Wozu sind Wahlkreise da,wenn man sie eh nicht braucht?

6 Antworten

Auf deinem Wahlzettel werden dann auch nur die Kandidaten aus deinem Wahlkreis draufstehen. Der Kandidat der in seinem Wahlkreis die meisten Stimmen hat zieht als sogenanntes Direktmandat 100% in den Bundestag ein.

Fridalinda 
Fragesteller
 19.10.2014, 22:04

Aber ich versteh das nicht...

SPD CDU DCU ,die Linke,die Grünen,FDP kann man aber in jedem Bundesland/Wahlkreis wählen oder? Und es wird einfach so schon festgelegt welche Parteien in einem bestimmen Wahlkreis reinkommen dürfen oder wie?

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winnchest  20.10.2014, 16:53
@Fridalinda

Es stehen die Parteien in deinem Wahlkreis auf dem Zettel, welche in deinem Wahlkreis auch vertreten sind. Z.B. wirst du, wenn du nicht in Bayern lebst, nie die CDU wählen (können), da diese NUR in den Wahlkreisen in Bayern vertreten ist.

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Du wohnst in einem Wahlkreis. In diesem sind verschiedene Direktkandidaten aufgestellt.

Herr C von der CSU, Herr S von der SPD, Frau G von den Grünen usw.

Der Kandidat, der in einem (deinem) Wahlkreis die meisten Stimmen erhält (egal ob +50% oder weniger) ist sicher im Bundestag.

Mit der Zweitstimme entscheidet man, welche Partei wie viele Sitze bekommt.

Angenommen die CSU bekommt 30 Sitze, dann ziehen erst die 25 direkt gewählten Kandidaten ein (Erststimme), 5 weitere ziehen dann noch ein. Wenn allerdings 31 direkt einziehen, dann werden es automatisch mehr Sitze, damit es wieder ausgeglichen ist (Überhangsmandat).

Dieses Video erklärt es ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=v5Vz8FWARBs

ICh hoffe, ich konnte dir helfen

Fridalinda 
Fragesteller
 19.10.2014, 22:15

Das Video ist ja wirklich hilfegebend. aber eins verstehe ich nicht! Es gibt ja in jedem Wahlkreis dann einen Politiker der dann weiterkommt. Damit alle 299 Regionen im Bundestag vergeben sind. aber das sind doch dann alles auch 299 Direktmandate... wieso wird in dem Beispiel dann nur 40 als Beispiel gegeben? Oder konnte man aus einem Wahlkreis mehrere Direktmandate haben?

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leoll  19.10.2014, 22:18
@Fridalinda

Ist wohl nur ein Beispiel. 299 Abgeordnete sind direkt gewählt, der Rest setzt sich dann anteilig aus den Zweitstimmen zusammen.

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Fraganti  19.10.2014, 22:38
@Fridalinda

Aus jedem Wahlkreis gibt es ein Direktmandat.

Das macht 299 belegte Sitzplätze durch Direktwahl.

Der Bundestag besteht aber aus 598 regulären Sitzen.

Da bleiben also 299 Sitze, die nicht durch Direktmandate belegt werden, sondern durch die 2.Stimme (Verhältniswahl) an die Parteien verteilt werden.

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Fridalinda 
Fragesteller
 19.10.2014, 22:42
@Fraganti

Aber mit der 2.Stimme wählt man nur eine Partei..Also sowas wie SPD,CDU;die Linke,Die Grüne,FDP etc. und da muss man ja dann gucken wieviel Prozent einem Zusteht bei den Sitzen. also muss man 300 - (wieviel eine Partei an Plätze bekommt). und da nimmt man ja dann die aus der Landesliste oder?

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leoll  19.10.2014, 22:44
@Fridalinda

Genau. Vereinfacht: Die CSU hat 10/100 Direktmandaten aber 15%. Der Bundestag besteht aus 200 Sitzen. Also ziehen 10 Direktkandidaten und 20 von der Landesliste ein.

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Fraganti  19.10.2014, 23:07
@Fridalinda

@ Fridalinda

Ja, genauso wird das mit der Zweitstimme gemacht.

Überhangmandate sind ein Sonderfall, wenn eine Partei mehr Direktmandate hat, als ihnen Sitze durch die Zweitstimme zustehen.

