An sich finde ich es erfreulich, wenn positive Affirmationen mehr Einzug in unsere Kultur halten (auch wenn TickTock ja gar nicht aus unserem Kulturkreis stammt).Doch sehe ich es kritisch, wenn Wünsche und Begierden damit vermischt oder verwechselt werden.

Ich kenne Wünsche/Affirmationen/Manifestationen aus dem buddhistischen und psychologischen Kontext. Dabei muss man zum einen aber moralische Grundwerte einhalten und zum anderen geht es dabei genau nicht darum, jemanden zu manipulieren.

Wenn jemand aber immer und immer wieder aufschreibt "Er liebt mich" ist das meines Erachtens weder eine Affirmation noch sinnstiftend. Denn Gefühle, insbesondere die anderer Menschen, beeinflussen zu wollen, hat egoistische oder verblendete Beweggründe (sage ich). Jemandem etwas böses zu wünschen würde im Buddhismus als eine moralische Verfehlung gewertet, die negative Folgen für das (eigene) Karma hat. Je nachdem wie stark/mächtig die Intention der aussendenden Person ist, könnte es sich durchaus auf die betreffende Person auswirken (darauf basiert Voodoo). Jemandem etwas für seinen eigenen Vorteil zu wünschen, ist ebenso manipulativ. Man sollte vorsichtig sein, was man jemandem wünscht oder zu manifestieren versucht.

Es ist aber nichts dagegen einzuwenden allen Lebewesen Glück und Zufriedenheit zu wünschen! Wenn Ticktock für eine solche noble Tat eingesetzt würde, wäre das sicher sehr wirkungsvoll und vorbildlich! Das gilt übrigens nicht nur für TickTock, sondern für alle Lebenslagen!

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Hallo, ich habe leider auch vergebens nach einer offiziellen Bezeichnung für diese Eigenart gesucht.

Ich habe diesen "Tick" auch - insbesondere mit feinen Seidentüchern, da die so gut zwischen den Finger "zwitschern". In meiner Kindheit hatte ich immer seidene Schnuffeltücher. Später ist diese Eigenart in Vergessenheit geraten - doch sobald ich einen "schnuffel-affinen" Stoff in die Hände bekomme, fängt das ganze wie eine Sucht wieder an, als hätte ich nie damit aufgehört.

Ich denke, dass es eine Form von Stimulation zur Beruhigung ist. In den Fingerspitzen sitzen viele feine Nerven und auch die Akkupunktur-Meridiane haben an den Fingerkuppen häufig ihre Anfangs- und Endpunkte. Daher gehe ich davon aus, dass es ein unbewusster Impuls ist, um sich durch einen haptischen Reiz zu beruhigen. Bei vielen anderen Ticks ist es auch zu beobachten, dass sie mit Akkupressur-Punkten einhergehen (wie etwa den Finger oberhalb der Oberlippe zu halten beim Grübeln) - meistens haben wir also unbewusst schon das richtige Gespür dafür, was uns gut tut, wenn wir nervös etc. sind.

Bei mir kann ich jedoch feststellen, dass diese Eigenschaft sich verselbstständigt hat und zu einer regelrechten Sucht wird. Die einen trinken Kaffee, die anderen reiben Stoff zwischen den Fingern...

Wenn es also sehr viel Raum einnimmt, könnte es sinnvoll sein, den Impuls genauer zu beobachten, um einen möglichen Auslöser dahinter ausfindig zu machen - also warum ich es überhaupt nötig habe etwas durch diese Tätigkeit zu kompensieren. Vielleicht ist es ein Indikator für eine tiefer sitzende Nervosität, die einem gar nicht mehr bewusst ist, da sie zur Gewohnheit geworden ist. Aber es muss nicht!

Das "Schnuffeln" rührt meistens aus der Kindheit und wird in der Psychologie als "Übergangsritual" zur Abnabelung der elterlichen Bindung gesehen - sozusagen als Ersatzhandlung (https://www.betten.de/magazin/schlafhilfen-fuer-babys-worauf-achten.html). Daher habe ich auch die Vermutung, dass ein exzessives "Schnuffeln" als Erwachsener im Zusammenhang mit der Selbstregulation stehen könnte, die sich im Kleinkind-Alter zu entwickeln beginnt (oder bei nicht hinreichender Zuwendung der Eltern sich eventuell nicht richtig entwickelt).

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