Welches Mikrofon? Blue Yeti USB oder Rode USB?

2 Antworten

Hallo,

Neewer ist wohl nicht für Qualitätsprodukte bekannt. Sinnvollerweise würde man die beiden von dir genannten Kondensatormikrofon in einer elastischen Aufhängung (Spinne) an den Mikrofonarm montieren. Die entkoppelt das Mikrofon von der Umgebung, so das Schritte oder andere Erschütterungen nicht als Rumpeln auf der Tonspur laden.

Die PSM-1 Spinne für das NT-USB ist eher so mittel. Man kann damit den mitgelieferten Popschutz nicht nutzen und die Erreichbarkeit der Bedienelemente ist eingeschränkt.

Das Blue Yeti ist ein fast schon absurd großes Mikrofon und zusammen mit der passenden Spinne (The Radius) und einem Popschutz wiegt das Ganze fast 1kg. Da macht es ein billiger Mikrofonarm gerne dem newtonschen Apfel nach.

Mit dem Rode NT-USB kann man vielleicht bei normaler Zimmerlautstärke nett vor sich hin reden. Für Gesang ist es eher weniger geeignet, da man es nicht einpegeln kann. Der Pegel ist fest; also ist es entweder zu leise, dann rauscht es; oder man ist zu laut, dann verzerrt es und man muss mit dem Abstand variieren und kann so nicht mit dem Nahbesprechungseffekt arbeiten und bekommt mehr Störschall auf die Aufnahme als einem lieb ist.

Das Blue Yeti hat wenigstens einen Gain-Regler mit dem es eingepegelt werden kann.

Beides sind Großmembrankondensatormikrofone. Diese Mikrofone haben eine hauchdünne Membran, dagegen ist ein Haar schon dick. Diese dünnen Membranen können auch mit wenig (Schall-) Energie angeregt werden und dementsprechend nehmen sie mitunter mehr auf als einem lieb ist. Die üblichen Wohnräume haben meist eine eher suboptimale Raumakustik. Ein Kondensatormikrofon bildet diese ungeschönt ab und dann hat man schnell eine unangenehm verhallte Aufnahme und ggf. auch andere Störgeräusche von z.B. Tastatur oder Maus abgenommen.

Dynamische Tauchspulenmikrofone wie das Shure SM57 sind gegenüber einer mäßigen Raumakustik verzeihlicher. Mit einem SM57 bekommt man auch unter suboptimalen Bedingungen noch eine trockene Aufnahme hin. Jeder US-Präsident seit 1965 bis heute nutzte, bzw. nutzt das SM57 für Reden.

Das SM57 benötigt keine Spinne, ist recht kompakt, relativ leicht und zusammen mit einem Popschutz und einem USB-Audio-Interface bekommt man eine gute Sprecherstimme und auch gute Gesangsaufnahmen hin! Auch ohne tolle Studioumgebung.

Ein USB-Audio-Interface ist eine externe Soundkarte. Bei USB-Mikrofonen ist eine mäßige Soundlösung im Mikrofongehäuse verbaut - Das SM57 hat keinen USB-Anschluss. Da die Soundlösungen in PCs meisten eher so mittel sind, sollte man ein USB-Audio-Interface für das SM57 nutzen. Ein gutes Interface wäre z.B. das Steinberg UR12.


UnterhaltungNRW  03.04.2019, 18:53

Prima Antwort. Hier wurde alles gesagt was zu dem Thema zu sagen ist. Daumen hoch.

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hoermirzu  04.04.2019, 09:53

Danke, weil mir das Experiment Neewer oder Blue Yeti, auch noch bei amazon gekauft, nie in den Sinn käme. Meine Vorliebe zu (teil-)heimischen Produkten von Sennheiser und AKG wird erst vergehen, wenn mich deren Technik enttäuscht.

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Soweit ich mal von ein paar Reviews gehört habe sollen die beiden relativ gleich sein.

Ich würde aber das von rode nehmen, weil da einfach schon ein popup Filter und so dabei ist.


UnterhaltungNRW  03.04.2019, 18:54

ich schreibe gerade mit einem User der das Yeti hat. Er kommt zu keinem vernünftigen Ergebnis

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