Können Sie bitte mein Zwischenzeugnis vom schweizerischen Arbeitgeber bewerten?

3 Antworten

Hallo, plato,
Danke für die Antwort.
Ich wundere mich nur, warum das Zeugnis als "genügend" geschrieben ist, obwohl mir nach der Probezeit  ein Probezeitbericht mit "sehr guten" und "guten" Noten ausgestellt wurde. Es gab in der Abteilung  gleich nach meiner Probezeit eine Richtungswechsel und plötzlich hatten sie keine mehr Arbeit für mich. Natürlich ist es sehr enttäuschend für mich gewesen. Ich habe einige Gespräche geführt, aber es konnte mir  keine Perspektive aufgezeigt werden.

Was denkst, kann ich mit dem Chef noch über den Zwischenzeugnis reden, da ich mit der Formulierungen nicht ganz einverstanden bin. Danke für Antwort im Voraus!

plato  09.07.2015, 11:16

Klar. Sag ihm, dass Du vom Zeugnis etwas enttäuscht bist. Es kann sein, dass er aus allen Wolken fällt, weil er es für supersuper hält. Jeder schreibt und interpretiert Zeugnisse eben etwas anders. 

Verweise ihn doch auf die sehr guten Probezeitberichte und die Tatsache, dass Du ja nichts mehr zu tun hattest und so gar nicht zeigen konntest, was Du alles drauf hast. Vielleicht verbessert er das Zeugnis noch, aber er ist nicht dazu verpflichtet. Das Zeugnis widerspiegelt seine Meinung.

Aber eben: Es ist kein schlechtes Zeugnis, ich würde Dich einstellen.

malian 
Fragesteller
 16.07.2015, 15:53
@plato

Hallo Plato! Danke für die Hinweise. Heute habe ich ein etwas verbessertes Zeugnis erhalten. Es war nicht leicht, aber sie haben nun ein-zwei Wörter ergänzt. Ich denke, dass es jetzt etwas besser geworden. Mit wurde gesagt, dass es "gutes Zeugnis" ist. Mas meinst du, plato? ?

Danke vielmals!

Frau X besitzt ein fundiertes Fachwissen und die umfangreiche (neu, statt nötige) Erfahrung in ihrem Aufgabengebiet. Sie setzt erworbenes Wissen erfolgreich in die Praxis um und findet sich auch in neuen Aufgabenstellungen schnell (neu) zurecht. Durch ihre Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erzielt sie eine gute Arbeitsqualität. Der Arbeitsaufwand und die Arbeitsergebnisse sind gut (neu) aufeinander abgestimmt und die Vorgaben werden zuverlässig eingehalten. Sie erkennt Probleme in ihrem Verantwortungsbereich und liefert einen wesentlichen Beitrag zu deren Lösung.

Auch bei grossen Anforderungen arbeitet Frau X konzentriert und erbringt eine konstante Leistung (neu). Rest ist gleich wie vorher: Sie engagiert sich für ihr Aufgabengebiet, ist initiativ und setzt sich vollumfänglich für ihren Aufgabenbereich ein. Aufgrund bestimmter Situation (hier geht es um die Strategiewechsel der Firma) konnte Firma X leider die notwendigen Mittel zu Verfügung stellen, um damit Frau X ihre Aufgaben weiter verfolgen kann. Wir möchten jedoch erwähnen, dass durch Frau X, trotz der widrigen Umständen, einen umfassenden Beitrag geleistet wurde. Sie unterstützt die Zusammenarbeit im Team und schätzt andere Meinungen. Frau X ist daher bei Vorgesetzten und Mitarbeitenden beliebt. Dieses Zwischenzeugnis wird auf Wunsch von Frau X ausgestellt. Wir danken ihr für die bisher geleistete Dienste und hoffen, weiterhin auf ihre geschätzte Mitarbeit zählen zu dürfen.

Das Zeugnis ist okay, sicher nicht schlecht, aber auch nicht gerade hervorragend. Wir haben in der Schweiz keine Codes mehr in den Zeugnissen, deshalb arbeiten die Arbeitgeber mit Superlativen. Bei Dir fehlen diese, es ist somit ein "befriedigend", nach Schweizer Noten eine 4, also "genügend".

"Der Arbeitsaufwand und die Arbeitsergebnisse sind aufeinander abgestimmt und die Vorgaben werden zuverlässig eingehalten." tönt etwas wie

"Sie arbeitet effizient und macht was man ihr sagt (aber nicht mehr)."

Ich denke, dass das Zeugnis im Minimum ein zufriedenstellend bis gut ist. In Schweizer Schulnoten als etwa eine bis 5.

Die Satzstrukturen kommen mir sehr bekannt vor, so dass ich denke, ich weiss sogar welches Unternehmen es ist. Dort ist es so, dass der Vorgesetzte aus einem Sammelsurium an Sätzen auswählen kann, welche auf der Note des MAG beruhen. Daraus wählt er einige, welche er als passend ansieht. Er hat aber die Möglichkeit, das ganze noch manuell anzupassen.

Ich würde jeden Satz wie ein kritischer HR verantwortlicher anschauen und versuchen einen negativen Haken darin zu finden. Wo dies der Fall sein könnte, dann anfragen, ob man es auch anders formulieren kann, zum Beispiel für den Satz oben, statt "Vorgaben ... eingehalten" "vorgegebenen Ziele ... erfüllt". Heisst grundsätzlich das selbe in meinen Augen aber tönt weniger minimalistisch. Klar ist es auch eine kleine Verbesserung des Satzes - aber ein bisschen feilschen schadet nie. Ich würde konkrete Vorgaben machen, nicht grundsätzlich sagen, das passt mir nicht, ich will ein besseres.