Berthold Brecht (1898-1956)

Als ich nachher von dir ging an dem großen Heute. Sah ich, als ich sehn anfing lauter lustige Leute.

Und seit jener Abendstund weißt schon, die ich meine. Hab ich einen schönern Mund und geschicktere Beine.

Grüner ist, seit ich so fühl Baum und Strauch und Wiese. Und das Wasser schöner kühl wenn ich`s auf mich gieße.

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Christian Morgenstern ( 1871-1914)

            Es ist Nacht

Es ist Nacht, und mein Herz kommt zu dir, hälts nicht aus, hälts nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust, wie ein Stein, sinkt hinein, zu dem deinen hinein.

Dort erst, dort erst kommt es zur Ruh, liegt am Grund seines ewigen Du.

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Zweiter Vorschlag:

Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)

               Ein Jüngling liebt ein Mädchen

Ein Jüngling liebt ein Mädchen, die hat einen andern erwählt; der andre liebt eine andre, und hat sich mit dieser vermählt.

Das Mädchen heiratet aus Ärger den ersten besten Mann, der ihr in den Weg gelaufen; der Jüngling ist übel dran.

Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu; und wem sie just passieret, dem bricht das Herz entzwei.

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Joseph Freiherr von Eichendorff ( 1788-1857)

                  Frühlingsnacht

Übern Garten durch die Lüfte hört ich Wandervögel ziehn, das bedeutet Frühlingsdüfte, unten fängt`s schon an zu blühn.

Jauchzen möcht ich, möchte weinen, ist mirs doch, als könnts nicht sein! Alte Wunder wieder scheinen mit dem Mondesglanz herein.

Und der Mond, die Sterne sagens, und in Träumen rauschts der Hain, und die Nachtigallen schlagen`s: Sie ist Deine, sie ist dein!

Dieses Gedicht passt doch auch gut zur Jahreszeit.

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