Normales Beispiel ohne Überhang:

Partei XY hat 10 Direktmandate (durch 1.Stimmen) und 50 Sitze (durch 2.Stimme) bei einer Wahl bekommen. Partei XY nimmt ihre Landeslisten und füllt ihre 40 noch freien Sitzplätze mit Leuten von ihren Landeslisten.

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Es gibt trotzdem für jeden einzelnen Wahlkreis einen Kandidaten, der direkt gewählt wurde. Damit wird sicher gestellt, dass nicht alle Abgeordneten nur aus einer Ecke Deutschlands kommen, sondern alle Regionen im Bundestag vertreten sind.

Gibt es dann zuviele Abgeordnete einer Partei mit Direktmandat - denn alle direkt gewählten Kandidaten kommen auf jeden Fall ins Parlament, dann entstehen die Überhangmandate.

Fridalinda 
Fragesteller
 19.10.2014, 22:06

Wegen dem Kandidaten... Wieviele Kandidaten kann man von einer Partei wählen? Denn in einer Partei sind ja bis zu 100 Leuten

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Fraganti  19.10.2014, 22:25
@Fridalinda
Denn in einer Partei sind ja bis zu 100 Leuten

Die großen Parteien (CDU und SPD) haben jeweils etwa 500.000 Mitglieder.

Eine Partei mit bis zu 100 Mitgliedern kann höchstens etwas auf kommunaler Ebene (Bürgermeister- oder Stadtratswahlen) mitmischen.

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Fridalinda 
Fragesteller
 19.10.2014, 22:34
@Fraganti

Aber wie kann man in einem Wahlkreis eigentlich mehrere Überhangsmandate haben? Denn eine Partei legt ja nur einen Fest. Das heißt,wenn jetzt eine Region zwischen 8 Parteien wählen muss dann muss man sich auch zwischen 8 Personen entscheiden. Und Überhangsmandate entstehen wenn man mehr Erststimmen als Zweitstimmen hat.. das Heißt wenn ein Abgeordneter viele Erststimmen hat von mehreren Wahlkreisen aber weniger Sitze zu verfügung hat,dann ist er ein Überhandsmandat oder?

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BurkeUndCo  19.10.2014, 22:49
@Fridalinda

Für jede Partei gibt es für jeden Wahlkreis nur einen Direkt-Kandidaten (gilt nicht bei Gemeinderatswahlen in Baden-Württemberg). Und du kannst nur aussuchen, welchen Kandidaten (von welcher Partzei) du wählen willst.

Die Wahllisten der Parteien dienen dazu die Plätzwe aufzufüllen, die sie mit der Zweitstimme gewonnen haben.

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Fraganti  19.10.2014, 22:54
@Fridalinda
Aber wie kann man in einem Wahlkreis eigentlich mehrere Überhangsmandate haben?

Geht nicht.

Und Überhangsmandate entstehen wenn man mehr Erststimmen als Zweitstimmen hat

Richtig.

das Heißt wenn ein Abgeordneter viele Erststimmen hat von mehreren Wahlkreisen

Eine Person kann nur in einem Wahlkreis kandidieren, dementsprechend nur die Erststimmen eines einzigen Wahlkreises bekommen, also höchstens in einem Wahlkreis ein Direktmandat für den Bundestag erhalten.

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wenn Du im Wahlkampf Kugelschreiber sammelst,frag einfach nach dem Kandidatennamen, manchmal steht er auch drauf.

Mit der 2.Stimme wählst du Sitzverteilung der Parteien im Parlament. Das ist auf jedem Wahlzettel gleich.

Mit der 1.Stimme wählst du den Direktkandidaten aus deinem Wahlkreis. Auf dem Wahlzettel deines Wahlkreises stehen natürlich nur die Direktkandidaten aus deinem Wahlkreis und nicht aus allen Wahlkreisen! Jede Partei kann pro Wahlkreis einen Direktkandidaten aufstellen. Diese Liste ist für gewöhnlich also genauso lang, wie die Liste der Parteien.

Hat eine Partei durch die Sitzverteilung nur 5 Plätze im Parlament, aber wurden in 7 Wahlkreisen ihre Direktkandidaten gewählt, so gibt es sogenannte "Überhangmandate". Das Parlament würde in meinem Beispiel um 2 Plätze über seine Normalgröße wachsen, damit alle 7 Direktkandiaten dieser Partei drin sind.