Wovon hängt die Bewegung des DAX noch ab...?

6 Antworten

Hey,

wie hier bereits erwähnt wurde spielen Zentralbankentscheidungen eine wichtige Rolle. Generell beeinflussen Zinsniveau, Währungspaare, Inflation und Rohstoffpreise die DAX Entwicklung.

Wichtig zu wissen ist aber auch, dass der DAX mit dem Währungspaar USD/JPY und der Mutter aller Aktienindizes, dem S&P500, positiv korreliert.

Anders ausgedrückt: Der DAX wird nicht nachhaltig steigen, wenn S&P500 stagniert. Über 50% des Handelsvolumens vom DAX kommt mittlerweile aus den USA. Das außerbörsliche/nächtliche Handelsvolumen im S&P500 ist größer als das vom DAX tagsüber. 

Generell beeinflussen Zinsniveau, Währungspaare, Inflation und Rohstoffpreise die DAX Entwicklung.

Viele Grüße

Tim von anlago

Der Preis einer Aktie wird bestimmt durch Nachfrage und Angebot, d.h. gibt es mehr Käufe als Verkäufe steigt der Preis und vice versa. Der Punktestand des DAX wird wiederum von der Preisbewegung der darin enthaltenen Aktienunternehmen entschieden. Wie stark eine Preisbewegung den DAX bestimmt, hängt wiederum von der Indexgewichtung der DAX-Unternehmen ab. Desweiteren ist der DAX ein Performanceindex, d.h. die Dividenden der enthaltenen 30 Unternehmen werden thesauriert. Dies bedeutet, dass eine Dividendenausschüttung eines DAX-Unternehmens den Indexstand je nach Gewichtung erhöht. Das Gegenteil wäre ein Preisindex (z. B. DJIA, S&P500, Nasdaq), der nur die gewichteten Kursveränderungen der enthaltenen Unternehmen widerspiegelt. Hier begehen viele Medien den kardinalen Fehler und vergleichen die Entwicklung des DAX z.B. mit dem S&P500 oder mit anderen Preisindices und vergleichen damit Äpfel mit Birnen! Um Äpfel mit Äpfel annähernd vergleichen zu können, sollte man eher den Kurs-DAX mit dem S&P500 vergleichen. Oder den DAX mit dem S&P500-Turnaroundindex. Zudem müsste man die Indices jeweils in Dollar oder in Euro berechnen um sie vergleichbar zu machen. Ein Index der 30 Largecaps enthält, davon die meisten zyklisch und industrielastig, kann aber garnicht vergleichbar sein, mit einem Index, der 500 US-amerikanische Unternehmen verschiedenster Marktkapitalisierungen enthält.

Ivan69  06.04.2019, 15:10
Ein Index der 30 Largecaps enthält, davon die meisten zyklisch und industrielastig, kann aber garnicht vergleichbar sein, mit einem Index, der 500 US-amerikanische Unternehmen verschiedenster Marktkapitalisierungen enthält.

Aber natürlich kann das vergleichbar sein und das ist auch Usus solche unterschiedlichen Indexes oder auch deren Futures oder Baskets miteinander zu vergleichen.

Solche Vergleiche haben meist ein bestimmtes Ziel nämlich basierend auf bestimmten Investmentkriterien eine Rendite-Aussage zu erhalten und genau das ist wunderbar machbar. Sofern die Indizes diese Kriterien erfüllen sind sie potentielle Kandidaten für das Portfolio. Der Vergleich hilft dann maßgeblich zur Entscheidungsfindung, was dann gekauft wird.

Davon abgesehen bildet der S&P 500 Large-Caps ab (oben suggerierst du, das dem nicht so ist), also nicht verschiedenste Marktkapitalisierungen ... es sind nur Large-Caps. Weder Mid-Caps noch Small-Caps sind dort vertreten. Das repräsentiert die Wirtschaft in der USA am besten, was in D für den DAX gilt.

Aus jeder veröffentlichen volkswirtschaftliche Zahl wird versucht man zu interpretieren, welche Auswirkungen sie auf den Aktienmarkt haben könnte. Auf den DAX haben Erwartungen mehr Einfluss, als Fakten. Beispiel die von dir genannten Zinsentscheidungen:

Die EZB oder wahlweise auch die Fed senkt die Zinsen. Damit macht sie die Geldaufnahme der Banken billiger. Die Geldmenge wird erhöht. Dieses Geld fließt auch in Aktienmärkte. Zudem machen niedrige Zinsen Rentenangebote unattraktiver. Mehr Geld fließt in den Aktienmarkt. Die Kurse steigen. Zinsanhebungen haben einen gegenteiligen Effekt.

Weitere Faktoren sind Arbeitsmarktdaten, Konjunkturdaten, Dividendenzahlungen, Unternehmensnachrichten usw.

Reanne  12.11.2015, 00:36

nicht zu vergessen, die Kapitalerhöhungen, die oft den Kurs verwässern.

wedsawetrtzg  12.11.2015, 09:18
@Reanne

Passt in diesem Fall nicht. Kapitalerhöhungen und Dividendenzahlungen werden bei der DAX-Berechnung berücksichtigt.

Der DAX bestimmt sich aus dem Kurs der darin enthaltenen Aktien.

Der Kurs der einzelnen Aktien bestimmt sich daraus, was "der Markt" (also alle, die die Aktien potentiell kaufen wollen) zu zahlen bereit ist. Hier spielen harte Fakten (Verhältnis vom Kurs zum letzten Gewinn der Firma, Wert aller Wertgegenstände der Firma, Bilanzvolumen, ...) aber auch die Erwartungen des Marktes für die Zukunft eine Rolle (Wird die Branche/Firma in Zukunft höhere Gewinne machen? Werden sich rechtliche Rahmenbedingungen positiv oder negativ ändern).

Vom Wetter, von der letzten Weinernte im Burgund, von umfallenden Reissäcken in Peking... Praktisch alles kann dazu herhalten, irgendwelche Kursentwicklungen zu erklären.

Bei Zinsentscheidungen in den USA ist der Zusammenhang noch relativ einfach erklärbar - je nachdem, wie sich die Zinsen dort entwickeln, ziehen Anleger Kapital aus dem Euroraum ab oder umgekehrt. Weniger Kapital im Markt -> weniger Nachfrage -> fallende Kurse.

Aber auch z.B. größere Naturkatastrophen bleiben oft nicht ohne Auswirkung auf die Börsenkurse.