Erstens wird in den Nachbarregionen in Frankreich sehr wohl weiterhin Deutsch gefördert und in der Schule gelernt. Gerade in Lothringen gibt es z.B. momentan großen Widerstand gegen Reformen der Regierung in Paris, die möglicherweise Deutsch als Schulfach schwächen könnte. Das Engagement fürs Deutsche ist da sehr groß.
Zweitens: Selbst wenn es nicht so wäre, warum sollte das dagegen sprechen, das Französische im Saarland zu fördern? Ich lerne die Sprache doch für mich selbst, erweitere damit meinen eigenen Horizont, schaffe mir neue Chancen - ich tue das ja nicht nur, um anderen einen Gefallen zu tun. Das Argument "die lernen ja kein Deutsch" ist also sowohl sachlich falsch, als auch inhaltlich schräg. Das ist irgendwie so eine Art kindisches Beamtenmikado: "Ich lern aber so lange kein Französisch, wie du kein Deutsch lernst". Was soll das? Das ist doch kein sinnvoller Umgang unter befreundeten Nachbarn.