Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr die neuen EU-Pläne zur Bekämpfung von Plastikmüll?

Statistisch gesehen kommt jeder EU-Bürger auf stolze 190kg Verpackungsmüll pro Jahr. Nun soll ein EU-weites Verbot von Einwegplastik in der Gastronomie für weniger Verpackungsmüll sorgen. Die Frage ist auch: Inwieweit können wir als Konsumenten das Problem durch unser Verhalten nachhaltig beeinflussen?

Verpackungsmüll ist allgegenwärtig

Plastikverpackungen und Verpackungsmüll im Allgemeinen hat sich zu einem großen Problem unseres Alltags entwickelt: Von Lebensmittelverpackungen von Fertigprodukten oder frischem Obst und Gemüse, über Plastik von "To-Go"-Produkten bis hin zu Verpackungsmaterial von Onlinebestellungen - die immensen Mengen an täglich produziertem Müll belasten nicht nur unsere unmittelbare Umwelt, sondern stellen - da weiterhin zu viel Plastikmüll in den Ozeanen landet - zudem eine ernsthafte Bedrohung für die Tierwelt unseres Planeten dar. Obgleich die Probleme der Müll- und Plastikproduktion allseits bekannt sind, nimmt die Menge an Plastikmüll in einigen Staaten tendenziell eher zu als ab. Die EU-Kommission hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Menge an Plastik innerhalb der EU weiter zu reduzieren.

Das sind die konkreten Pläne

Unterhändler und Mitgliedsstaaten haben sich im Europaparlament auf ein Gesetz verständigt, das Einwegplastik in Hotels und Restaurants in Zukunft reduzieren soll. Konkret geht es dabei um kleine Salz- und Zuckerportionen sowie Obst und Gemüse, die nicht mehr in Plastik verpackt werden dürfen. Eine Zustimmung der Mitgliedsstaaten allerdings steht noch aus. Ambitioniertes Ziel sei es, bis 2040 innerhalb der EU mindestens 15% weniger Verpackungen zu entsorgen.

Ab 2030 soll es ferner ein Verbot von Plastikfolien für Koffer an Flughäfen geben. Leichte Plastiktüten, die es zuhauf in den Supermärkten zu finden gibt, sollen ab 2030 ebenfalls EU-weit verboten werden. Anderes Verpackungsmaterial aus Papier oder anderen Materialien jedoch bleibt laut aktuellem Stand erlaubt.

Dass Verpackungen künftig grundsätzlich recycelbar sein sollen hat in Frankreich allerdings für Unmut gesorgt: Die neuen EU-Vorschriften würden demzufolge die traditionelle Holzschachtel für den Camembert-Käse betreffen. Auf Drängen einiger französischer Europaabgeordneter sieht das Gesetz der Recyclingpflicht für Holz- und Wachsverpackungen eine Ausnahme vor, die auch für medizinische Produkte gilt.

Der Einigung zufolge dürfen Lebensmittelverpackungen keine "ewigen Chemikalien" mehr enthalten, die als besonders gesundheitsgefährdend und schwer / kaum abbaubar gelten. Alle Mitgliedsländer sollen ferner Pfandsysteme für Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen einrichten. 

Die Zustimmung des EU-Parlaments und vom Rat der EU-Staaten gilt als Formalie; Italien allerdings stellt sich gegen das Gesetz und auch eine Zusage der Bundesregierung gilt angesichts der fehlenden gemeinsamen Position zu den Regeln derzeit noch nicht als gesichert.

Mit Blick auf das Verpackungsproblem stellt sich vielleicht auch die Frage danach, ob es zwingend mehr staatliche Verbote und Reglements oder viel mehr die grundsätzliche Bereitschaft des Kunden benötigt, durch sein (Konsum-)Verhalten einen aktiveren Beitrag zur Eindämmung der Plastikflut zu leisten.

Unsere Fragen an Euch: Wie bewertet Ihr die neuen EU-Regeln in Bezug auf Plastik? Inwieweit müssen wir als Konsumenten aktiver werden, um das Problem besser in den Griff zu kriegen? Inwieweit können wir beim Einkauf / im Alltag (Plastik-)Müll reduzieren? Welchen Beitrag leistest Du persönlich und was wünscht Du Dir seitens der Gesellschaft? Und in welchen Punkten sollte das EU-Gesetz ggf. justiert / verschärft werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.zeit.de/politik/2024-03/eu-einwegplastik-verbot-gatronomie-muell

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-verpackungen-recycling-100.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/verpackungsmuell-eu-einigt-sich-auf-strengeres-verbot-von-einwegplastik-a-0694e30a-22c6-4157-87df-4fe1c5d41ea3

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Man sollte aber auch bei der Industrie anfangen. Wir werfen auf der Arbeit so viel Plastik weg... Die meisten Sachen sind in Folie eingewickelt und bei manchen Teilen sind zwei Schrauben in einer Extra großen Tüte dabei.

Außerdem würde ich mal anfangen diese billigen China "Einwegspielzeuge" und andere Artikel, die nach dreimaligen Gebrauch in der Tonne landen, zu verbieten.

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Ich alter Faulpelz würde sie drin lassen. Stören ja keinen. Würde sie aber vorher mit Druckluft durchpusten oder längere Zeit trocknen lassen.

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Guten Abend.

Mir ist es auch schon aufgefallen. Damals in den 90ern war vieles anders. Die Gesellschaft ändert sich. Es gibt immer mehr Menschen und jeder hat sein Päckchen zu tragen, das scheinbar immer schwerer wird.

Hinzu kommt die soziale Distanzierung. Meiner Meinung nach sogar durch die sozialen Medien und Netzwerke. Vielleicht haben die Menschen voreinander Angst. Es gibt scheinbar immer mehr Gewalt und andere Kriminalität . Aber das gab es früher auch schon. Es haben nur nicht so viele Leute mitbekommen, da die Medienpräsenz nicht so groß war.

Ich denke auch, dass die meisten Menschen nur noch versuchen in einem, immer kranker werdendem System zu überleben.

Ein weiterer Sichtpunkt ist aber auch, dass man mit dem Alter die Welt mit anderen Augen sieht. Zum Beispiel hatte ich früher mehr Freizeit um meine Freunde zu besuchen und auch neue Leute kennenzulernen. Heute bin ich zwölf Stunden am Tag außer Haus und bin froh, wenn mir nach der Arbeit keiner auf den Sack geht :D so schlimm es sich anhört.

Freunde habe ich zwar, aber die treffe ich kaum wegen dem Zeitmangel.

Unterm Strich würde ich sagen, es liegt am gesellschaftlichen Wandel. Und am immer höher werdendem Stress im Alltag, dass die Leute so unsozial werden.

Was kann man dagegen tun? - ich weiß es nicht. An der Gesammtgesellschaft kann ein einzelner wenig ändern.

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Sag ihm, dass du dich über sein Verhalten ärgerst, aber auf das Geld verzichtest um dich nicht weiter darüber aufzuregen.

Ein kluger Mann sagte mal zu mir:

"Wenn du dich über jemanden ärgerst, weiß derjenige das nicht und der Ärger bleibt bei dir."

Aber wenn er es weiß und ignoriert, würde ich mich von ihm distanzieren.

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