Hallo,

Ich gebe hier auch mal meinen Senf dazu. Ich finde ihr seid noch sehr jung und eure Liebe ist auch noch sehr Jung und die Entscheidung, zusammen zu leben oder nicht kann gerade für den Jungen so schwerwiegende Folgen haben, dass ihr euch sehr gut überlegen müsst, ob eure liebe Stark genug ist, den bevorstehenden Krieg durchzustehen. Klar ist seine Eltern werden eure Entscheidung nie akzeptieren vor allem dann nicht, wenn er aus einer sehr traditionellen Familie kommt. Wenn seine Eltern eines Tages mit der Situation klar kommen ist es schon sehr gut, mehr solltet ihr erstmal nicht erwarten...

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten: ihr müsst euch einen gaaaanz dicken Fell aneignen und im Voraus euch versprechen alles gemeinsam durchzustehen. Unsere Liebe war stark genug, es auszuhalten, aber ich habe 4 Jahre gebraucht, um meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und meinen Eltern von meinem deutschen Freund zu erzählen. Schaut erstmal, ob ihr überhaupt zusammen passt und ihr auch im Alltag miteinander klar kommt und ob die kulturellen Unterschiede nicht zw euch stehen. Und ich finde, es lohnt sich immer für die Liebe zu kämpfen!! Vor allem du als Partnerin musst ganz viel Geduld und starke Nerven haben und er stark genug, um unter den emotionalen Belastungen nicht kaputt zu gehen. Gut und sehr wichtig sind Freunde und evtl Familienangehörige, die zu einem stehen und für euch da sind. 

Und auch wenn alles auswegloserscheint, irgendwann sehr ihr in der Ferne auch ein positives Lichtlein. 

Wenn du noch Fragen hast, dann her damit. Ich bin mit meiner Geschichte durch die Hölle gegangen und kann euch vielleicht einige nützliche Ratschläge geben. Ich war allerdings 24, als ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin und heute sind wir 6 Jahre zusammen ... 

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Es gibt da leider keine Lösung für dein Problem oder sagen wir besser keine Lösung, mit der alle Parteien glücklich wären. Dein Freund könnte zu 99 % Yezide sein und hätte dennoch Probleme in unserer Gesellschaft als solcher anerkannt zu sein. Das einzige was ich dir sagen kann ist für deine Liebe zu kämpfen, aber deine Familie auch nicht zu vergessen. Und eines Tages wird hoffentlich grad über alle Wunden gewachsen sein und alle können mit der Situation Leben. Ich mag unsere Religion und dennoch finde ich Maßen wir uns mit arroganz ein, was besseres zu sein und dulden "fremdes blut" unter uns nicht. Na, wenn das nicht rassistisch ist, weiß ich auch nicht. Andererseits sind Religionen meistens nicht liberal und da ist unsere eben kein Stück besser als alle anderen...

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