Studienfinanzierung ohne Eltern?
Hallo,
also zu meiner Situation: ich würde im Oktober 2020 zu studieren anfangen Wollen, aber mir lässt es einfach keine Ruhe, da ich solche Angst habe mein Studium zu finanzieren. Ich kann leider nicht auf die Unterstützung meiner Eltern zählen, da es finanziell etwas schwierig aussieht. Dadurch das meine Eltern aber zu viel verdienen, könnte ich auch kein BaFög beantragen. Mein Plan war es während dem Studium einen Teilzeitjob zu machen, aber da ich annehme dass ich sehr viel lernen muss, werde ich höchstwahrscheinlich nicht genug verdienen um meine Lebenskosten ausgleichen zu können. Dieses Thema belastet mich sehr, da ich auch nicht weiß was ich denn sonst machen könnte. Vor allem möchte ich auch aus dem Elternhaus ausziehen. Natürlich gibt es Stipendium und so, aber da würde ich höchstwahrscheinlich nicht angenommen werden. Nun ist halt meine Frage was für Möglichkeiten ich hätte mein Studiums komplett alleine zu finanzieren.
vielen Dank schon mal für die Antworten.
6 Antworten
Natürlich gibt es Stipendium und so, aber da würde ich höchstwahrscheinlich nicht angenommen werden
Es lohnt sich, da genau nachzufragen. Es gibt sehr, sehr viele verschiedene Stipendien. Manchmal wundert man sich. Du musst auch nicht unbedingt zu den super-duper Studis gehören, um ein Stipendium zu bekommen.
Das mit den Stipendien würde ich auf jeden Fall versuchen. Es gibt z. B. Arbeiterkind oder Kirchenstipendien, wenn man deren Bedingungen erfüllt. Diese sind nicht alle notenabhängig. Allerdings ist es ein Dschungel, durch den man sich kämpfen muss.
Iwas passt da aber nicht zusammen! Entweder ist es finanziell bei Deinen Eltern eng, ODER sie verdienen zu viel, als das Du Bafög kriegst! Beides zusammen gibt es nicht! Zusätzlich gibt es ja nicht nur schwarz oder weiß! Viele kriegen nur einen Teil des Bafögs! Ohne Ausbildung kriegen Deine Eltern Kindergeld für Dich UND einen Kinderfreibetrag bei der Steuer!
Böse formuliert: Einige würden auch gegen ihre Eltern klagen, wenn die das Geld nicht freiwillig heraus rücken!
Mag ja sein. Trotzdem finde ich, dass er ein Anrecht auf sein Kindergeld und die Erleichterung durch den Steuerfreibetrag hat!
Das muss ja nicht mal reichen, ist aber mehr als nyx! Dazu gibt es dann einen Teil des Bafögs, was sogar noch wahrscheinlicher ist, wenn schon ein Kind studiert!
Ein Kommilitone kam aus 'gutem Haus'. Sein Vater war selbstständiger Handwerker, seine Mutter hatte eine kleine Boutique, natl. Einfamilienhaus. NATÜRLICH haben sie NUR 'Verluste' gemacht und Bafög beantragt! Er bekam iwie nur so 100 DM heraus...als ich fragte, warum er das trotz allem 'nötig' hätte war seine Antwort:"50 DM geschenktes Taschengeld vom Staat! Ich geb nur die Hälfte aus, die andere Hälfte spare ich und kann ich sofort zurückzahlen, wenn sie wollen!"
Ich weiß auch nicht, wie das heutzutage ist. Bei mir ist es zum einen inzwischen 17 Jahre her und zum anderen handelte es sich damals bei mir um Schülerbafög. Das waren 500,- Euro und die kriegte man, oder kriegte man nicht. In dem einen Jahr kriegte ich sie eben nicht. Da gab’s nichts mit „einen Teil“... die 500,- Euro, die ich in dem Jahr von meinen Eltern bekommen habe, haben ihnen trotz der damals 154,- Euro Kindergeld extrem weh getan. Und auch ein Steuerfreibetrag ist kein Barvermögen oder Reingewinn. Die Steuer wird üblicherweise im Nachhinein gemacht und gerade bei Selbständigen ist das so ne Sache. Da greift er auch erst im Nachhinein. Da gibt’s ggf. kein regelmäßiges monatliches Einkommen auf das monatlich Steuern oder eben weniger Steuern gezahlt werden.
Grundsätzlich bin ich aber ebenfalls der Meinung, dass man in einer solchen Situation erstmal beantragen sollte, was geht und schauen sollte, wie viel bei rum kommt. Und ein Minijob wird sicherlich drin sein. Oder vielleicht ein HiWi-Job an der Uni. Es gibt ja viele, die während ihres Studiums jobben und nicht jeder bekommt sein Studium von Papa oder Mama finanziert oder von Vater Staat. Also irgendwie wird’s sicherlich gehen.
