Deine Eltern haben wahrscheinlich ein sehr unechtes und von den Medien und einer Einschüchterungspolitik angetriebenes Bild von Gras.
Wie weit du in Sachen Gras (Nutzen, Gefahren, Rechtslage ect.) aufgeklärt bist weißt ich nicht. Jedoch solltest du deine Eltern ganz sachlich und nicht emotional konfrontieren und sie fragen warum Sie nach deinem Graskonsum so "enttäuscht" und "sauer" sind.
Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ist es unabstreitbar dass der Konsum von Marijuana sehr schädlich wäre. Eine Legalisierung wäre normalerweise die einzige logische Konsequenz des derzeitigen Wissenstandes, doch das ist hier nicht das Thema.
Falls du also gut über die Wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich Marijuana aufgeklärt bist kannst du Ihnen bestimmt durch faktenbasierte Erklärung die Lage erklären. Falls du etwas weniger darüber aufgeklärt bist, im folgenden einige Argumente die du deinen Eltern liefern könntest:
Gras ist Illegal, Alkohol und Zigaretten sind legal aber viel schädlicher
Du könntest deinen Eltern sagen dass Sie doch mit deinen Konsum von Alkohol und evtll Tabak (Zigaretten/Shisha) auch kein Problem haben, bzw. es tolerieren. Wissenschaftlich ist jedoch bewiesen dass Marijuana an sich auf jeden Fall nicht so schädlich wie Alkohol oder Zigaretten ist. Es gibt bisher so gut wie keine bewiesenen Gesundheitlichen Langzeitschäden durch den Konsum von Marijuana (in deinem Alter, in jüngerem alter kann es Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns haben). Das schädlichste das beim Rauchen eines Joints entsteht sind die Schadstoffe die bei der Verbrennung entstehen (das hat aber nichts mit dem Wirkstoff des Marijuanas zu tun und würde bei einer Verbrennung von normalem Tabak genauso entstehen). Es ist noch nie ein Mensch oder ein Tier (Tierversuche) an einer Überdosis von Marijuana gestorben wohingegen in Deutschland TÄGLICH ca 200 Menschen an den folgen von Alkohol und 300 wegen Tabakkonsum sterben (Stand 2015).
Auch die Behauptung dass Gras eine Einstiegsdroge wäre ist seit über 20 Jahren widerlegt. Das Bundesverfassungsgericht befand 1994 nach Einsicht der wissenschaftlichen Literatur, die These von der Einstiegsdroge werde "überwiegend abgelehnt". (BVerfG 1994)
Hier die Ergebnisse einer Studie von David Nutt die die Schädlichkeit von Drogen erforschte um deinen Eltern zu verdeutlichen wie gefährlich Alkohol im Gegensatz zu Gras ist:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6f/Drogen-schadenspotenzial-nutt-2010.svg/2000px-Drogen-schadenspotenzial-nutt-2010.svg.png
Stelle sicher dass deine Eltern überhaupt wissen wie geläufig der Graskonsum ist
Mindestens 6% (13 mio Menschen) der Einwohner Deutschlands haben in Ihrem Leben Marijuana konsumiert, wobei diese Zahl wahrscheinlich viel zu niedrig ist. Das ist mehr als jeder 20. Der Cannabiskonsum ist in Deutschland sehr weit verbreitet und oft auch schon gesellschaftlich akzeptiert.
Cannabis hat kein körperliches und ein sehr niedriges körperliches Abhängigkeitspotential
Man kann von Cannabis nicht körperlich abhängig werden. Bei Alkohol und Nikotin jedoch stellt sich eine körperliche Abhängigkeit ein (der Körper benötigt die Droge um weiterhin richtig zu funktionieren, er ersetzt körpereigene Stoffe durch die Droge).
Psychisch von Marijuana abhängig zu werden ist auch sehr unwahrscheinlich.
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Meist kann man seine Eltern mit einer auf Fakten basierenden Diskussion gutmütig gegenüber so etwas stimmen.
Sehr viele weitere Argumente findest du hier:
http://www.cannabislegal.de/argumente/contra.htm
Schau dir die Argumente der Prohibitionisten an (die wahrscheinlich genau die Sichtweise deiner Eltern widerspiegeln), durch einen klick auf die Argumente findest du meist wissenschaftlich basierte widerlegende Argumente.
Ich wünsche dir viel Glück bei der Konfrontation deiner Eltern, suche das Gespräch das ist immer der beste weg :)
Falls es natürlich etwas einmaliges war und du nie wieder Cannabis konsumieren willst kannst du dich entschuldigen, sagen dass es ein Ausrutscher war oder du es ausprobieren wolltest, und das ganze trotzdem mit den Argumenten noch bekräftigen. Wenn du es heimlich weiter machen willst kannst du dich auch entschuldigen usw. aber ob das so viel nützt ist die andere Frage. Ein vernünftiges Gespräch in dem sich beide Seiten gegenseitig zuhören ist meist das schlauste.