Der Naive Realismus (auch: klassischer Realismus, direkter Realismus) ist eine erkenntnistheoretische Position der Theorie der Wahrnehmung, nach der subjektive Wahrnehmung und objektive Wirklichkeit im Wesentlichen deckungsgleich sind. Sprich: Ihr zufolge sind die Dinge an sich in etwa so, wie sie uns erscheinen. Man sieht also einen grünen Ball, weil ein grüner, rundlicher Gegenstand vor einem liegt. Und nicht etwa, weil der Ball erst und nur infolge unserer Wahrnehmung vor unserem inneren Auge entsteht. Aus dem Beispiel mit dem Ball geht auch hervor, dass der Wahrnehmende laut dem naiven Realismus eine rein passiv-rezipierende Position einnimmt.

Der Relativismus, gelegentlich auch Relationismus (entsprechend von lateinisch relatio, „Verhältnis“, „Beziehung“), ist eine philosophische Denkrichtung, welche die Wahrheit von Aussagen, Forderungen und Prinzipien als stets von etwas anderem bedingt ansieht und absolute Wahrheiten verneint – dass also jede Aussage auf Bedingungen aufbaut, deren Wahrheit jedoch wiederum auf Bedingungen fußt und so fort. Diese Rahmenbedingungen ermöglichen es, die Aussage auch zu verändern und zu verhandeln. Relativisten begründen dies oft mit dem epistemologischen Argument, dass eine sichere Erkenntnis der Welt unmöglich ist. Andere verweisen auf den zusammengesetzten Charakter von Wahrheiten, die stets auf andere Wahrheiten Bezug nehmen.

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