Muss Gewerkschaftsmitglied am Streik teilnehmen?

1 Antwort

Niemand kann zum Streik gezwungen werden. Aber es ist ja wichtig, dass viele am Streik teilnehmen, denn nur so kann man etwas erreichen. Es ist das gesetzliche Recht eines jeden, zu streiken (oder eben nicht).

Ich finde es nur immer denen gegenüber, die wirklich kämpfen (und das kostet auch wirklich Kraft und finanzielle Einbusen) sehr unfair, nicht zu streiken, da die ja für die anderen mitkämpfen. Und die Gehaltserhöhung stecken ja auch die gerne ein, die nicht streiken wollen.

Überleg´s dir nochmal. Geht es bei dir um den Streik im Sozial- und Erziehungsdienst? Da wäre es wirklich wichtig, dass alle am Ball bleiben. Denn die Arbeitgeberseite ist wirklich furchtbar zäh und uneinsichtig.... . 

Was Verdi anbelangt, die können dich gegebenenfalls wegen Streikbruch kündigen, wenn du gar nicht mitmachst. Dann heißt es, evtl. erhaltenes Streikgeld zurückgeben. Du kannst auch wenigstens an einigen Tagen mitmachen, wenn dir alle zuviel sind.... .

riclot 
Fragesteller
 05.06.2015, 16:00

Bin bei der deutschen Post AG.
Da steht nun großer Ärger (Streik) ins Haus. Ich bin in die Gewerkschaft eingetreten.....leider muss ich jetzt sagen. Ich wurde viel mehr darein gedrängt. Bis 1 Stunde vor Eintritt habe ich gar nicht daran gedacht, einzutreten. Der verdi. Typ hat mich dazu "überredet". Nun bin ich nicht sicher, ob ich nun (als Mitglied von Verdi) dazu verpflichtet bin, zu streiken. 

polarbaer64  05.06.2015, 16:10
@riclot

Wenn du so dagegen bist, kündige einfach wieder. Du hast noch kein Streikgeld erhalten, also musst du auch nichts zurückgeben. Sobald du Streikgeld erhalten hast, verlängert sich die Kündigungsfrist von 12 auf 18 Monate.

Aber Ärger droht dir doch wegen dem Streik nicht. Es ist dein RECHT, zu streiken. 

Und nein, du bist bist nicht verpflichtet, zu streiken. Wie gesagt, kannst du auch nur an einzelnen Tagen streiken. Manchmal geht´s ja auch nicht, weil man z.B. eine wichtige Untersuchung oder sonst einen wichtigen Termin hat. Nur, wenn du als Mitglied gar nicht streikst, begehst du quasi Streikbruch. Und wenn die wollen, können sie dir kündigen. Du kannst da auch mal direkt bei einem Sachbearbeiter anrufen, und dich informieren. die kennen sich gut aus.

Aber nochmal: Es ist wichtig, dass viele mitstreiken, um etwas zu erreichen. Deswegen ist es ja wichtig, dass man in der Gewerkschaft ist, damit man Streikgeld beziehen kann. Es kann nämlich sein, du willst nicht streiken, du darfst aber auch nicht arbeiten, und dann gibt´s weder Geld vom Arbeitgeber, noch von Verdi. - Meine Kollegin wollte auch nicht streiken (nicht Verdi) aber unsere Einrichtung war zu. Sie bekommt genauso die Streiktage abgezogen, wie die Streikenden. Daher ist es immer besser, man macht mit, wenn man gesundheitlich kann (ist schon anstrengend).

So ein Streik stärkt auch ungemein die Gemeinschaft unter den Kollegen :o) . Denk nochmal drüber nach.