Wie findet Ihr das Verhalten?
Gestern musste ich ins Krankenhaus.
Ich war um 5.30 Uhr dort und wollte eine Nummer ziehen. Die Empfangsdame meinte, dies sei erst um 6.00 Uhr möglich.
Um 5.57 Uhr giftete mich die Dame, die für die Patientenaufnahme zuständig ist, an, ob ich nicht sehen würde, dass man eine Nummer ziehen muss. Das ging ja noch.
Dann holte sie meine Daten her (ich war schon öfters dort), warf mir einen Giftblick zu und fragte mich wütend "Sie sind ledig?". Ganz verdutzt erwiderte ich "Ja".
Dann fuhr sie fort, sie brauche Name und Telefonnummer einer Bezugsperson, falls was sein sollte (was ja auch notwendig ist). Da gab ich bereitwillig die Kontaktdaten eines Bekannten von mir an. Da giftete sie weiter, ob das mein Lebensgefährten sei. Ich verneinte dies und dann wollte sie wissen, wer das ist. Ganz genervt erwiderte -ich: "Mei das ist halt auch einer. Sie dürfen ihn anrufen, wenn was ist und er wird sich um alles kümmern. Es ist für mich ok so.
Dann sah sie mich noch wütender an und wurde noch unfreundlicher: "Name und Telefonnummer Ihres Lebensgefährten". Dann meinte ich wie in einer uralten Kaffeewerbung "Ich habe gar keinen Lebensgefährten". Dann sah sie mich noch erboster an und wollte Namen und Anschrift meiner Geschwister haben. Ich wurde dann wütend und meinte: "Hab ich auch nicht. Rufen Sie Herrn D. an, wenn was sein sollte und gut ist.
Dann meine sie trotzig: "Ich wollte ja nur wissen, ob Sie Geschwister haben".
Abgesehen davon fand ich die Frage nach einen "Lebensgefährten" diskriminierend, denn ich hätte ja auch lesbisch sein können.
Kann mir hier bitte wer erklären, welche Beweggründe es geben könnte, dass diese Frau offensichtlich ein Problem mit alleinstehenden Frauen hat.
Sie trägt doch keinen Schaden davon, wenn ich "unbemannt" bin.
4 Antworten
Die hat kein Problem mit dir, sondern mit sich selbst. Wahrscheinlich ist sie frustriert in ihrem Job und Leben. Nimm's nicht persönlich.
Solchen griesgrämigen Menschen wünsche ich am Ende immer ganz freundlich "Einen schönen Tag und alles Gute".
Das bringt sie immer völlig aus dem Konzept 😅 Wenn man ihr Meckern nicht erwidert, sondern ganz freundlich ist.
Erstens hat das Krankenhauspersonal meist besseres zu tun, als sich stundenlang müßig mit Patient*innen zu streiten. Zweitens ist es ungewöhnlich, irgendwen als Bezugsperson anzugeben (ich setze jetzt mal voraus, dass der, den du genannt hast, gar nichts von seinem Glück wusste). Drittens ist eine Bezugsperson in dem Fall, dass du nach einer Narkose mit bleibendem Schaden aufwachst, dafür verantwortlich (wenn du ihn als solchen nennst), sich um das zu kümmern, um das du dich dann vielleicht nicht mehr kümmern kannst. Das solltest du nicht vergessen. Viertens geht es doch gar nicht um die Frage nach einer Diskriminierung. Die Schwester hatte einfach den Wunsch, abzuklären, ob es jemanden gibt, dem du die Verantwortung überträgst, dich im Fall einer geistigen Umnachtung gesetzlich zu vertreten. Morgens um 6 schon zu diskutieren und so halbgare Antworten zu geben, das hilft der guten Frau auch nicht weiter, die sicher auch noch mehr zu tun hat, als jemandem alle klaren Antworten aus der Nase zu ziehen. Nochmal, falls du die Tragweite nicht verstanden hast: wenn während der OP etwas passiert, so dass du danach nicht mehr Herr der Lage und verantwortlich für dein weiteres Leben bist, dann braucht das Krankenhaus einen Ansprechpartner, der A davon weiß, dass du ihn genannt hast, B die Verantwortung übernimmt und sich C dann um alles kümmert, wie du es entweder in einer Patientenverfügung und Vollmacht dokumentiert hast oder aber darum, dass du einen vom Gericht gestellten Betreuer bekommst. Diese Person trägt eine große Verantwortung und ist nicht nur dafür da, dass man ihm/ihr mitteilt, dass du jetzt wach bist und Blumen und Besuch empfangen kannst.
