Job kündigen (Zeitverschwendung)?

3 Antworten

einen regulären Abschluss zu machen ist NIE verschwendete Zeit. Künftige Arbeitgeber werden darauf schauen, ob Du auch mal was fertig machst.
Eventuell hast Du die 3h Fahrzeit mit dem Zug ? dann kannst Du dich in der Zeit sehr gut weiterbilden, z.Bsp. bei udemy, coursera oder Linda.com. Wenn Du im Job dann noch unterfordert bist - solltest Du Dein Tagessoll ja schnell erledigt haben, dann kannst Du dich online sogar "on the job" weiterbilden.
kann es sein, dass Dein Arbeitgeber Deine "Unterforderung" nicht so sehen würde ?!

xXFaiLeRXx 
Fragesteller
 20.04.2018, 00:03

Hallo MarkusHerger,

danke für deine schnelle Antwort.

Meine Ausbildung habe ich ja abgeschlossen. Mit verschwendete Zeit meine ich, nun für etwas zu arbeiten, was mich null interessiert und ebenso null weiter bringt. Ich könnte auch 10 Jahre dort arbeiten, meine jetzige Situation würde sich keinesfalls ändern, höchsten nur noch zum negativen, da ich dann eben vieles vergessen werde, was ich einst in der Ausbildung lernte.

Ich bin im Zug nur 30 min. unterwegs, dann muss ich noch mit den Öffis und anschließend noch Fußweg. Unterwegs fortbilden ist eine Sache, tue ich auch, aber ist nicht intensiv genug und ändert nichts an der Tatsache, dass ich den jetzigen Job nicht mehr machen will.
Unterforderung heißt nicht, dass ich schnell fertig werde. Ganz im Gegenteil, dann sie dauern ewig und sind Zeitfresser. Ich arbeite schon viel langsamer, weil ich nicht mehr kann. Mein AG interessiert das alles nicht und ja, er weiß es wahrscheinlich auch nicht, aber da wird sich leider nichts ändern. Hatte schon angefragt.

MarkusHerger  20.04.2018, 00:07
@xXFaiLeRXx

ich nehme an, dass Du mit "Entwickler" irgendwas im Kontext von Software Entwicklung meinst ?
Wenn das so wäre, dann bräuchtest Du Dich ja nur irgendwo anders bewerben. Die Konjunktur brummt, Software Entwickler werden händeringend gesucht - wenn auch primär erfahrene Leute. Aber da könntest Du dich schon verändern.
Klar - wenn Du den Job gefressen hast, dann solltest das nicht mehr lange tun, es wird Dich belasten, das merkt dann Dein Umfeld und Dein AG...., das wiederum führt selten zu einem guten Ende........

xXFaiLeRXx 
Fragesteller
 20.04.2018, 00:12
@MarkusHerger

Danke.

Nur viele sagen, dass ich mich aus dem Job heraus bewerben soll, so kann ich noch Geld verdienen und habe bessere Chancen einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen, als wenn ich mich aus der Arbeitslosigkeit bewerbe.
Ist das wahr? Immerhin habe ich ja dann Zeit, mir schnell neues Wissen anzueignen, wenn ich statt zur Arbeit, meine eigenen Dinge durchziehe / lerne, oder bestimmte Kenntnisse zu vertiefen, Abendkurse zu besuchen und nebenbei auf Lynda unterwegs, wie du schon sagst, etc.

MarkusHerger  20.04.2018, 00:15
@xXFaiLeRXx

Ja, ich kann Dir bestätigen, dass eine Bewerbung aus dem Job heraus grundsätzlich sicher einfacher läuft. Ich kriege viele Dossiers auf den Tisch, wenn jemand aus der Arbeitslosigkeit kommt wirft das erstmal Fragen auf. Wenn man sich gut erklären kann und eine "Story" hat die glaubwürdig und ehrlich ist, logisch Sinn macht, geht das schon. Aber trotzdem könnten dann kritische Fragen kommen im Sinne von: "haben Sie denn keinen Biss oder Hartnäckigkeit um auch mal schwierige Zeiten etwas durchzuhalten ? " usw. usf. Diesen Fragen würde ich mich erst gar nicht aussetzen wollen, lass Dir Zeit und bewirb Dich aus dem Job, dann kannst Du auch schon in Ruhe auswählen wohin es denn gehen soll.

xXFaiLeRXx 
Fragesteller
 20.04.2018, 00:17
@MarkusHerger

Okay, ich werde es mir noch mal überlegen, vielen Dank für deine Hilfe :)

Eine Ausbildung in der Tasche ist immer besser als gar keine! Bewirb Dich fleißig weiter und wenn Du eine Ausbildung ergaunern konntest egal welche dann mach das da weg kommst, bis September hast ja Zeit. Aber als erstes würde ich mit meinem AG reden und ihn mit engelszungen fragen ob es doch noch möglich ist eine Ausbildung zu absolvieren da Du ansonsten kündigen willst. Ein Azubi kostet den Betrieb ja auch weniger, wenn der AG dann nicht kulant reagiert dann weiß ich auch nicht. Sogar ein Azubi mit 1 Jahr Berufserfahrung. 3h zumutbarer Arbeitsweg für Dich? Für mich never ever!

xXFaiLeRXx 
Fragesteller
 20.04.2018, 00:14

Hallo Goldblau,

es geht nicht um eine Ausbildung. Die habe ich schon längst abgeschlossen.

