Ich bin der Ansicht, dass es immer auf den Menschen, seinen Körper und die Anforderungen, die man an diesen stellt, ankommt. Mein Freund ist knappe 2m groß und arbeitet als Maurermeister auf dem Bau. Er isst daher regelmäßig Fleisch, weil er ohne fleischhaltige Kost schon allein seinen Erhaltungsbedarf an Nährstoffen nicht abdecken könnte, von seinem Leistungsbedarf ganz zu schweigen. Ein so großer Körper, von dem solch schwere, körperliche Leistung verlangt wird, lässt sich mit den verhältnismäßig wenigen Nährstoffen und Kalorien, die in Pflanzen enthalten sind, kaum abdecken. Beziehungsweise müsste mein Freund abnormal viel essen, um als Vegetarier/Veganer nicht dauernd Hunger zu haben. Einen großen Teil der Nährstoffe, die in pflanzlicher Kost enthalten sind, scheiden wir nämlich ohnehin fast völlig unverdaut wieder aus, da der Mensch von Natur aus nun einmal kein reiner Pflanzenfresser sondern ein Allesfresser ist, dessen Verdauungssystem sich mit dem Verwerten von pflanzlichen Produkten schwerer tut, als mit tierischen.  

Als Gegenbeispiel: Ich selbst bin nur 1,72m groß, habe Normalgewicht und einen körperlich unanspruchsvollen, relativ stressfreien Job. Die "vegetarische Woche", die ich deswegen ab und zu Mal mache, halte ich mit Leichtigkeit durch - manchmal ziehe ich sie sogar auf 10 oder 14 Tage in die Länge. Ein Mal hatte ich sogar einen vegetarischen Monat, weil mir zeitweise einfach der Appetit auf Fleisch vergangen war, und ich habe keine sonderlichen Nebenwirkungen gespürt. Ich musste, aus bereits genannten Gründen, etwas öfter am Tag essen, aber sonst ging es mir super. Ich persönlich verzichte eigentlich nur nicht komplett auf Fleisch oder gar gänzlich auf tierische Produkte, weil mir Fleisch und tierische Produkte einfach sehr gut schmecken und ich mir nicht vorstellen kann, wirklich immer darauf zu verzichten. 

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