Wer war noch am normalsten?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Speer 44%
anderes 33%
Hitler 11%
Göhring 11%
Goebbels 0%
Himmler 0%
Hess 0%

5 Antworten

anderes

Was immer man unter normal verstehen mag - von denen KEINER!

Und schon gar nicht Albert Speer! Dieser infame Opportunist hat sich zwar vor dem Nürnberger Tribunal mit einer eleganten Redewendung vor dem Galgen bewahrt, aber insbesondere spätere Untersuchen haben seine Lügen aufgedeckt und ihn ziemlich erbärmlich aussehen lassen. Seine Verstrickung in die Einsätze von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern sind leider erst zu spät an's Licht gekommen.

Ähnlich war es bei Herrn von Braun, den man uns Jugendlichen in den 60-ern noch als Raketenvater-Vorbild verkaufen wollte.

Nein! All diese Typen haben ihre Talente - soforn vorhanden - dem Nazi-Staat bereitwillig zur Verfügung gestellt, um ihren persönlichen Ehrgeiz zu befriedigen.

Man kann meinetwegen sagen und glauben, der eigene Opa sei ein antändiger Kerl gewesen. Damit bin ich im Großen und Ganzen einverstanden. Aber von den damaligen Bonzen ist keiner ohne Schuld und alle wussten es!

anderes

Das waren alle ganz normale Nazis. Und die Mehrheit des deutschen Volkes auch. Weil nationalistisches Denken die Norm war. Und alles unterdrückt wurde, was von dieser Norm abwich.

Es ist ein riesiger Irrtum zu glauben, dass normal so viel wie in Ordnung heißt. Oder dass etwas nicht falsch sein kann, wenn die meisten es machen.

Göhring

Ich denke Göhring, weil er niemals wirklich an Nazis geglaubt hat, sondern einfach eine Gelegenheit ergriffen hat an Status und Reichtum zu kommen.

Das waren alles mit Abstand die verabschiedungswürdigsten Wesen die es gab. Von denen war niemand auch nur im Ansatz normal.

Speer

Speer, Goebbels und Schacht waren meines Wissens die einzigen Akademiker in der NS-Ministerriege und somit in der Lage, den NS-Wahnsinn intellektuell zur erfassen und zu bewerten.


jule2204  16.07.2023, 23:10

Mengele war auch ein Akademiker.

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Pescatori  17.07.2023, 10:51

Wie kannst du nur auf den Gedanken verfallen, dass nur Akademiker in der Lage waren, den NS-Wahnsinn intellektuell zu erfassen?

Beispielsweise hat der Philosoph und Nationalsozialist Martin Heidegger mit seiner intellektuellen Kompetenz als Rektor der Freiburger Universität seinen einstigen jüdischen Mathematikprofessor Alfred Loewy aus dem Amt entfernt. Seine Frau Therese Loewy hat sich nach dem Tod ihres Mannes und vor dem Abtransport der Freiburger Jüdinnen und Juden ins KZ Gurs das Leben genommen.

Ich will nicht bezweifeln, dass auch Akademiker sich gegen den Naziterror gewandt hatten. Doch das sie eher in der Lage waren, das Grauen des Nationalsozialismus zu durchschauen und Widerstand zu leisten als Nichtakademiker - dafür kann ich keinerlei Belege finden.

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