kann gutachter feststellen,wie alt schimmel ist?

8 Antworten

Schuld am Schimmel sind eindeutig kalte Wandoberflächen. Warme Wandoberflächen verhindern den Schimmel.

Warum?

Trifft feuchte Raumluft auf eine warme Wandoberfläche, so erwärmt sich daran die Luft und kann dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen, die Luftfeuchtigkeit der Luft in Wandnähe sinkt. Das ist einfachste Physik.

Nun bietet der Vermieter eine Wohnung an, dessen Heizsystem nicht in der Lage ist, die Wandoberflächen ausreichend zu erwärmen. Hätte die Wohnung eine Wandheizung an der Außenwand, wäre Schimmel durch die warme Wandoberfläche ausgeschlossen.

Okay, Wandheizungenn in Mietwohnungen sind nicht ganz Standard. Wichtig ist, dass das Heizsystem eine hohe Strahlungswärme zur Verfügung stellt, denn nur die Wärmestrahlung erwärmt direkt die Wandoberfläche und lässt die Raumluft kalt. Da der Mensch im Strahlungsaustausch mit den Oberflächen der Umgebung steht, sind warme Oberflächen wichtiger für die Behaglichkeit, als warme Luft. Keine Angst, die Luft wird sich zweitrangig an der warmen Oberflächen erwärmen, so geschieht es in der Natur auch, denn die Sonne schickt ausschließlich Strahlungswärme auf die Erde.

Warum schafft es die Heizung oft nicht, die Wände zu erwärmen?

Früher standen Öfen gegenüber den Außenwänden. Diese Öfen sendeten viel Strahlungswärme, die die Außenwände erwärmten. Dadurch gab es keinen Schimmel. Dann wurden Zentralheizungen eingebaut, die überwiegend die Luft erwärmeten. Die Luft ist aber ein sehr schlechter Wärmeleiter und Wärmeüberträger, deshalb ist Luft Hauptbestandteil von Dämmstoffen. Diese Luft bekam also nun die Aufgabe, die Innenwandoberfläche der Außenwände zu erwärmen, um dort Schimmel zu vermeiden.

Warme Raumluft hat als erstes die Eigenschaft nach oben zu steigen, deshalb schimmelt es an der Decke eher selten. Kühlt die Warmluft ab, so sinkt sie wieder nach unten, streift an der Außenwand lang, überträgt ihre Wärme an die Aussenwand, wird dabei noch kühler UND gleichzeigit steigt die relative Luftfeuchte in Wandnähe, da kalte Luft nicht mehr so viel Wasser aufnehmen kann. Es gibt dann Außenecken, in welche die Luftbewegung kaum noch hinkommt - auch hinter Schränke - da ist die Schimmelgefahr am größten. Durch die feuchtere Luft in Wandnähe feuchtet die Wand auch auf (Gleichgewichtsfeuchte), der Dämmwert der Wand wird schlechter - Heizkostenerhöhung!

Die Wärme muss also besser durch das Heizsystem in der Wohnung verteilt werden. Hier der Anteil von Wärmestrahlung bei gängigen Platten-/Kompaktheizkörpern in Bezug auf die Gesamtleistung:

  • Typ 10 -> s = 55% (eine Heizplatte, keine Konvektionsbleche)

  • Typ 11 -> s = 35% (eine Heizplatte, ein Konvektionsblech)

  • Typ 21 -> s = 30% (zwei Heizplatten, ein Konvektionsblech)

  • Typ 22 -> s = 25% (zwei Heizplatten, zwei Konvektionsbleche)

  • Typ 33 -> s = 20% (drei Heizplatten, drei Konvektionsbleche)

Hier kann man erkennen, dass der einfache Plattenheizkörper Typ 10 (mal googeln) einen relativ hohen Anteil von Wärmestrahlung bietet. Sicherlich wurde der nicht in der Wohnung verbaut.

Ebenfalls wirkt sich günstig aus, wenn unten entlang aller (!) Außenwände, also bis in die letzte kleine Ecke die Heizrohre installiert sind, denn dadurch wird die Wärme gut vor der kalten Außenwand verteilt und diese mit Wärme versorgt.

Den "puren Luxus" an Wärmeverteilung bieten hydraulische Heizleisten (mal googeln!) und die Installation ist zudem noch relativ preiswert. Diese Heizleisten erwärmen mittels eines Warmluftschleiers die Wandoberfläche und verhindern damit Schimmelbildung. Die Wände werden trocken gehalten, da die direkt an der Wand wärmer werdene Luft mehr Feuchte aufnehmenn kann. Durch trockene Wände erhöht sich maßgeblich der Dämmwert, was Heizkosten spart.

Nun schaut man sich die Heizung in der Wohnung an. Haben die Heizkörper viele Rippen und zusätzlich gewellte Bleche eingeschweißt (Konvektionsbleche), so wird der Raum mit Konverktionswärme überversorgt und mit Strahlungswärme unterversorgt. Gibt es zudem Stellen an den Außenwänden, vor denen keine (warmen) Heizrohre liegen, so erhalten die Außenwände nicht genug Wärme - die Ursache der Schimmelbildung ist im falschen Heizsystem zu suchen und ist somit Sache der Vermieters/des Eigentümers.

Es ist nicht ganz so einfach, das Alter zu bestimmen. Es lässt zumeist nur anhand der Vermehrung erkennen und an der Ausbreitung. Wenn der Schimmel bereits entfernt wurde, sind die Beweise auch damit verschwunden. Andere Gegebenheiten können auf das Alter schließen lassen, z.B. das Alter der Tapete und der Verwendeten Farben. Schlüssig kann man aber daran nicht das Alter erkennen. Natürlich ist es für den Ausgang dieser Sache wichtig, ob der Schimmel vorher schon da war. Die Zeugen sind vor Gericht gut verwertbar. Gab es bereits vorher diesen Befall und kann der VM nicht nachweisen, dass er diesen Fachgerecht entfernt hat, dann sieht es für ihn vor Gericht schlecht aus. Wenn es sich um glaubwürdige Zeugen handelt, die dem ehemaligen VM nicht eins auswischen wollen, dann haben Sie gute Chancen. MfG

Wenn nur die Fensterlaibungen befallen sind, dann kommt das in aller Regel von der Kipplüftung in den kühleren Monaten. Diese sollte man unterlassen. Erst ab ca. Mai kann man Fenster wieder ankippen ohne das die Laibungen Schaden nehmen.

ja müste gehen der könnte in guten fällen auch gleich sagen wo der her kommen könnte zb, wen die befallene wand eine aussenwand ist...den dan kann die feuchtigkeit auch von aussen durch die wand rein!schimmel kann man nich so einfach entfernen..leider.

lena5 
Fragesteller
 11.04.2010, 22:19

ja,es sind nur außenwände befallen und nur die fensterlaibungen!

Ja, jeder Bausachverständiger mit entsprechender Ausrüstung kann feststellen, wie alt der Schimmel ist und weshalb der Schimmel vorhanden ist.

Gruß aus Fürth

Thomas Garthe