Was fehlt mir?

Also ich weiß nicht ganz wie ich das gut rüberbringen kann aber ich Versuchs mal.

Ich bin jetzt 14 und habe kein gutes Verhältnis zu meiner Familie hauptsächlich meiner Mutter. Ich war immmer schon ein Kind gewesen was laut war und sich nicht an Regeln hielt ich war Verhaltensauffällig aber nie so dass man sich hätte Sorgen machen müssen.

So ca mir 10/11 Jahren hat sich dann meine beziehung zu meiner Mutter drastisch verschlechtert. Ich bin mir nicht sicher wieso ,da ich mich an kaum etwas erinnern kann. Aber seitdem spüre ich eine extrem starke Abneigung gegenüber ihr. Zu dieser Zeit wurden meine Noten auch immer schlechter. Ich fing an zu rauchen und zu trinken. Mit 12 hab ich dann über ein paar Monate regelmäßig gekifft. Was ich dann aber letztes Jahr wieder aufgehört habe.

Jetzt wohne ich in einem Haushalt in dem es oft zu Streitigkeiten kommt meine Schwester ist ausgezogen und meine Mutter hält mich für Psychich und neurologisch krank. In ein paar Konflikten kam es dann auch noch dazu das sie mich körperlich Angriff woraufhin ich mich wehrte. Nach dem Konflikt war mein Finger gebrochen ich bin mir jedoch nicht sicher ob meine Mutter das war oder ob ich ihn selbst versehentlich gebrochen habe. Zusätzlich muss ich sagen das ich bis jetzt immer dachte es läge an ihr. Was gut sein kann. Aber ich kann das leider nicht mehr beurteilen weil ich keine Erinnerungen an die Vergangenheit habe und auch keine Zugehörigen Gefühle. Mir wird so viel eingeredet dass ich meine Realität verloren habe. Es ist nur so dass ich mich Frage ob ich das Problem bin.

Ich hab deswegen Anfang des Jahres beschlossen die Schule zu wechseln und in ein Internat zu ziehen.Wo ich für 5 Tage zur Probe war . Ich habe normalerweise nie Probleme gehabt Freunde zu finden oder mit Leuten auszukommen. Allerdings habe ich es geschafft bei der ersten Person mit der ich geredet habe direkt einen gefühlskalten Eindruck zu machen. Obwohl ich vorausgesetzt hatte das ich mich ändere und als nette gefühlvolle Person rüberkomme. Denn ich möchte nicht mehr als kalt und unsensibel beschrieben werden. Mit den anderen habe ich kaum geredet und in diesen 5 Tagen ging es mir wirklich nicht gut.

Mein Problem ist nur das ich seitdem noch weniger weiß wofür ich das alles tue. Ich habe keine Ziele oder Wünsche ich weiß nichtmal ob ich das will und außerdem kann ich mich nicht ändern so lange ich meine Beweggründe nicht kenne. Ich werde ich weiterhin nichts tun und schlechte Noten haben. Und oberflächliche Freundschaften schließen. Ich weiß nicht mehr wer ich bin und kann nur Gefühle unter extrem starkem Druck oder traumatischen Erfahrungen fühlen. Ich wünschte ich könnte einfach weinen um alles zu verarbeiten wie andere Menschen.

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Dir fehlt ganz klar eine Bezugsperson die dir Feinfühligkeit und Aufmerksamkeit gibt. In den ersten Lebensmonaten/ Lebensjahren ist eine sichere Bezugsperson besonders essentiell für eine sichere Bindung und damit gesunde Entwicklung. Dies ist i.d.R. die Mutter, da zu ihr das Kind durch Stillen, Zuwendung usw. Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Ein Mensch braucht in seinen gewissen Lebensphasen (Alter) immer etwas um sich gesund zu entwickeln (guck dir gerne mal die Entwicklungsstufen nach Erikson an und die Risiken die damit einhergehen, wenn man diese nicht bewältigt). Dir hat die nötige Unterstützung und Zuwendung in diesen Prozessen gefehlt und du konntest nie ein wirkliches Vertrauen zu deiner Mutter aufbauen, was keines Wegs deine Schuld ist. Allerdings ist auch deine Mutter nicht so aus dem Ei geschlüpft, auch sie wurde von der Umwelt in der sie ausgewachsen ist geformt. Such dir eine Person der du vertrauen kannst zu reden und wenn das nicht hilft eben professionelle Hilfe. Es gibt Eltern Kind Therapien und Sorgentelefone die dir Helfen können. Solltest du dich das nicht trauen informiere dich doch gerne selbst zu dem Thema Bindungspsychologie (Bindungstypen, - Phasen etc.) oft ist ein guter Schritt seine Lage erstmal zu verstehen und sprich (wenn es geht) mit jemanden darüber, vielleicht auch deiner Mutter und versucht gemeinsam dran zu arbeiten. Sollte sie daran kein Interesse haben kannst du dir immer noch Beistand holen. Du verdrängst diese traumatischen Erfahrungen was es dir schwer macht dich damit auseinanderzusetzen um sie zu bewältigen, dabei ist therapeutische Hilfe of ein guter Weg.

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Quantitative Entwicklung wäre die Anzahl der Entwicklungsprozesse die du erlebt hast, also du könntest behaupten: „ich habe schon so viel erlebt und bin daher weiter entwickelt“

aber das muss nicht stimmen, denn es kommt auch auf die Qualität an (also wie viel machen diese Entwicklungen aus?) es kann nämlich sein, dass man viele Entwicklungsprozesse durchlebt hat, aber diese einem in der Entwicklung nicht vorangebracht haben. Daher können weniger Entwicklungsprozesse von hoher Qualität auch besser sein

hast du also viel erlebt, das war aber nicht alles positiv (Umzüge, Misshandlung, keine emotionale oder negative Bindung zu Bezugspersonen etc.) dann kann man trotz dieser Menge an Erfahrungen trotzdem noch in einer, nicht dem Alter entsprechenden, Entwicklungsstufe festhängen. Ein Kind kann allerdings auch qualitative Erfahrungen sammeln und daher in der optimalen Entwicklungsstufe zu seinem Alter sein, jedoch ist es daher trotzdem nicht soweit entwickelt wie ein Erwachsener mit mehr Erfahrung und gleicher qualitativer Erfahrung.

Also ist Quantität nicht immer besser als Qualität und auch anders rum. Es kommt auf ein gutes Gleichgewicht zwischen diesen Komponenten an.

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