Haltet ihr dieses Bild für schwer zu malen?

Das ist das Mädchen mit dem Perlenohrring. Sie hieß Griet und wurde von Jan Vermeer gemalt. Das war 1665 ungefähr. Eines der faszinierendsten Kunstwerke überhaupt - für mich, anscheinend auch für Dich. Dein Bild in der Frage ist im Vergleich dazu…na ja…man sollte es vielleicht gar nicht vergleichen…schrecklich

Das Originalbild gefällt wahrscheinlich jedermann - weil es genial ist…und irgendwie die Seele berührt. Es gibt zig Poster davon - auch gute Kunstdrucke - leiste Dir eins, rahme es, häng es auf…und genieße es. Aber Versuch kein Duplikat, keine Kopie - das kann nur enttäuschend sein und Dir den Spaß an dem Bild verderben.

Aber: Du hast einen hervorragenden Geschmack und ein super Feeling für wahre Kunst. Respekt.

Yep…das klingt richtig und logisch.! Aber, ist es nicht sinnvoller, will man etwas lernen, wenn man Schritt für Schritt vorgeht, mit einem kleinen, einem einfachen beginnt? Führt Deine Methode nicht zwangsläufig zu Frust?

Beispiel: Du willst Klavierspielen lernen. Am besten gefällt Dir irgendwas von Mozart, vielleicht die kleine Nachtmusik…übst Du dieses Stück jetzt? Ich glaube nicht…Du wirst mit der Tonleider, mit Akkorden, vielleicht mit „Alle meine Entchen“ anfangen…

Das Betrachten von großen Kunstwerken ist natürlich immer fruchtbar…das bezweifel ich ja nicht.

Man braucht zumindest einen Leitfaden, um zu wissen in welche grobe Richtung man gehen will, wenn man eine Entwicklung erzielen möchte. Natürlich könnte man auch ein einfacheres Motiv wählen, jedoch fehlt einem Teil der Künstler dann der Reiz der Herausforderung. Zum Lernen gehört dazu, dass man auf große Schwierigkeiten trifft. Ich bin mir jedoch sicher, dass jemand, der Musik lernt, ebenso nicht auf dem Niveau von Kinderliedern bleiben möchte. Aber man kann auf dem Niveau beginnen, wie du schon sagst. Genauso vermute ich, dass diese Person hier sich nicht nur mit "Das Mädchen mit dem Perlenohrenring", sondern auch mit anderen, einfacheren Referenzen beschäftigt hat. Sicher wollte jemand hier nur zeigen, wie es aussieht, wenn man das Maximale aus seinen Fähigkeiten geholt hat. Was nicht schlimm ist. So machen das Künstler seit tausenden von Jahren. Und seit genauso langer Zeit konnten Künstler sich nur an vorigen Meistern orientieren. Kunst ist ein Handwerk und wie in jedem Handwerk bedarf es eines oder mehrerer Meister, um zu verstehen, wie es funktioniert. So schwierig es am Anfang auch sein mag,

Sorry, Du stellst da Thesen, Theorien, Behauptungen auf, da kann ich echt nicht mit…Ich persönlich empfinde dies teilweise als sehr strange. Z.B. die Unterstellung, Kunst sei ein Handwerk…absurd.!

Was soll es denn sonst sein? Denkst du Kunst erschafft sich von allein, wenn man nur an ein Bild denkt?

Ach komm…das ist nun wirklich Kokolores. Manche Kunst setzt die Beherrschung handwerklicher Fähigkeiten für deren Umsetzung sicherlich voraus.

Kunst aber - und so schreibst Du es - als Teilaspekt des Handwerks zu verstehen, oder gar als Handwerk, zeigt überdeutlich, dass da Grundlagen für s Verständnis von Kunst fehlen. Kunst ist eben nicht (!) Handwerk…Kunst ist viel mehr, setzt sich mit diesem „mehr“ vom nur einer Nutzung dienenden Handwerk ab!

