Was versteht ihr unter diesem Zitat, was denkt ihr darüber?

2 Antworten

Ich sehe das als spieltheoretisches Problem:
Gegenseitige Kooperation ist für die Allgemeinheit am Besten also sollten alle fair miteinander kooperieren(=Frieden). Wenn aber alle stur auf Kooperation setzen und jemand bricht die ungeschriebenen Regeln und akzeptiert Hilfen von anderen, hilft aber im Gegenzug nicht, dann entsteht ein Ungleichgewicht zu Gunsten des Regelbrechers. Da der Regelbrecher von jedem weiteren Hilfsangebot profitiert, muss man sich ihm entweder ausliefern oder selbst die Kooperation mit dem Regelbrecher einstellen.

Auf Krieg/Frieden übertragen bedeutet das:
Wer nur auf Frieden setzt, kann von Leuten mit bösen/eigensinnigen Absichten ausgenutzt und unterworfen werden. Deshalb benötigt auch ein friedlich orientiertes Land eine Judikative(Gerichte), Legislative(Gesetze) und Exekutive(Polizei) um solche Übergriffe von Einzelpersonen, Gruppen oder Unternehmen im "kleinen" zu unterbinden, sowie eine Armee die dafür sorgt, dass das Land nicht wehrlos ist und ein potentieller Angriff mit möglichst hohen Kosten verbunden ist.

In einer idealen Welt wäre das nicht notwendig. In unserer realen Welt sollte man versuchen, dass die Kosten ein anderes Land zu überfallen immer deutlich höher sind als dieses Land zu verteidigen, bzw als der Nutzen, der aus einem erfolgreichen Angriff entsteht.

Der Spruch ist uralt und von den Römern, wer den Frieden will, rüste sich für den Krieg, dazu passt der Spruch, dass der beste Mensch nicht in Frieden leben kann, wenn der böse Nachbar es nicht will, also muss der gute Mensch bereit sein zu kämpfen, damit der schlechte Mensch ihn nicht mit Gewalt unterdrücken kann, das lässt sich natürlich auch auf Länder übertragen, gute Beispiele sind Finnland oder die Schweiz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Si_vis_pacem_para_bellum