Was soll ich den machen, wenn ich Single bin? Soll ich mir einen herzaubern?
Lass dir nix erzählen. Auch verheiratete oder unverheiratete Paare stehen vor dem gleichen Problem.
Im Zweifel ist nämlich nicht automatisch der (Ehe)Partner der Verantwortliche, auch wenn viele das glauben. Wenn es keine Patientenverfügung gibt, entscheidet erstmal ein Gericht, wer verantwortlich sein soll. Die Richter können aber keine Gedanken lesen. Sie versuchen, die bestmögliche Entscheidung im Sinne des Patienten zu treffen, eine Garantie gibt's aber nicht.
Der beste Rat an alle (egal ob ledig, verpartnert, verheiratet) ist also, eine Patientenverfügung aufzusetzen. Am besten nach Beratung, und dann noch juristisch beglaubigen lassen, damit ihre Gültigkeit nicht angezweifelt werden kann.
Darin kannst du dann auch deinen langjährigen Freund benennen. Davon musst du ihm übrigens nichts erzählen, wenn du nicht möchtest. Es wäre aber ratsam, damit er es im Zweifel nicht ablehnt (das geht auch) weil er sich überrumpelt fühlt, und dann ein Gericht doch jemand anderen bestimmt (Eltern, Geschwister).
Um es der Bezugsperson leicht zu machen, kann man in der Patientenverfügung auch sehr genau aufschreiben, welche Behandlung man möchte, und wann die Maschinen abzustellen sind. Damit nimmst du eine große Last von der Bezugsperson.
dann braucht das Krankenhaus einen Ansprechpartner, der A davon weiß, dass du ihn genannt hast, B die Verantwortung übernimmt und sich C dann um alles kümmert
B und C sind juristische Fragen, und das weiß auch das Krankenhaus. Da wird nicht blindlings irgendeine Kontaktperson angerufen.
Da MUSS abgeklärt werden, ob eine Patientenverfügung vorliegt. Falls ja, wird strikt danach gehandelt. Falls nein, geht es gemäß Gesetzeslage.
Auch Ehepartner haben übrigens kein Recht, da mitzureden. Das ist ein verbreiteter Irrglaube. Liegt keine Patientenverfügung vor, wird erstmal ein Gericht angerufen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar hoch, dass das Gericht dann den Ehepartner als Verantwortlichen bestimmt - das ist aber kein Automatismus. Vor allem kostet es Zeit.
Die kann man sich sparen, mit einer Patientenverfügung. Dazu würde ich allen (nicht nur der Fragestellerin) raten. Auch verheiratete Paare sollten eine Patientenverfügung haben.
Kurzum: Die Bezugsperson im Fragebogen an der Anmeldung hat nichts damit zu tun, wer im Zweifel juristisch als verantwortliche Person bestimmt wird. Es kann eine erste Hilfe für's Krankenhaus sein, den ganzen Prozess anzustoßen, mehr aber auch nicht.
Drittens ist eine Bezugsperson in dem Fall, dass du nach einer Narkose mit bleibendem Schaden aufwachst, dafür verantwortlich (wenn du ihn als solchen nennst), sich um das zu kümmern, um das du dich dann vielleicht nicht mehr kümmern kannst. Das solltest du nicht vergessen
Ist das dein Ernst? Wenn der Narkosearzt Mist baut, ist mein Bekanntet für den bleibenden Schaden verantwortlich? Meinst du, dass die Bezugsperson einen Behandlungsfehler korrigieren kann und muss, So was kann nur ein Mediziner, Einen Mediziner in der Familie haben nur die wenigsten. Demnach darf dann kaum wer ins Krankenhaus. Was hast du dir reingeworfen?
