Puh ich glaube da gibt es keine wirkliche Lösung, die für alle klappt. Als bekennende Nachteule und früherer Klausuren-Panikschieber, sind hier ein paar Dinge, die ich oft gehört habe:

1. Schnell und oft hintereinander blinzeln, so werden die Lieder müde

2. Progressive Muskelentspannung (gibt es Anleitungen für auf YouTube)

3. Warme Milch mit Honig

4. Eine warme Dusche, anschließend warme Kuschelklamotten anziehen und ab ins Bett

5. Dämmerlicht in Form von einer Lichterkette oder ähnlichem

6. Instrumentale - und ruhige - Musik, z.B. Piano

7. Ähnlich wie bei einer Gedankenreise an einen entspannenden Ort denken

8. Etwas absolut langweiliges lesen oder machen (so doof es klingt), Schulbücher zum Beispiel

9. Sich vorstellen, dass alle kommenden Gedanken wie Wolken an einem vorüberziehen, sodass der Kopf ,,leer" bleibt.

10. 4,7,8 Atmung - vier Sekunden einatmen, sieben Luft anhalten und acht ausatmen (hilft auch bei Panikattacken und ähnlichem)

Aus eigener Erfahrung kann ich zu sämtlichen Entspannungstechniken jedoch sagen, dass sie Übung erfordern. Wie bei Meditation wirst du besser, wenn du es öfter machst und kannst an den Punkt der Frustration kommen, wenn es spontan nicht auf Anhieb klappt.

Im Zweifel tatsächlich lieber noch eine Weile etwas machen, als sich zwanghaft im Bett hin und her zu wälzen, denn das macht es dann noch schlimmer. Vielleicht nochmal für die Prüfung wiederholen und auf keinen Fall in Gedanken reinsteigern oder noch etwas anfangen, womit du gerne Zeit verbringst. Und den Bildschirm auf Blaulichtfilter solange du noch davor bist. Du kannst auch versuchen dich nochmal komplett zu verausgaben (Knoten in ein Handtuch und damit aufs Bett einprügeln, wird schneller anstrengend als man denkt). Am Ende kann jedoch eine Person von etwas noch wacher werden, während es eine andere total einschläfert.

Das wichtigste ist wirklich dich nicht zu stressen, weil du schlafen müsstest, die Zeit zu berechnen bis du aufstehen musst und dich so an diesem Gefühl der Unruhe festzuhalten. Ich drücke dir die Daumen, auch für die Prüfung morgen :)

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Weiblich, 20 hier. Die Frage finde ich nicht so leicht zu beantworten. Ich persönlich habe selbst viel an emotionalen Problemen durch und habe daher vermutlich eine höhere Toleranz, als der ,, standart" Mensch. Dennoch hängt es stark von der Situation und vor allem von meinem eigenen Zustand ab.

Ein Beispiel: Ein Mensch, der unter Traumata leidet, über Suizid nachdenkt, sich selbst verletzt, Depressionen oder eine Essstörung hat, wäre für mich grundsätzlich erstmal nicht abstoßender als jemand, der ,,gesund" ist. Jemand, der unter Schizophrenie leidet oder Tiere/ Menschen verletzt, wäre hingegen jemand, mit dem ich nicht ruhig in einem Bett schlafen könnte. Nicht, weil ich sie als wertloser ansehe, als andere Menschen, sondern aus dem einfachen Grund, dass ich in einer Beziehung vertrauen können muss und ein unausgebildeter Mensch gar nicht dazu in der Lage ist mit einer derartigen Störung fertig zu werden.

Meiner Meinung nach sollte man in einer Beziehung Probleme gemeinsam anpacken, also ja, auch sprechen - Kommunikation ist ohnehin das wichtigste in einer Beziehung. ,,Therapieren" ist etwas anderes, etwas, wofür man gewisses Vorwissen braucht. Unterstützung kann ich gewährleisten. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen und teilen, was mir meine Therapeuten beigebracht haben. Dazu gehört eben auch, dass professionelle Hilfe extrem wichtig ist. So ziemlich jeder Therapeut braucht selbst Therapie, um damit fertig zu werden. Dabei geht es um eine Person, die einen im Normalfall weniger als 4 mal die Woche sieht, keine persönliche Beziehung zu einem hat und zudem am Ende des Tages nach Hause geht. Ohne die Person oder deren Probleme. Für einen Partner ist die Ausgangssituation anders. Es gibt nur noch wenig ,,deine" und ,,meine" Probleme. Es ist wir gegen ,,unsere" Probleme.

Dazu gehört eine Beteiligung beider Parteien. Und Beteiligung ist auch die Bereitschaft sich wirkliche Hilfe zu suchen. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass dafür die Kraft fehlen kann oder der Moment dafür unerträglich zu sein scheint. Ich werde niemanden verlassen, nur weil das Gewicht eine Weile eher auf meinen Schultern liegt oder ich die Person eine Weile ,,tragen" muss. Aber auf Dauer ist das nicht zu ertragen und man geht selbst daran kaputt. Ich habe es versucht. Das Ende der Beziehung ging dennoch nicht von mir aus, obwohl ich daran fast zerbrochen bin. Ob ich es wieder tun würde? Wenn ich die Person wirklich liebe, wahrscheinlich ja. Obwohl ich mehr darauf bestehen würde, dass die Beziehung im Gleichgewicht bleibt. Aber das ist die Antwort einer Person, die selbst issues hat, zu denen starke Verlustangst gehört. Rein aus der Sicht, was gesund ist, sollte das wirklich niemand tun. Nicht wenn keine absehbare Bereitschaft vorhanden ist sich helfen zu lassen. Und vor allem nicht, wenn man sich selbst kaum am Leben halten kann.

Kurz: Allgemein würde ich eine Person daten, die seelische oder psychische Probleme hat. Ich werde mich aber nicht für diese Probleme verantwortlich machen lassen. Man muss gemeinsam schauen, wieviel man einander aufbürden kann. Wenn der Partner gerade selbst nicht damit umgehen kann, sollte man das akzeptieren. Ich helfe gerne und habe immer ein offenes Ohr. Aber ich bin selbst ein Mensch mit Gefühlen und eigenen Problemen. Ich bin kein professionell ausgebildeter Therapeut, der das ganze vollkommen abgekapselt von außen betrachten kann und dann nachts ruhig schläft ohne sich Sorgen zu machen. Ich habe nicht das know-how mit jedem Problem umzugehen und auch nicht die Lizenz Medikamente zu verschreiben, die bei vielen Krankheiten einfach notwendig sind. Ich bin deine Partnerin. WIR sind Partner und das bedeutet, dass wir diese Probleme gemeinsam bewältigen, nicht dass einer die Probleme beider Personen alleine bearbeitet. Aber ich denke für das, was du vermutlich mit ,,Therapeut spielen" meinst, nämlich im Notfall füreinander da zu sein und sich gegenseitig zuzuhören und zu unterstützen, sollte jeder in einer Beziehung bereit sein, solange es ihn selbst emotional nicht zugrunde richtet.

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