Bei dem Gedanken, meine Eltern zu verklagen und irgendwas von ihnen zu fordern, von dem ich weiß, dass sie es nicht einfach erfüllen können, schüttelt es mich allerdings. Diese Art von Krisenmanagement ist mir äußerst suspekt. 🙈
Das mit dem gesunkenen Einkommen ist schon mal eine reine Ausrede, denn genau für diesen Fall gibt es die Möglichkeit der Änderungsanzeige.
Was den Rest betrifft: Stimmt, viel verdienen allein reicht nicht, man muss tatsächlich auch Prioritäten setzen, was das Geldausgeben betrifft. Bafög wurde eigentlich für Kinder aus Familien konzipiert, deren Einkommen so gering ist, dass so etwas wie eine Eigentumswohnung gar nicht in Frage kommt (eine Studienfinanzierung also auch nicht). Wenn jetzt übertrieben gesprochen die ganzen Großverdienerkinder Bafög bekommen, weil ihre Eltern leider leider finanziell total überlastet sind mit der Finanzierung ihrer Luxusyacht, 5 Familienurlauben auf den Malediven im Jahr, einem Wohnhaus in New York und einem Pferdezuchthof in Spanien, dann hat das nichts mehr mit Förderung Bedürftiger zu tun.
warum er das trotz allem 'nötig' hätte war seine Antwort:"50 DM geschenktes Taschengeld vom Staat!
Darum werden die Reichen immer reicher. Die wissen, wie sie drankommen und nehmen alles mit.
Mein Sohn hat einen Kommilitonen, der zum Bachelor einen Porsche geschenkt bekam. Die Familie hat sich geschickt so arm gerechnet, dass er obendrauf sein ganzes Studium volles Bafög bekam.
Dazu kam noch, dass (damals bei mir) für die Bewilligung von (Schüler-)Bafög das Einkommen des VORjahres meiner Mutter als Berechnungs- und Bewilligungsgrundlage herangezogen wurde,
Dafür gibt es Aktualisierungsanträge.
So extrem war es nicht, aber diese Richtung war gemeint!
Mein Bruder ist nach seinem Abi (ein Jahr vor mir) zum studieren ausgezogen, während ich erst nach meinem Diplom ausziehen konnte (90 qm Wohnung, 4 Zimmer, mit meinen Ellis). Klar, es war bequem und meine Eltern haben dann Vollzeit gearbeitet. Vllt hätte ich sogar etwas Bafög bekommen, wenn wir es versucht hätten, aber meine Eltern WOLLTEN das nicht! Sie würden das allein schaffen und wollten keinem Amt gegenüber den FinanzStriptease hinlegen!
Wenn sie es gemacht hätten, hätte ich mich vllt auch über 100 € Taschengeld freuen können!
Wie es bei der FS nun ist, weiß ich ja nicht. Was mich und meine Eltern betrifft, kann von „arm rechnen“ weiß Gott nicht die Rede sein: Die Eigentumswohnung wurde gekauft, als meine beiden Eltern noch in Lohn und Brot standen. Eine solche Finanzierung läuft nunmal eine Weile. Einige Jahre später verlor mein Vater seine Arbeit und meine Mutter war Alleinverdienerin für uns drei. Es gab Monate, da hatte sie (ja, klingt unglaublich, ist aber leider wahr) GAR KEINE Einnahmen. Mit ihrem Büro, den Raten für den Kredit (ohne Eigentumswohnung wäre es eben die Miete gewesen 🤷🏻♀️) und der Tatsache, dass in ihrem Berufsfeld die Leistungen eben erst einige Wochen nach ihrem Erbringen gezahlt werden, gab es da eine ganze Menge Ausgaben, die mit „arm rechnen“ nichts zu tun haben. Wie gesagt: Ich habe die 3 Jahre meiner Ausbildung mit 500,- Euro überstanden. Davon war die Hälfte Miete für meine 1 Zimmer Wohnung in einem Wohnheim. Meine Eltern haben es letztlich ja auch gestemmt und es geschafft, mich zu unterstützen. Aber in dem Jahr, in dem sie das taten, hatten sie kaum Einkünfte. Ich wollte letztlich ja nur darauf hinaus, dass es sehr wohl sein kann, dass man zwar „zu viel“ verdient (hat), um Bafög zu bekommen, und trotzdem in dem Moment, in dem man das Geld für sein Kind bräuchte, schlichtweg keins da ist. Niemand kann mir erzählen, dass ich in einer solchen Situation meine Eltern hätte verklagen sollen oder sie sich arm gerechnet haben. Definitiv nicht.
