuer. Denn sehr gute Fotografen werden meist nicht mit einem Make-up-Berufsanfänger arbeiten wollen. Also schau dir auch mal genau die Fotos an, welche in den verschiedenen Make-up Schulen entstehen. So, ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen ...

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