Meiner Meinung nach gibt es in der Schule mehr Druck als früher (als ich, heute Papa, selber noch Schulkind war) - aus 2 Gründen:
1. Grund: Heute dauert der Unterricht viele Stunden länger als früher - 7 Stunden täglich (freitags 6), das gab es bei uns in Klasse 4 - 6 nicht! Dabei ist arbeitsmedizinisch erwiesen, dass (nicht nur) Kinder ab der 5. Stunde kaum noch etwas aufnehmen können. Und dann noch die Hausaufgaben hintendran... Da lobe ich die Ganztagsschule, denn da gibt es eine richtige Mittagspause (wie sie für Berufstätige sogar Vorschrift ist) - und da haben die Kinder nach Schulschluss wirklich Freizeit.
2. Grund: mehr Konkurrenz, mehr Gegeneinander - Den "Run" auf die "beste" weiterführende Schule gab es so früher nicht. Das setzt die Kinder heute enorm unter Druck, denn wer will schon "Looser" sein?! Auf diese Weise können heute sogar Kinder mit klarer Gymnasialempfehlung "Looser" sein (sie seien "schuld"), weil sie es nicht geschafft haben, auf die "beste" weiterführende Schule aufgenommen zu werden. Jeder weiß, dass Noten sehr subjektiv sind und ein Teil der Lehrer/innen krasse Lieblingswirtschaft betreibt: Da hat sich nichts gegenüber früher geändert.
Wer mehr Konkurrenz zwischen den Schulen gut findet, müsste sich auch um bessere Finanzierung einsetzen, damit es mehr "gute" und "beste" Schulen gibt. Aber leider ist das Gegenteil der Fall, ein Rattenrennen, die meisten Schulen sind ärmer dran als früher.
Ob aber die Schule heute mehr fordert als früher, glaube ich nur bedingt: Z. B. Rechtschreibung konnte unsere Schulkindgeneration sicherer. Z. B. in Fremdsprachen ging es stärker um das Sprechen-Lernen (Sprachfertigkeit) in der fremden Sprache für alle.