Als Mitarbeiter eines FSJ-Trägers (Internationaler Bund) kann ich Dich beruhigen: Grundsätzlich dürfte es kein Problem sein, jetzt noch eine freie Einsatzstelle zu bekommen, die Dir gefällt - es sei denn, Du hättest ganz spezielle Vorstellungen. Sehr gefragt (und meist schon weg) sind z. B. Stellen im Kulturbereich, aber in den Bereichen Pflege, Betreuung und ggf. auch Pädagogik sollte noch etwas zu machen sein. Mein Tipp: Bewirb Dich direkt bei einem Träger und nicht bei einzelnen Einsatzstellen. Ein Träger kann Dir genau sagen, wo es noch freie Stellen in Deiner Umgebung gibt und Dich hinsichtlich der Auswahl am besten beraten. Eine Übersicht aller FSJ-Träger findest Du auf www.pro-fsj.de

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Wie hier schon beschrieben ist ein FSJ immer eine Vollzeit-Tätigkeit, also mit 38,5 bis ca. 40 Wochenstunden. Halbtags-FSJ gibt es nicht. Es gibt allerdings auch noch den Bundesfreiwilligendienst, der von den Aufgaben und Rahmenbedingungen sehr dem FSJ ähnelt. Einen Bundesfreiwilligendienst kann man auch in Teilzeit ableisten, wenn man schon 27 Jahre oder älter ist - allerdings dann auch immer noch mit "mehr als 20 Stunden" pro Woche (i. d. Regel 20,5 oder 21 Wochenstunden). Neu (seit Dezember 2015) ist, dass auch unter 27jährige einen BFD in Teilzeit ableisten können, wenn es sich dabei um eine Tätigkeit mit Flüchtlingsbezug handelt (auch BFD-F genannt), also zum Beispiel in der Flüchtlingshilfe. Mehr Infos hierzu gibt es www.bundesfreiwilligendienst.denst.de (übersichtliche Merkblätter gibt es dort unter dem Menü "Service" ->"Downloads"

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Wie schon gesagt: AWO ist nicht gleich AWO, und außerdem gibt es ja auch noch andere Träger, die ein FSJ anbieten und bei denen man mit behinderten Kindern arbeiten kann. Auch die Einsatzstellen sind unterschiedlich: Behindertenwohnheime, Schulen, Kindergärten...

Beim Internationalen Bund (IB) gibt es zum Beispiel Stellen als "Integrationshelfer" oder auch "1:1-Helfer". Wenn man in diesem Bereich sein FSJ macht, arbeitet man in einer Schule oder in einem Kindergarten. Dort betreut man dann aber nicht die ganze Klasse/Gruppe, sondern ist in erster Linie für ein einzelnes Kind verantwortlich, das eine so schwerwiegende Behinderung hat, dass es eine Einzelbetreuung benötigt. Das kann z. B. bedeuten, dass das Kind geistig total fit ist, aber gelähmt ist und deswegen nicht alleine schreiben, essen oder aufs Klo gehen kann. Oder es kann z. B. auch bedeuten, dass das Kind körperlich gesund ist, aber zum Beispiel ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) hat. Aufgabe des FSJ'lers ist es, dafür zu sorgen, dass das Kind die nötige Betreuung bekommt, um dem Lernstoff folgen zu können und um in der Klasse/Gruppe akzeptiert zu werden (sprich: die beste Arbeit macht man eigentlich dann, wenn man im Prinzip fast gar nichts mehr machen muss, weil sich die anderen Kinder rührend um den eigenen Schützling kümmern... das hinzukriegen ist aber nicht immer leicht ;-)).

IntegrationshelferInnen sind in der Regel sehr zufriedene FSJ'ler, weil sie unglaublich viel zurückbekommen und täglich sehen, wie sinnvoll und wichtig ihre Arbeit ist. Für viele FSJ-Bewerber ist allerdings zunächst die Hemmschwelle groß, sich überhaupt auf behinderte Kinder einzulassen. Nach der Einarbeitungsphase legt sich das dann in der Regel schnell.

Du kannst ja mal bei der AWO gezielt nach einer solchen Stelle fragen. Ansonsten guck' mal wie gesagt bei anderen Trägern...

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Klar Antwort: Ja! Selbst wenn Du hinterher nicht in einem sozialen Bereich arbeitest, ist ein FSJ NIEMALS ein Lückenfüller. Es ist in erster Linie ein Jahr zur Persönlichkeitsbildung, und es gibt viele Gründe, ein FSJ zu machen, die in Bewerbungsgesprächen gut ankommen (sich für andere Menschen engagieren wollen... nach der Schule erst mal was praktisches machen wollen... den sozialen Bereich kennen lernen wollen...).

Es ist doch auch völlig ok zu sagen: "Ich wollte bei meinem FSJ die Arbeit in einem Krankenhaus (Kindergarten... Fahrdienst... whatever) kennen lernen, habe dabei aber festgestellt, dass das nichts für mich ist" - auch dann hat Du das FSJ doch sinnvoll genutzt!

Und selbst wenn Du ein FSJ machst, weil Du echt keinen Plan hast, was Du sonst machen sollst - besser als zu Hause einfach abhängen ist es allemal. Und auch das macht doch einen guten Eindruck in Bewerbungsgesprächen/Lebensläufen, wenn man das so begründen kann.

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