Was es mit diesen Änderungsdingsbums-Trallala bei der Steuer auf sich hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Alles, was ich mitbekommen habe, war, dass sowohl die Steuer, als auch das Bafög nach der Steuererklärung des Vorjahres veranschlagt wurde. In sofern wird meine Mutter im darauffolgenden Jahr vermutlich auch wieder was „zurück bekommen“ haben, aber in dem Jahr, als sie das Geld für mich gebraucht hätte, war es ein kleiner Kraftakt, es aufzubringen.
Zu deiner Änderungsanzeige:
Das Einkommen, das als Berechnungsgundlage diente, war damals zu hoch, um für das Ausbildungsjahr 2003/2004 Bafög zu bekommen. Das war erstmal ein Fakt. Daraufhin haben meine Eltern mich unterstützt. Das heißt ich habe von Oktober 2003 bis September 2004 von ihnen monatlich 500,- Euro bekommen, die sie sich als Arbeitsloser und Freiberuflerin ohne Aufträge in dem Moment mehr oder weniger aus den Rippen geschnitten haben. Wie genau hätte das mit einer Änderungsanzeige funktionieren sollen? Wie gesagt: meine Mutter war und ist selbständig. Sie ist nicht in Rente gegangen oder arbeitslos geworden, sondern sie hat weiterhin ihr Büro gehabt und jeden Monat, wenn der Tag gekommen war, mir das Geld zu überweisen, festgestellt „Mist, schon wieder keine Aufträge bekommen, von denen ich meiner Tochter das Geld überweisen kann.“. Ein Umstand, von dem sie vorher noch nichts wusste und der sich theoretisch täglich wieder hätte ändern können - was er aber eben leider nicht tat.
Wenn man aktuell keine Einkünfte hat, sagt man das dem Bafög durch die Änderungsanzeige, und dann wird eben nicht das Einkommen von vor zwei Jahren zur Berechnung genommen, und dann bekommt man ja auch Bafög.
Aber „zu viel verdienen für Bafög“ und „kein Geld für den Unterhalt des Kindes haben“, das passt nicht zusammen.
🤷🏻♀️ Na ja. Dann haben wir das damals wohl nicht gewusst oder wie auch immer. Ist mach 16 oder 17 Jahren inzwischen ja auch egal, sowohl ich, als auch meine Mutter verdienen inzwischen. Und wie die FS ihre Situation zu lösen gedenkt, wird sie selbst hoffentlich auch bald wissen. :-) Einen schönen Abend noch!
Lass dich mal von der Uni beraten, die kennen sich mit solchen Fällen aus. Es gibt so viele Stipendien, da ist bestimmt auch was für dich dabei. Ansonst evtl. Bildungskredit, da kenne ich mich aber nicht mit aus. Würde ich auf jeden Fall vorher mit jemandem von der Uni besprechen. Arbeiten ist natürlich auch eine Möglichkeit, kann bei 20Std schon anstrengend sein, aber wenn man muss, dann geht das auch irgendwie (eigene Erfahrung). Zur Not werden es halt 2 Semester länger, da kräht auch kein Hahn nach. Viel Erfolg und viel Glück!
wenn deine Eltern genug verdienen, dann sollen sie verdammt noch mal ihrer Pflicht nachkommen dir einen Unterhalt zu zahlen. Ansonsten steht dir das Kindergeld zu und einen 450 Euro Job schafft man in jedem Fall nebenbei. In der Vorlesungsfreien Zeit kannst du Vollzeit arbeiten, musst dir dann einen sehr lukrativen Job suchen.
Ich kenne die Situation aus eigener Erfahrung: Mein Vater arbeitslos geworden, meine Mutter selbständig mit monatlich wechselnden Einkünften und eine Eigentumswohnung, deren Finanzierung monatlich bedient werden möchte. Und dann kommt das Töchterlein und will eine Ausbildung / ein Studium beginnen. Da kann sehr wohl die Einkommens-Bemessungsgrenze für Bafög überschritten sein und trotzdem zu wenig Geld da sein, um das Kind zu unterstützen. Dazu kam noch, dass (damals bei mir) für die Bewilligung von (Schüler-)Bafög das Einkommen des VORjahres meiner Mutter als Berechnungs- und Bewilligungsgrundlage herangezogen wurde, das damals dann eben knapp über der Grenze lag, in dem Jahr, in dem ich dann also kein Bafög bekam die Einnahmen meiner Mutter aber so gering waren, dass sie mich nur mit Mühe finanzieren konnte. Das wiederum hat mir dann allerdings im Folgejahr wieder Bafög beschert.
Soll heißen: Die von der FS geschilderte Situation kann sehr wohl eintreffen und ist dann leider ziemlich bescheiden. :-(