Ich schaue den ESC praktisch seit ich denken kann und freue mich jedes Jahr aufs Neue auf dieses Event.
Dieses Jahr ist ihnen aber so einiges über den Kopf gewachsen und die EBU wird sich Gedanken machen müssen, wie man mit solchen Dingen künftig umgehen möchte.
Besonders gut gefallen haben mir Kroatien und Spanien - nicht nur aufgrund der Beiträge sondern weil die Künstler einfach sich selbst und ihre Musik präsentiert haben, keine Mitleidsmasche oder sonstige erfolgsversprechenden Statements für sich genutzt haben. Auch mit den Beiträgen aus Frankreich, der Ukraine und Israel konnte ich viel anfangen.
Wie findet ihr den Sieger (Nemo)? Verdient?
Was heißt "verdient"? Er hat offensichtlich ausreichend Punkte bekommen um zu gewinnen, Punkt. Was in meinen Augen natürlich immer einen bitteren Beigeschmack hat ist, wenn die Jurywertung sich dermaßen stark von der Publikumswertung unterscheidet und die Jurypunkte nicht immer nachvollziehbar sind - die Schweiz hatte natürlich eine sauber gemachte Komposition, eine stimmige Performance und der Künstler hat das stimmlich top gemacht, also eine Garantie für Punkte von den Jurys.
Dennoch bin ich verwundert, warum ein so starker Beitrag wie der französische nicht annähernd so viele Punkte wie die Schweiz bekam - das hat mich wirklich überrascht. Ich bin im Vorhinein davon ausgegangen, dass sich die Punkte zwischen den beiden Beitragen einigermaßen gleichmäßig aufteilen dürften und habe dadurch mit Kroatien als Sieger gerechnet - eben weil er durch das Publikumsvoting ganz weit vorne zu vermuten war.
Aber so war es eben nicht - falsche Einschätzung.