Notfalldialyse wird bei Patienten mit schwerem, akutem (= plötzlich eintretendem) Nierenversagen eingesetzt. Im Unterschied zur "normalen" Dialyse ist es also nicht absehbar und es besteht kein Shunt (durch eine OP angelegter "Kurzschluss" zwischen Schlagader und Vene), über den eine Dialyse durchgeführt werden kann.
Ein solcher Shunt ist notwendig, um einen hohen Blutfluss zu erzeugen, der in das Dialysegerät umgeleitet werden kann. Dieser hohe Fluss kann in der Notfallsituation (das umfasst auch Patienten, die Wochen bis Monate auf einer Intensivstation dialysiert werden müssen) über einen Katheter mit einem großen Durchmesser erreicht werden.
Diese Katheter (in der Regel Shaldon-, seltener auch Demers- Katheter) werden in eine zentrale Vene oder den rechten Vorhof gelegt, wo sie große Mengen Blut entnehmen und anschließend wieder einspeisen können.
Die möglichen Orte für die Anlage sind die großen Venen am Hals, unter dem Schlüsselbein oder in der Leiste.
Dadurch kann die Funktion der ausgefallenen Nieren weitgehend ersetzt werden. Idealerweise erholen sich die Nieren wieder, ansonsten muss eine dauerhafte Möglichkeit der Dialyse (über einen Shunt oder Bauchfell- Dialyse) geschaffen werden. In letzter Instanz ist bei chronischem Nierenversagen eine Nierentransplantation möglich.