Zunächst etwas Warenkunde: Das Verwenden von flüssigem Rapsöl zum Frittieren ist eine gute Entscheidung. Durch die industrielle Härtung von Ölen entstehen Trans-Fettsäuren, die im Verdacht stehen Herz- und Kreislauferkrankungen zu begünstigen. Aus diesem Grunde ist Blockfett (Stangenfett) in einigen Ländern bereits verboten. Rapsöl ist sehr gefragt wenn der Eigengeschmack der frittierten Produkte gut zur Gelung kommen soll, es bietet zudem eine ideale Fettsäure Struktur.

Nun zum Hähnchenschenkel: Die Zubereitung von Geflügel in einer Fritteuse ist durchaus möglich. Bei einer Frittiertemperatur von 170°C sollte ein frisches Hähnchen binnen 20-30 Minuten gar sein. Bitte beachte, dass das Geflügel nicht gefroren oder frisch aufgetaut und noch nass ist (mit Küchenkrepp trocken tupfen). Höhere Temperatur bedeutet nicht! schnelle Garung. Frittieröl überträgt die Hitze auf das Produkt, das dort verkochende Wasser gart das Lebensmittel. Deshalb ist sehr! dunkel braun frittiertes oft auch trocken... übrigens entsteht bei zu starker Bräunung das gefürchtete Acrylamid.

Zur Bräunung: Frittieröl entwickelt erst allmählich den bräunenden Effekt, das hängt mit dem Maillard-Prozess zusammen (nichtenzymatische Bräunung). Auch das erwünschte Frittieraroma stellt sich vollumfänglich leider erst nach einigen Heizstunden ein. Da private Fritteusen selten in diesen Dimensionen (Zeit und Volumen)betrieben werden, gibts eben schon Unterschiede zu den gewerblich produzierten Produkten. Im gewerblichen Bereich gibt es pflanzliche Öl-Zusätze, die das Frittieröl stabilisieren, dann behält Frittieröl die guten Eigenschaften über einen längeren Zeitraum und die Produktqualität ist konstant gleich gut.

Hoffe Dir etwas geholfen zu haben und wünsche "guten Appetit".

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