Wie kann ich diesen Sprachfehler "beheben"?

2 Antworten

Das Wort "beheben" ist schon richtig in Deiner Frage, fraglich ist, ob es sich um einen "Sprachfehler" handelt. "Sprachfehler" wird oft für "Stottern" benutzt, auch von Menschen, die stottern. Tatsächlich ist Stottern kein "Sprachfehler" (d.h. kein Fehler in der Benutzung der deutschen oder einer anderen Sprache), sondern ein "Sprechfehler", d.h. eine Störung im Vollzug der Sprechbewegung.

Nach dem, was Du beschreibst, tippe ich mal darauf, dass Du stotterst. Stottern kommt in den unterschiedlichsten "Farben und Formen", Stotterer stottern ganz unterschiedlich und ganz anderes als die angeblich lustigen Dummköpfe in alten Filmen. Dass Stotterereignisse (sog. Blocks) am Beginn eines Satzes oder einer Mitteilung stattfinden, ist sogar eher typisch. Was man dagegen machen kann, ist einfach zu sagen: eine Therapie. Meine Empfehlung wäre, dass Du dir eine Therapeutin suchst, die sich (1) besonders für Stottern interessiert und (2) Erfahrung mit der Behandlung des Stotterns hat. Beides solltest Du sie vor Beginn der Therapie fragen.

Außerdem solltest Du bei der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. anrufen: www.bvss.de. Dort kannst Du erfahren, welche/r Therapeut/in ich in der Nähe Deines Wohnorts mit Stottern auskennt. Wenn Du noch Schülerin bist, erkundige Dich bei der BVSS gleich nach dem sog. Nachteilsausgleich. Dir darf in der Schule aus dem Umstand, dass Du stotterst, kein Nachteil entstehen.

Das ist nicht einfach zu beantworten. Ob das überhaupt wirklich ein Sprachfehler ist? Seit wann geht dir das so, wann trat das zum ersten mal auf?

Darf ich Deinen Nick so deuten, dass Du 16 Jahre jung bist? Dann müssten wir mal etwas tiefer graben: In der Schule (Grundschule, spätestens aber 6. Klasse) hätte das festgestellt werden müssen, z.B. im Rahmen von Lesewettbewerben. Es gibt da verschiedene Fördermöglichkeiten (Leseförderung z.B., individuelles Training). Gibt es auch Probleme, Deine Gedanken zu sortieren oder das, was Du sagen willst, "bereitzulegen"? Wie steht es um die Konzentration?

Als nächstes solltest Du prüfen, ob das nur in bestimmten Situationen auftritt oder ganz unzusammenhängend, überraschend. Ist das wiederholbar, lässt sich diese Situation "auf Kommando" reproduzieren? Ist das nur eine vorübergehende Schüchternheit oder ist sie auf ein bestimmtes Erlebnis (Trauma?) zurückzuführen?

Bei einem so komplexen Thema ist, wenn Du durch strukturiertes Nachdenken nicht selber drauf kommst, professionelle Unterstützung notwendig. Nur - von wem? Hier möchte ich Dir keinen konkreten Tipp geben, da habe ich meine Grenzen.

Wichtig: Die hier gestellten Fragen musst - und solltest - Du nicht in aller Öffentlichkeit beantworten. Nutze sie als Anregung, als Denkanstoß, um selber auf die richtige Spur zu kommen.

Abschließend ein Tipp, ganz allgemein: Lies Dir laut vor. Laut und deutlich. Wenn Du allein bist, in Deinem Zimmer. Nur für Dich. Nimm einen Lieblingstext und lies ihn Dir so vor, wie Du ihn einer guten Freundin vortragen würdest. Vielleicht kommst Du dabei auf die Idee, was Dich so blockiert.

Alles Gute!