Hurrelmann definiert die Jugend als eine eigenständige Entwicklungsphase (s. Maxime 8), in der Jugendliche sich besonderen (altersspezifischen) Entwicklungsaufgaben stellen müssen. Die Jugendphase ist eine wichtige, stark musterbildende Phase; hier wird die Verbindung von Individuation und Integration - als Voraussetzung für Identitätsentwicklung (siehe auch Symbolischer Interaktionismus) - erstmals bewusst erlebt.

Zu großen Teilen abgeleitet von Hurrelmanns Definition von Sozialisation stellen die Maximen die Grundaussagen/Bestandteile des Modells der produktiven Realitätsverarbeitung speziell in der Phase der Jugend dar.

In einer Klausur könntest Du so beispielsweise Drogenkonsum, Gewalt oder sonstige Formen von Anti-Integration als krisenhafte Formen der Persönlichkeitsentwicklung mit einer misslungener Balance von Individuation und Integration begründen (hierzu: Maxime 5) und andere "Hindernisse" im Prozess der Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter erklären (z.B. Maxime 6, 7 und 9: Persönlichkeitsentwicklung in Abhängigkeit von personalen/sozialen Ressourcen und Sozialisationsinstanzen sowie ggf. eine Erschwerung des Prozesses durch ökonomische Ungleichheit).

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen und beantworte natürlich gerne weitere Fragen :)

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Die Problematik hierbei beläuft sich darauf, dass eine (unkonditionierte) Reiz-Reaktions-Verbindung (UCS --> UCR) vorhanden sein muss, die du auch auf das Beispiel Schule anwenden kannst. 

Hohe Anforderungen oder das Vortragen von Referaten vor anderen Mitschülern lösen zwar in manchen Fällen Angst aus, jedoch stellt dies bereits eine konditioniere Reiz-Reaktions-Verbindung (CS --> CR) dar. 

Ein Beispiel für einen unkonditionierten Reiz ist Schmerz. Erfährt ein Individuum Schmerz, so wird es in aller Regel mit Angst, oder besser Vermeidung reagieren. Wird ein Schüler z.B. in der Schule regelmäßig von anderen Schülern geschlagen, führt dies dazu, dass er die Schule meidet. Das Schema würde dann wiefolgt aussehen: 

UCS (Schmerz) --> UCR (Angst, bzw. Vermeidung) 

NS (Schule) --> NR (unspezifisch) 

NS (Schule) + UCS (Schmerz) --> UCR (Angst/Vermeidung) [hier findet das Lernen durch mehrfache Wiederholung statt]

CS (Schule) --> CR (Angst in Form von Vermeidung) 

Insofern könnte man also schon von klassischer Konditionierung sprechen, die Schwierigkeit ist aber, eine geeignete UCS --> UCR Verbindung zu finden. 

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen ;)

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