Wie fühlt sich das Treten mit dem E-Bike an?
Hallo,
ich habe mir mein erstes E-Bike gekauft (Fahrrad mit Motorunterstützung in Stufen) und wüsste gern, ob meine Erfahrung nur für mein Modell gilt oder ob es "normal" ist.
Vorab: Mein Ziel ist nicht, so schnell wie möglich zu fahren, sondern mittelschnell, also geschätzt mit 15-20 km/h.
In der ersten Motor-Stufe fährt es sich angenehm, man tritt wie mit einem normalen Rad, der Motor unterstützt nur sehr leicht. Prima, aber keine große Erleichterung.
Ab der zweiten Stufe habe ich während der Fahrt nur einen sehr geringen Tretwiderstand. Wenn ich aufhöre zu treten, setzt der Motor aus, also muss ich, um in einem mittleren Tempo zu fahren die ganze Zeit langsam ohne Tretwiderstand treten. Das fühlt sich wie Leerlauf an, nur nach vorne. Sehr ungewohnt. Die Gangschaltung beeinflusst das nur wenig, die ist nur beim Anfahren hilfreich.
Ist das bei allen E-Bikes so, wenn man eine mittlere Geschwindigkeit halten will?
Oder habe ich ein "Montagsmodell"?
Danke für Eure Erfahrungen!
S
6 Antworten
Ist das bei allen E-Bikes so, wenn man eine mittlere Geschwindigkeit halten will?
Ich kann nur für mein E-Bike sprechen. Es ist ein Stromer ST2s.
Das Rad hat 3 Unterstützungsstufen. Auf Stufe 1 wird m.M.n. nur das Mehrgewicht, verursacht durch den verstärkten Rahmen, Akku und Motor, ausgeglichen. Stufe 3 ist die volle Unterstützung.
Stufe 2 ist individuell einstellbar. Hier kann ich den für mich geeigneten Mix aus Geschwindigkeit, Drehmoment und Agilität über eine App selbst konfigurieren. Je nachdem, ob ich schneller oder länger (Strecke) unterwegs sein möchte.
Das verhalten von deinem E-Bike klingt für mich danach, als ob ein Rotationssensor verbaut ist. Das ist so beim E-Bike meiner Freundin. Der Motor legt dann nicht sofort los, sondern setzt nach einer kleinen Verzögerung ein, dann aber mit der vollen Unterstützung der gewählten Fahr- / Unterstützungsstufe.
Daneben gibt es noch den Pedalkraftsensor, der in meinem E-Bike verbaut ist. Der misst die Kraft mit der das Pedal getreten wird. Die Steuerung gibt dann nur soviel Leistung dazu, wie benötigt wird um die gewählte Fahrstufe zu erreichen. Das ergibt ein anders Fahrgefühl. Eher so, wie bei einem normalen Velo.
Bei beiden wird die Unterstützung ausgeschaltet, sobald die Tretkurbel still steht.
Ja, das ist normal. Wenn du langsamer fahren möchtest, dann kann man bei den E-Bikes die unterstütze Maximalgeschwindigkeit meist in einem Menuepunkt der Steuerung runter stellen. Dann fährt man auch langsamer. Ansonsten den Motor kleiner schalten.
Das mit der Schaltung ist nur hilfreiche wenn man einen Mittelmotor hat. Dann wirkt die Motorkraft ja auch auf unterschiedliche Ritzel.
Danke für die Antwort.
Ich habe ein sehr günstiges Modell, da kann ich leider gar nichts weiter einstellen. Ich bräuchte wohl noch eine Zwischenstufe vor der 2, die nicht gleich so stark unterstützt.
es kommt auf die Schaltung an. Beim S-Ped habe ich mit einer Enviolo Schaltung letztendlich zu wenig Gänge, so daß die Trittfrequenz Kadenz zu hoch wird.
Bei Bosch heißt das Eco-Tour-Sport (mit E-MTB Modus) sowie Turbo.
Beim 25er habe ich auch diese Nuvinci Schaltung mit Zahnriemen. Bosch hat auch verschiedene Motoren mit mehr oder weniger Nm Drehmoment.
Das neueste Modell Performance CX 4 hat 85 Nm
Beim 25er fahre ich zwischen Eco & Tour
Deine Fahrbeschreibung ist weitestgehend normal. Kleinere Unterschiede ergeben sich durch unterschiedliche Bauarten. Das man ständig mittreten muss, ist die Forderung der StVZo, dafür halt bis 25km/h ohne Führerschein.
Das ist normal, denn der Motor verstärkt ja nur deine Tret Kraft...
Danke für die ausführliche Antwort! Die Erklärung mit den unterschiedlichen Sensoren ergibt Sinn. Ich kann das zwar nicht nachprüfen, so viel gibt die Bedienungsanleitung nicht her, aber ich gehe davon aus, dass ich mich dann wohl daran gewöhnen muss. Einstellen kann ich leider gar nichts, aber das war mir bei dem günstigen Preis auch bewusst. Ich bräuchte wohl noch eine Zwischenstufe vor der 2.