Der beste Handwerker ist beileibe noch kein Künstler

Das Produkt eines Handwerks dient doch nie nur der alleinigen Nutzung desselben. Man stellt sich auch Lampen und Tische in die Wohnung, die keinen Nutzen erfüllen, sondern einfach nur gut aussehen sollen. Natürlich bedarf es jedem Künstler des Wissens um das Medium, das er bedient, um seine Werke zu erzeugen. Niemand kann eine Zeichnung erschaffen, wenn er nicht weiß, wie er einen Stift halten soll. Allein das ist schon eine Profession im menschlichen Sinne. Vor 200 Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass jeder weiß, wie man Stifte hält oder wie man damit überhaupt eine Schrift oder ein Bild erzeugt. Das war nur bestimmten Leuten vorbehalten, die diese Fähigkeiten erlernt haben. Bereits da fängt Handwerk an. Frühere bildende Künstler waren sogar darauf angewiesen handwerklich begabt zu sein. Sei es, um den Rahmen mit Leinwand selbst zu bespannen, mit Wissen um die Materialen oder um die Herstellung eigener Pigmente und der Flüssigkeit, in der sie gelöst werden sollten. Auch das Wissen, wie man überhaupt ein Objekt bildhaft darstellt (nicht nur in bildender Kunst, sondern auch in Architektur oder medizinischer Forschung) war schon seit jeher wichtig und blieb den Handwerkern vorenthalten. Du assoziierst Handwerk vielleicht als einen Tischler oder Schlosser oder dergleichen. Aber jedes Werk, das der Mensch mit Händen herstellt, ist ein Handwerk.

Gottfried Bammes, Professor im Bereich künstlerischer und bildnerischer Anatomie schrieb zum Thema sogar andauernd vom Handwerk der Kunst als Grundlage kreativer Prozesse. Damit schloss er auch jene Künstler ein, die als Laien gerade erst ihre Fähigkeiten entdeckt haben. Ohne dem handwerklichen Aspekt wäre einem Künstler gar nicht möglich zu wissen, wie er mit den von ihn gewählten oder gegebenen Mitteln überhaupt etwas zustande bringen soll. Ich habe auch nie gesagt, dass jeder Handwerker ein Künstler ist, aber umgekehrt benötigt jeder Künstler handwerkliche Fähigkeiten. Selbst wenn er digital arbeitet, muss er wissen, wie er mit seinen Fähigkeiten (meist mit den Händen) umgehen soll, um daraus ein Werk zu erschaffen. Es gibt sogar einen alten Ausspruch, den heute kaum noch jemand gebraucht: "Hergestellt nach allen Regeln der Kunst." Früher war es normal, dass Kunst nahezu als Synonym für handwerkliche Finesse genannt wurde.

Ich weiß, man sollte nicht alles auf Wikipedia glauben und ich zitiere auch nur ungern von dort, aber dort steht unter dem Begriff Kunst nach frühem Verständnis: "Niederes Handwerk waren dagegen die mechanischen Künste („artes mechanicae“), die mit der Hand ausgeführt werden mussten, worunter eben auch die Malerei oder die Bildhauerei fielen."

😆…na, wenn wir weiter im Dialog bleiben, näherst Du Deine Haltung immer weiter der meinen an. Du hast sehr wohl behauptet, Kunst sei ein Handwerk…

Handwerk hat eine ganz eindeutige Definition…Du definierst da nach Deinem Gutdünken…(…und brauchst dafür 1000 unnütze Worte - Du bist ein bisschen sehr von Dir eingenommen😉). Ich vermisse Qualität…Quantität langweilt mich.

Jeden Deiner Sätze kann ich widerlegen und ad absurdum führen, aber halt bitte immer nur einen - in dieser Masse fühl ich mich irgendwie „vollgesabbert“.

p.S.: Der liebe Gottfried beschäftigte sich mit dem naturalistische Zeichnen…was nicht Kunst sein muss!

das original ist schön.

das da nicht.