Das wäre ja für mich ein Grund mehr, keinen Ehemann zu benennen. Da würde ich überhaupt niemanden benennen, wenn dieser für den Behandlungsfehler des Arztes haftet bzw. dafür verantwortlich ist, dass ich wieder gesund werde. Hör auf, so einen Bullshit zu verzapfen. Hier haftet der Arzt und sonst niemand und hier sind auch Ärzte verantwortlich, Schadensbegrenzung zu machen.
Zu Deiner Unterstellung, mein Bekannter hätte nichts davon gewusst: Ich hab ihm die Kontaktdaten meines Arbeitgebers gegeben, damit dieser Bescheid weiß, dass entweder noch länger ausfalle bzw, gar nicht mehr komme. Auch hab ich ihn gebeten, meine Beerdigung zu organisieren und den Papierkram abzuwickeln. Ganz sicher wäre er nicht für meinen Heilungsprozess verantwortlich gewesen. Da würde ja niemand mehr eine Kontaktdaten einer Bezugsperson hinterlassen.
Ich hätte der Dame direkt erklärt, dass mir zuvor gesagt wurde, ich dürfe erst ab 6:00 Uhr eine Nummer ziehen.
Bei dem Rest wäre ich extrem höflich gewesen - mach ich immer so und funktioniert für mich wunderbar. Je unfreundlicher jemand zu mir ist, desto freundlicher bin ich.
Abgesehen davon fand ich die Frage nach einen "Lebensgefährten" diskriminierend, denn ich hätte ja auch lesbisch sein können.
Kann passieren, dass man im Alltag das Gendern vergisst.
wahrscheinlich war sie stark gestresst und dadurch dass es 6Uhr ist, ist das auch kein wunder. Klar das Verhalten ist auf keinen Fall schön aber Stress sorgt für die ein oder anderen Unannehmlichkeiten
Mit Verlaub: Um 6.00 Uhr ging Ihr Dienst gerade an (siehe meine Frage). Da sollte sie noch nicht gestresst gewesen sein. Ich habe mich selten in meinem Leben so gedemütigt gefühlt.
Ja, wenn ich um 6 Uhr bei der Arbeit sein müsste wäre ich auch gestresst. Ich meine man muss um ca. 4 - 4:30 Uhr aufstehen und darauf hat ja keiner Bock. Aber vergiss die Situation einfach oder wenn es dich zu sehr stört kannst du auch eine Beschwerde oder was auch immer einreichen
Stress rechtfertigt kein schlechtes Benehmen. Wenn sie das nicht packt,, ist sie fehl am Platz. Ja, ich habe mich über sie beschwert.
Ich stehe auch sehr früh auf und mache Parteiverkehr. Nie im Leben würde ich mir erdreisten, ein derartiges Benehmen an den Tag zu legen.
Schön. Was soll ich den machen, wenn ich Single bin? Soll ich mir einen herzaubern? Die Verantwortung für mich tragen die Ärzte und das Pflegepersonal und nicht meine Bezugsperson.
Ich habe ihr bereitwillig eine Kontaktperson benannt. Eine halbgarne Antwort war das sicher nicht.
Ich stehe nicht unter der Vormundschaft eines Mannes. Wenn es für mich ok ist, dass mein Bekannter sich um mich kümmert, dann ist es so. Falls was schiefgeht tragen die Ärzte die Verantwortung.
Schon allein der Giftblick, als sie feststellte dass ich ledig bin, war voll daneben.
Jedenfalls bin ich schon öfters in der Klinik gewesen und da gab es diesbezüglich nie Probleme. Ich hab das immer so gemacht und es war für die Patientenaufnahme ok.
Ich hab das der Stationsschwester erzählt und sie sagte auch, dass dieses Verhalten gar nicht geht uns gab mir die EMail des Beschwerdemanagements.
Die Aufgabe dieser Frau war, dass ich Ihr eine Kontaktperson benenne und ich habe ihr eine benannt und zwar total freundlich und bereitwillig.
Meinst du, dass es einen Unterschied macht, ob ein Ehemann oder ein guter Freund, den ich schon seit fast 20 Jahren kenne, sich um meine Beerdigung kümmert? Für med. Fehler sind die Ärzte zuständig, aber nicht die Angehörigen.
Es ist mein Leben und ich entscheide, ob ich eine Partnerschaft eingehen will oder nicht.
Und selbst wenn du Recht hättest, hätte sie mich nicht so anfeinden müssen.