Ich stimme Lichtpflicht in vielen Punkten zu. Du schreibst Dich interessiere das Studium sehr, daher würde ich es an Deiner Stelle nicht abbrechen.

Medien ist in der Tat ein überlaufener und schlecht bezahlter Bereich, das selbe gilt jedoch nicht für BWL, hier entspricht das durchschnittliche Einstiegsgehalt etwa dem eines Durchschnitts-Akademikers und die Arbeitsmarktchancen sind auch mind. durchschnittlich. Dies hängt hier aber häufig von der Spezialisierung und der gewünschten Branche/Abteilung ab. Bestimmte BWL-Gebiete wie Marketing, Personal u.ä. produzieren viele Absolventen, die Jobchancen sind besser als für Medien-Absolventen, aber auch nicht rosig. Für andere BWL-Gebiete wie Controlling, Rechnungswesen, Finance, u.ä. gibt es weniger Absolventen und eine höhere Nachfrage, hier sind die Arbeitsmarktchancen höher als für den durchschnittlichen Akademiker.

Möchtest Du mal in der Rechnungswesen-Abteilung eines Unternehmens, sei es auch ein Medienunternehmen, arbeiten wollen, dann wäre ein reines BWL-Studium mit Schwerpunkt Rechnungswesen, nicht mit Schwerpunkt Medien, vorteilhafter. Bedenke aber Du kannst viel mit Praktika erreichen: Mir sind Fälle von studierten Germanisten, Physikern, etc. bekannt, die über ein Praktikum während ihres Studiums in der Controlling-Abteilung dort anschließend eine Anschlussbeschäftigung gefunden haben, da sie dann schon eingearbeitet waren und ihre persönliche Zuverlässigkeit geschätzt wurde.

Wenn Du ein längeres Praktikum machen möchtest erkundige Dich nach der Möglichkeit das Studium für 1 Semester auszusetzen. Viele Unternehmen stellen keine fertigen Absolventen für ein Praktikum ein, aber ohne Praktikum freilich auch nicht für eine Festanstellung, da sie an einer Initiative als "faire Arbeitgeber" teilnehmen. Das heißt Du kannst Dein Praktikum während des Bachelor- oder Masterstudiums machen. Problematisch ist nach dem Masterstudium oder auch nach dem Bachelorstudium, wenn Du noch nicht wieder das Masterstudium aufgenommen hast. Es gibt auch Unternehmen, die stellen Absolventen als Praktikanten ein, aber das sind nicht die Unternehmen, für die Du arbeiten willst, häufig unbekannte, kleine, unseriöse Unternehmen... Ein Praktikum bei einem solchen Unternehmen in Deinem CV würde sich vergleichsweise nicht so gut machen.

Ob Du einen Zweifach-Bachelor Medien/BWL, ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Medien oder ein Medienmanagement-Studium absolvierst kommt Dir jetzt als etwas sehr unterschiedliches vor, für Arbeitgeber besteht dazwischen jedoch kein so großer Unterschied wie Du denkst. Über die Hälfte der Stellen suchen einfach nur "einen studierten Akademiker", unabhängig von der Fachrichtung.

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