Befinden sich Erzieher/in oder Sozialpädagogen/in beruflich bedingt in moralischen Dilemma und könnt ihr dazu Beispiele nennen?

2 Antworten

Immer wieder.

Beispiel Erzieher(in):

In einer Kita-Gruppe lässt sich ein Kind gerade nicht beruhigen, es ärgert und schlägt möglicherweise die anderen Kinder. Gleichzeitig hat ein anderes Kind (weil es sich weh getan hat) erhöhten Betreuungsbedarf. Da die Kollegin gerade mal auf dem Klo ist oder die Personaldecke sowieso schon zu dünn, ist die Erzieherin alleine.

Lässt Sie das unruhige Kind in der Gruppe und versucht das ers, irgendwie zur Ruhe zu bringen, kann sie sich nicht richtig um das möglicherweise verletzte Kind kümmern. Setzt sie den renitenten Balg mal kurz auf den Flur, verletzt sie ihm gegenüber ihre Aufsichtspflicht. Das ist ein moralisches Dilemma.

Ein moralisches Dilemma kann sein, daß es unterschiedliche Erziehungsziele zwischen den Eltern des Kindes gibt.

Nicht immer findet man da als Fachkraft das beste Mittelmaß... Was durchaus die Familie belasten kann.

Männliche (leider hauptsächlich nur die...) Erzieher im Kinderheim haben zudem das Problem, ihren Schützlingen die notwendige Nähe zu bieten ohne sich strafbar zu machen.

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