Hallo.

Ich hatte neulich die Einsicht, als schwerkranke Frau kein Baby mehr bekommen zu sollen.

Es steht für mich fest, dass es zu lange dauern würde, mich stabil zu kriegen, als das es sich lohnen würde noch ein Kind zu bekommen.

Mein erstes Kind habe ich ind Kurzzeitig Pflege gegeben, bis ich- falls ich halbwegs genesen sollte (meine Krankheit ist unheilbar und nur therapierbar).

Natürlich tut diese Einsicht, als kinderliebende Frau sehr weh und ich fühle mich noch nutzloser als je zuvor und ich war früher schon sehr nutzlos. Alles was ich kann ist den Clown zu spielen und zu zeichnen. Das war's. Ich habe lange mein bestes gegeben um eine gute Mutter zu sein.

Ich habe mein Kind nicht geschlagen, nie angeschrien, nicht beleidigt, ihm vieles gezeigt und erklärt, ihn geliebt, aber ich bin eine wahnsinnig gute Versagerin.

Jedes Kind hat eine Mutter verdient, deren bestes auch gut genug ist.

Jetzt fühle ich mich, als hätte ich all meine Lebensziele verfehlt: Ungenügendes Talent, Dämmelack, mut- kraft- und zwecklos.

Ich bin bereits ewig medikamentös eingestellt und habe mir immer wieder Hilfe geholt, aber immer wenn ich dachte, dass ss hilft, stellte sich heraus dass es nicht reicht und ich noch mehr Hilfe brauche... Wo soll das enden? Brauche ich am Ende einen Erzieher mit 31 Jahren?

Ich fühle mich als würde ich rückwärts leben und immer mehr Rechte und Pflichten verlieren...

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Oder könnt ihr euch in mich reinversetzen?

Habt ihr einen guten Rat für mich?

Ich weiß, dass das jetzt alles ziemlich schwach klingt, aber seit mein Sohn nicht mehr bei mir lebt und mir ständig meine Krankheit vorgehalten wird, habe ich das Gefühl ich hätte mir nie Hilfe holen sollen, weil ich umso mehr ich erzähle, ich auch immer tiefer falle, obwohl ich so lange und so oft andere überzeugen konnte, dass ich stark war.

Ich kann einfach nicht mehr kämpfen. Ich will doch nur einmal leben wie ein normaler Mensch.

Wie lebt eigentlich ein normaler Mensch?

Danke, wenn ihr bis hierher aufmerksam gelesen habt. Vielen Dank.