Kampfsportler - muss ich vorwarnen, dass ich mich gut verteidigen könnte, ehe ich mich wehre?

24 Antworten

ich selber gehe regelmässig ins kickboxen. von einem kollegen aus deutschland habe ich erfahren dass man in deutschland wenn man angegriffen wird, die schläge oder was auch immer blocken darf. aber ohne zu warnen nicht zurückschlagen darf.

mindestend 3mal warnen, ehe man einen schlag zurück geben darf. sonst macht man sich strafbar. und das könnte teuer werden. und du hast fast genau so verloren wie der wo angegriffen hat. finde ich absolut unfair. aber eben nicht immer sind die gesetze auch gerecht.

kayo1548  29.01.2011, 00:23

das stimmt nicht. Anscheinend kriegen das viele gesagt - aber das dient wohl eher dem Effekt "erst denken, dann wehren"

Juristisch ist diese Behauptung aber Blödsinn ;)

MICHB  29.01.2011, 10:15
@kayo1548

imager761 hat es schöner geschrieben wie ich, vermutlich auch verständlicher. auch mit den §. so dass man sehen kann, wie wo was.

Florian33  29.01.2011, 11:42

Kann es sein, dass dein Kollege Polizist ist? Für die gelten (insbesondere bei Waffengebrauch) solche übertriebenen Forderungen. Nicht aber für Otto Normalo.

kayo1548  29.01.2011, 14:20
@Florian33

ja, weil Polizisten neben der Notwehr, eben auch Gesetze über entsprechende Zugriffsmittel haben (da sie neben bürger eben auch polizeibeamter sind und dieser hat eben andere Regelungen zu treffen, als dies ein normaler Bürger tun müsste, da er eben auch mehr Rechte hat)

MICHB  27.02.2011, 12:23
@Florian33

ja ist er. das wusste ich aber nicht, dass bei denen das anders geregelt ist. danke für die info

Nimm Dir zu Herzen, was imager761 gesagt hat.

Ansonsten: Sollte es sich doch einmal nicht vermeiden lassen, sich seiner Haut zu wehren, muß man natürlich NICHT vorher warnen! Das wäre auch unsinnig und würde die Chancen auf eine erfolgreiche Verteidigung nur schmälern. Ich sage "lass mich in Ruhe, ich kann Jiu Jitsu!" und der sagt "gut zu wissen!" und greift zu Messer oder gar Schußwaffe?

Abgesehen davon ist der Vorteil, eine Kampfkunst zu beherschen, im Falle "richtiger" Schlägereien und wirklich ernstgemeinter bösartiger Angriffe lange nicht so gro0 wie allgemein angenommen.

..diese erwähnte Selbstverteidigung geht meist nach hinten los wenn der Gegner "kunstvoll" zu Boden gestreckt wurde und dabei Verletzungen erlitten hat...

...mal die Beine in die Hand nehmen ist meist die besserer Lösung...und hat nichts mit Feigheit zu tun sondern zeigt nur, dass man Verstand hat..

..der Hinweise auf die vorhandene Kampftechnik kann auch als gewollte Provokation gewertet werden, wenn der gegnerische Anwalt gut ist..

AlBarto  29.01.2011, 00:35

er hat also die Wahl zwischen feige sein(z.b. wenn einer die Freundin anmacht)und nen Anwalt der versucht mit so nem Quatsch durchzukommen...

apfelbus  29.01.2011, 11:15
@AlBarto

Er hat die Wahl zwischen feige sein und tot sein. Wer sagt, daß der Angreifer nicht besser ist oder zu einer Waffe greift?

Jeder Kampf, der vermieden wurde, ist ein gewonner Kampf. (Morihei Ueshiba)

Marcus99  31.01.2011, 08:38
@apfelbus

Das ist richtig apfelbus - solange es in einem Kampf um nichts geht, kann man dabei auch nichts gewinnen, und weglaufen ist intelligenter. Allerdings gibt es Situationen in denen man nicht weglaufen kann. Ich hatte schon mehrmals solche Situationen - zum Beispiel wenn du gerade siehst wie ein Freund von dir angegriffen wird, kannst du nicht einfach zusehen wie er zusammengetreten wird. Oder wenn dir betrunkene Angreifer, die grundlos auf schlägern aus sind, weil sie glauben dir körperlich überlegen zu sein, einfach keinen Fluchtweg lassen. Oder es gibt einen triftigen Grund zu kämpfen, dann heißt davonlaufen deinem Feind den Sieg zu schenken.

Warum sollte man?

Das wäre nur zu deinem Nachteil.

Nein musst du nicht! Dafür hast du eventuell gar keine Zeit. Ich kam mal in einer Situation in der ich mich Verteidigen musste. Ich hab verhältnismässig reagiert, jedoch per Zufall, als mein Gegner mit dem Gesicht voran auf dem Boden klatschte, ihm die Nase gebrochen. Kostete mich dann ziemlich viel ärger mit den Behörden, da herausgefunden wurde dass ich jahrelang Kampfsport betreibe. Ich wurde quasi zum Verbrecher degradiert, obwohl der andere Typ zuerst angefangen hatte und zuvor schon mehre Personen grundlos geschlagen hatte. Es wurde untersucht ob meine Art der Selbstverteidigung verhältnismässig war oder nicht, ob es nötig war, dass ich seine Nase gebrochen habe, Zeugenaussagen wurden ausgewertet und zum Glück ergab die Untersuchung das es okay war. Wie hab ich mich gewehrt? Ich gab ihn einen Tritt in dem Oberschenkel, er drehte sich ab, ich nahm ihm in den Schwitzkasten, er bat mich in loszulassen da er keine Luft bekam, ich gab ihm einen kräftigen Schubs, er stolperte und brach sich die Nase. Ziemlich harmlos eigentlich, nur dumm gelaufen. Aber Anhand von diesem Beispiel, sieht man, wie schnell es gehen kann.