Nachträgliche Innendämmung

2 Antworten

Also in der Regel kommt aussen die wetterfeste/witterungsbeständige Schicht, dann die Dampfbremse, die Dämmung und dann die Innen-Verkleidung. Beim Dach sollte nach der äüßeren Schicht eine Dampfsperre in Betracht gezogen werden (je nach Dacheindeckung). Am besten baust du eine Trockenbauwand (aus Gipskarton) vor die bestehenden Paneele und dämmst den Zwischenraum mit Wärmedämmung (Glas-/Steinwolle). Die Holzpaneele sollten behandelt sein, damit sie der Feuchtigkeit standhalten, sind sie dafür nicht ausgelegt, am besten gegen entsprechende Paneele oder zementgebundene Platten austauschen. Bei Knauf und Rigips auf der Homepage gibt es Beispiel-Wandaufbauten mit Materialbedarf etc zum Anschauen. Das würde ich dir empfehlen!

Wichtig wäre zu wissen, woraus der Wintergarten gebaut ist und die Wandstärken. Wie wird er beheizt?

Dämmungen können problematisch werden, wenn die Feuchtewanderung nicht berücksichtigt wird. Je stärker der Temperaturabfall (durch gute/sehr gute Dämmung) in einem Bauteil, um so mehr muss auf die Feuchte geachtet werden, da es sonst zu Kondensatausfall kommen kann. Teilweise ist Kondensatausfall witterungsbedingt in einem Bauteil nicht zu vermeiden, es sollte aber sichergestellt sein, dass das Kondensat durch Kapillarleitung zur Bauteiloberfläche geführt und dort rücktrocknen kann.

Innendämmungen sollten moderat und mit mineralischen Baustoffen (kapillaraktiv) ausgeführt werden. Jeglicher diffusionsoffener aber nicht kapillaraktiver Dämmstoff hat innen auf der Wand nichts zu suchen, dazu zählt beispielsweise Styropor und Mineralwollen. Eindiffundierende Feuchte, die am Taupunkt ausfällt, kommt nämlich auf kapillarem Wege nicht mehr an die Oberfläche zum Verdunsten und bleibt im Dämmstoff gefangen und ein nasser Pullover wärmt nicht mehr.

Damit begrenzt sich das Material für Innendämmungen auf Mineralschaumplatten, Mineraldämmplatten, Ytong, Kalziumsilikatplatten, etc. die vollflächig (wegen der Kapillarleitung) mit dem Untergrund verklebt werden müssen. Um die innere Oberfläche von der einfiffundierenden Raumluftfeuchte abzuschirmen, ist die Installationn einer Wandheizung auf der Dämmebene ratsam. Durch die Wärme der Wandoberfläche wird die Feuchte verdrängt und die Dämmung bleibt trocken. An er warmen Wandoberfläche erwärmt sich kältere Raumluft, wobei sich die rel. Luftfeuchtigkeit sinkt und die Luft mehr Feuchte aufnehmen kann. Darauf beruht die Abschirmung der Dämmebene vor Raumluftfeuchte durch Wärme. Auch können hydraulische Heizleisten als Alternative verwendung finden (einfach mal googeln).

Die Entscheidung würde ich vom Heizsystem des Hauses abhängig machen, denn die großflächig verlegte Wandheizung braucht das gering temperierte Wasser einer Fußbodenheizung, die hydraulischen Heizleisten benötigen Vorlauftemperaturen von 40-60°C, ggf. auch höher.

Dieses System "Wandheizung" wird gerne bei der Sanierung von Fachwerkhäusern eingesetzt, wo es ganz besonders auf die Trockenheit ankommt. Hier finden zur Innendämmung Schilfrohrmatten in Lehmputz eingebettet Verwendung. Näheres dazu im Fachwerkforum.

In eigener Sache (und auf Wunsch einiger User): Ich bin kein Fachmann, hab mich nur in den letzten Jahren selbst mit dem Thema intensiv beschäftigt. Bei Unklarheiten, einfach noch mal einen Fachmann/Architekten des Vertrauens zu Rate ziehen.