Die Erhöhung des Mindestlohnes erhöht die Kosten des Personals. Somit steigt der Preis der Arbeit und die Nachfrage nach Arbeit sinkt. Eine klare nachfrage-orientierte Maßnahme da das Angebot nicht erhöht sondern die Nachfrage vermindert wird.

Ausdrücklich ist dies nur eine Betrachtung des Kostenfaktors.

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In den meisten Unternehmen - damit ist sicherlich nicht Amazon gemeint, sondern die Säule der Wirtschaft, der Mittelstand - sind die Personalkosten der größte Batzen der Kosten. Ist natürlich branchenspezifisch, aber in Dienstleistungsbereich sind es locker 70-80 %.

Jede Erhöhung wirkt sich unmittelbar auf den Gewinn aus, der im übrigen einen der kleinsten Teile der "Kosten" ausmacht. Um Dir mal ein Gefühl zu geben: E-Commerce-Unternehmen 6,5 % Gewinnmarge; Möbel-Einzelhandel 3,3 % Gewinnmarge, Steuerberater 18 %, Zahnarzt 15 %.

Nicht zu vergessen sind auch die Kosten, welche indirekt bei einer Erhöhung entstehen. Bspw. führt eine Erhöhung des Bruttogehaltes um 100 Euro zu einer Erhöhung der Personalkosten um rund 130 Euro (der Mitarbeiter bekommt übrigens nur ca. 60 Euro in die Geldbörse zum Ausgeben). Eine Lohnsteigerung führt also zu einer überproportionalen Erhöhung der Personalkosten.

Wenn also eine Erhöhung von 10 % für alle Mitarbeiter ansteht führt dies zu einer Erhöhung der Personalkosten von 75/100 um 7,5 * 1,3/100 also 9,75/100; somit ca. 10 % höhere Kosten.

Wie Du locker sehen kannst, bedeutet diese 10 % Erhöhung das in vielen Branchen der komplette Gewinn aufgezehrt wird. Dies durch höhere Qualität oder sonstige Bemühungen aufzufangen ist kurzfristig/mittelfristig nur durch Erhöhung der Preise möglich.

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