Spontan fällt mir dazu Folgendes ein:

Brechts politische Einstellung war kommunistisch, was ihn angesichts der Menschenrechtsverletzungen und anderen Verfehlungen in der DDR und Sowjetunion angreifbar macht. Nach dem Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hat er zwar angemerkt, dass die Demonstranten zu Recht unzufrieden gewesen seien mit der wirtschaftlichen Lage, aber zugleich hat er das Eingreifen der sowjetischen Truppen für richtig erklärt. Als überzeugter Kommunist ist er aber zumindest für Antikommunisten/Liberale/Kapitalisten/Rechte... kontrovers.

Weiterhin kontrovers sind eigentlich die meisten seiner Werke. Das von ihm konzipierte epische Theater hat ja die Intention, die Wirklichkeit in Frage zu stellen und die ZuschauerInnen dadurch zur kritischen Reflexion zu verleiten.

Diese meine Antwort ist natürlich nicht vollständig, aber vllt sind es erste Ansätze (?)

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In der Regel geht man ähnlich vor wie bei der Analyse eines epischen oder lyrischen Texts.

Z.B. kann man nach folgender Struktur vorgehen:

  1. Allgemeine Angaben zum Werk (Titel, Genre, welche Szene, welcher Akt), Autor, Erscheinungsjahr, Thema (1 Satz zum Inhalt des Dramas)
  2. Hier kann man eine Deutungshypothese formulieren, also, was bedeutet die zu analysierende Szene oder welche Funktion hat sie in dem Drama. Das kann man aber auch weglassen.
  3. Ort und Zeit, an dem/zu der die Szene stattfindet; dadurch erzeugte Atmosphäre
  4. Figuren (wer tritt auf, kurze Beschreibung, Beziehungen zueinander)
  5. KURZE Inhaltsangabe, was geschah davor, was geschieht danach
  6. Rhetorische Stilmittel und deren Funktion. Hier kann man auch über das Theaterkonzept von Brecht sprechen (also Funktionen des Epischen Theaters)
  7. Deutung der Szene
  8. Fazit

Punkt 2 kann hilfreich sein, damit man einen Fokus der Analyse festlegt. Wenn man z.B. die Deutungshypothese hat, dass die Szene x darüber entscheidet, ob 2 Figuren zusammenbleiben oder im Streit auseinandergehen, kann man alle Punkte auf diese Frage hin untersuchen (welche Stilmittel deuten auf eine Trennung/ein Zusammenbleiben hin; findet die Szene vllt in einer einsamen Nacht statt, was eher eine negative Stimmung erzeugt...)

Das ist ein aus meiner Sicht brauchbares Schema, aber es gibt immer Spielraum bei solchen Analysen.

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