Der priesterliche Zölibat verleiht der Kirche Macht. Das liegt daran, daß Priester nur durch hierarchische Ernennung eingesetzt werden können, da sie für ihr Priesteramt keine Erben haben.

Selbst in der Catholic Encyclopedia wird zugegeben, dass man Rom vorgeworfen hat, den Zölibat als Mittel zu benutzen,* „um die Abhängigkeit der Geistlichkeit von der zentralen Autorität des Heiligen Stuhls zu sichern“.*

Aber nicht nur das. Der Überblick über die „Geschichte des Zölibats“ (Seite 6) zeigt, dass der Zölibat erst im 12. Jahrhundert u. Z. zum Kirchengesetz wurde. Papst Gregor VII. (1073 bis 1085) trug entscheidend dazu bei, den Weg für die Annahme des Gesetzes zu bereiten. Interessanterweise wird von ihm gesagt, er habe „deutlicher als jeder andere zuvor die enorme Zunahme des Einflusses erkannt, die sich aus einer streng im Zölibat lebenden Geistlichkeit ergeben würde“.

Doch der priesterliche Zölibat diente nicht nur zur Unterstützung der katholischen Hierarchie, sondern dadurch wurde der Geistlichkeit auch Überlegenheit gegenüber dem einfachen Volk verliehen.

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