(Zweiter Teil)
Da wir jetzt die Argumente, die gegen Hausaufgaben sprechen zu hören bekommen haben, gehen wir nun auf die Argumente ein, die für das Erteilen von Hausaufgaben sprechen.
Die Auseinandersetzung mit dem Schulstoff am Nachmittag führt zur Wissensvertiefung des im Unterricht behandelten Stoffes.
Insbesondere um die Sprachenkenntnisse zu vertiefen ist das gezielte Wiederholen der Vokabeln eines der wichtigsten Drahtzieher um routinierter mit der lernenden Sprache zu werden.
Auch in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern spielen Hausaufgaben eine zentrale Rolle, denn in diesen Fächern wird oft verlangt sich reine Fakten einzuprägen und dies erreicht man oft mithilfe der Bearbeitung von Hausaufgaben besser.
Ich selbst habe oft die Erfahrung gesammelt, dass wenn man sich in Fächern wie Englisch oder Französisch nicht erneut Zuhause mit dem Stoff beschäftigt, dieser auch nicht lange abrufbar ist.
Des Weiteren helfen Vor allem Hausaufgaben in Deutsch und geisteswissenschaftlichen Fächern, dabei sich Fertigkeiten wie das richtige recherchieren oder einen Aufsatz stilsicher formulieren zu können, anzueignen.
Für solche Aufgaben bleibt im Rahmen der Schulstunde in der Regel keine Zeit.
Bekannte von meinen Brüdern berichten immer wieder, wie aufgeschmissen sie im Berufsleben wären, wenn sie nicht gelernt hätten wichtige Informationen richtig zu recherchieren und daraus einen Aufsatz zu formulieren.
Diese Fähigkeit ist unersetzbar im zukünftigen Berufsleben.
Auch Qualitäten wie etwa Pflichtbewusstsein, Zeitmanagement und selbstständiges Arbeiten werden explizit durch Hausaufgaben geschult.
Diese Qualitäten nehmen im zukünftigem Berufsleben einen hohen Stellenwert ein.
Wenn Hausaufgaben abgeschafft werden, wäre demzufolge die Vertiefung dieser Qualitäten bei den Schülern nicht so stark, als wie es derzeit ist.
Die Schüler wären im Berufsleben somit überfordert und aufgeschmissen, da Ihnen jegliche Erfahrungen die diese Qualitäten als Vorraussetzung vorsehen, fehlen würden.
Es kommt ab und an definitiv vor, dass vom Arbeitgeber erwartet wird eine bestimme Aufgabe in einem bestimmten Zeitraum zu lösen.
So berichtete mein Bruder, der nicht immer die Hausaufgaben erledigt hat in seiner Schulzeit, einmal, dass er anfangs seine Probleme hatte mit dem bearbeiten von Seminararbeiten o.ä bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, weil er es nicht gewohnt war eine bestimmte Aufgabenstellung in einem bestimmten Zeitraum zu absolvieren.
Zusammenfassend kann man deuten, dass der Gegenwind welcher sich gegen der Erhaltung von Hausaufgaben ausspricht, zwar berechtigt ist aber in der Form wie es von Seitens Schüler und Eltern verlangt wird nicht abgeschafft werden kann.
Meiner Ansicht nach überwiegen die Argumente, welche für Hausaufgaben sprechen, außerdem sind Hausaufgaben so fest im Schulsystem verankert das eine neue Reform des deutschen Schulsystems notwendig wäre, um eine gleich effektive Alternative zu vorzufinden und diese erfolgreich umzusetzen.
Diese Reform wäre auch mit einem hohen Risiko verbunden, weil man nämlich nicht wissen würde, ob es langfristig effektiv funktionieren würde und dass, dadurch nicht erneut Gegenwind herrschen würde.
Demzufolge denke ich, dass die Abschaffung der Hausaufgaben auf langfristiger ebene nicht wirklich sinnvoll wäre und das man eventuell daran arbeiten sollte, Lerngruppen in der Klasse einzurichten.
In diesen Lerngruppen sollen die Schüler sich außerhalb der Schule an einer vereinbarten Zeit und an einem vereinbarten Ort treffen, sodass sie sich entsprechend ihrer Stärken und Schwächen gegenseitig helfen können und auch Kinder aus nicht akademischen Familien die Möglichkeit bekommen Hilfe zur Abarbeitung von Hausaufgaben, angeboten zu bekommen