Woher kommt der Spruch "Wie der Herr, so's Gescherr"?

7 Antworten

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Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß.

Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit.

Alles, was man zum Leben braucht, ist Ignoranz und Selbstvertrauen.

Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.

Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.

Auch die Bretter, die mancher vor dem Kopf trägt, können die Welt bedeuten.

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Weiterbildung
Indianerin  26.06.2022, 12:38

wird im volksmund so verwendet..wenn das "geschirr"für pferde etc nicht ordentlich geputzt oder kaputt war dies dem "wesen "des besitzers entspräche

also unordentliche hausfrau zb.

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Es kommt darauf an, wie weit du den Spruch zurückverfolgen willst. Ich gehe jetzt mal nur vom Wortlaut aus:

Wie der Herr, so's G'scherr. = Genauso wie der Herr ist auch das Geschirr.

Mit Geschirr ist hier wohl nicht das Porzellan gemeint, sondern eher das Geschirr seines Pferdes oder irgendeines anderen Zugtieres, also die Riemen zum Anspannen dieser Tiere vor einen Wagen.

Das heißt: So wie sich der Herr verhält, verhalten sich auch seine Sklaven/ Untergebenen/Bediensteten. Auf die heutige Zeit übertragen: Wenn der Arbeitgeber/ Chef/Vorgesetzte seine Arbeit als solcher gut macht, dann arbeiten auch die Arbeitnehmer/die Angestellten/das Personal effizient. Natürlich auch im negativen Sinne: Wenn der Boss die Zügel nicht in der Hand hat, sich nicht vorbildlich verhält oder wenn der Vorgesetzte keinerlei Führungsqualitäten hat, muss man sich nicht wundern, wenn auch die Angestellten schlampig arbeiten und die Firma vielleicht den Bach runtergeht.

In anderen Zusammenhängen kennt man auch:

  • Wie der Vater, so der Sohn.
  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. (im negativen Sinne)
  • Der Fisch stinkt vom Kopfe. (negativ)

Quelle: Textertobi.de

Herkunft: Das Sprichwort geht vermutlich auf den Satz Plane qualis dominus, talis et servus ‚Wie der Herrso auch der Sklave' aus der Episode Das Gastmahl des Trimalchio aus dem Roman Satyricon des Autors Titus Petronius zurück.

Der Ursprung dieser Redewendung liegt etwas im Dunkeln.
Es könnte sich dabei um ein Zitat aus dem Roman „Satyricon“ des römischen Autors Titus Petronius handeln (er lebte im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung):
„Plane qualis dominus, talis et servus.“ – „Wie der Herr, so auch der Sklave.“
Andere Quellen beziehen sich auf das griechische Sprichwort
„Όπως η ερωμένη, όπως η σκύλα.“ – „Wie die Herrin, so die Hündin.“
Im Deutschen landete dann die Bezeichnung „Geschirr“ für das Brustgeschirr, in dem die Hündin oder der Untergebene (zumindest sprichwörtlich) angeschirrt ist.
Vermutlich sollte durch diesen Reim die Redewendung einprägsamer werden (naja…).

Siehe: https://www.textertobi.de/sprachwissen/kleine-sprachschaetze/wie-der-herr-sos-gescherr/