Gruß

Macht es dann nicht mehr Sinn, zu kündigen

Ja, das macht Sinn. Du solltest das allerdings erst tun, wenn Du einen anderen Job hast. Bei einer Eigenkündigung bekommst Du eine Sperre des ALG.

Hast Du mit Deinem Arbeitgeber schon mal über die Situation gesprochen und ihm mitgeteilt, dass Deine derzeitige Tätigkeit nichts mit Deinen in der Ausbildung erworbenen Kenntnissen zu tun hat und dass Du Dich unterfordert fühlst? Wenn nicht, solltest Du das mal nachholen.

An Deiner Stelle würde ich mich umgehend daran machen Bewerbungen zu schreiben. Der Arbeitsmarkt ist momentan nicht so schlecht, dass es wenig Aussicht auf einen anderen Job gibt.

Vom derzeitigen Arbeitgeber kannst Du ein Zwischenzeugnis verlangen, er wird dann schon wissen, dass Du auf Jobsuche gehen willst. Wenn er Dich halten will, bekommst Du evtl. eine andere, bessere Tätigkeit.

xXFaiLeRXx 
Fragesteller
 10.05.2018, 15:01

Vielen Dank für deine tolle Antwort Hexle2.

Es sollte eigentlich auch schon längst mit mir ein Mitarbeitergespräch geben, aber mich hat er wohl bewusst "vergessen".

Ergeben sich für mich irgendwelche Konsequenzen, wenn mein Chef weiß, dass ich unzufrieden bin bzw. nach einem neuen Job suche?

Viele halten ja ihre Jobsuche aus einer festen Anstellung geheim, was sind denn die Gründe dafür dann?

Gruß

xXFaiLeRXx

Hexle2  10.05.2018, 15:18
@xXFaiLeRXx

Manche AN haben Angst, dass sie im Betrieb "ins Abseits" gestellt werden und man sie unfair behandelt, wenn bekannt wird, dass sie sich einen anderen Job suchen wollen.

Es kann allerdings für den AG ein "wachrütteln" sein, wenn er merkt, dass eine gute Kraft den Betrieb verlassen möchte. Daher eröffnet sich dann auch oft die Möglichkeit mit dem AG ein Gespräch zu führen, das zur Verbesserung der momentanen Situation führt.

Ich sehe das manchmal auch bei uns im Betrieb. Es gibt immer wieder Mitarbeiter, die sich ein anderes Tätigkeitsgebiet wünschen und Vorgesetzte nicht reagieren oder immer wieder den AN vertrösten.

Handelt es sich um einen AN der unbedingt gehalten werden soll, schrillen bei der Anforderung eines Zwischenzeugnisses auf einmal die Alarmglocken. Da wird dann mit dem Betriebsleiter oder auch mit dem Geschäftsführer ein Gespräch geführt und das hat schon oft zu einem, für beide Seiten, positiven Ergebnis geführt.

Wie Dein AG auf die Erkenntnis, dass Du Dich mit Abwanderungsgedanken befasst, reagiert, kann ich Dir nicht sagen, ich kenne ihn nicht. Seine Reaktion kann für Dich sowohl positiv als auch negativ sein.

Wenn es nicht gerade ein Kleinbetrieb mit nicht mehr als 10 ständigen Arbeitnehmern ist, greift auf alle Fälle das Kündigungsschutzgesetz. Solltest Du plötzlich gemobbt werden, bzw. wird Bossing betrieben, schreib das in einem "Tagebuch" mit Vorfall, Datum, Uhrzeit und evtl. Zeugen auf. Das wäre eine Straftat.

Außerdem könntest Du in so einem Fall (nach Rücksprache mit dem Amt) evtl. sogar kündigen, ohne dass Du eine Sperre des ALG bekommst.

Einen Betriebsrat gibt es wohl nicht, der wäre auch ein Ansprechpartner.

Ich empfehle Dir, bitte Deinen AG noch einmal um ein Gespräch und das mit einer festen Terminabsprache. Tut sich da nichts oder er möchte das "aussitzen", verlange das Zwischenzeugnis. Sonst sitzt Du dort bis zum "St. Nimmerleinstag" und nichts wird sich ändern.

Nutze die momentan gute Konjunktur. Nicht jeder Betrieb erwartet einen 25 oder 30jährigen Arbeitnehmer mit 20 Jahren Berufserfahrung.