Was tun bzw. wie kommunizieren dass mir ein Ausbildungsbereich nicht liegt?
Hi, bin jetzt in meinem zweiten Lehrjahr. Derzeit bin ich in der Verkaufsabteilung was mir echt viel Spaß macht, aber ich muss jede Woche auch in die Buchhaltung. Und als ich mich hier beworben habe, hat keiner ein Wort darüber verloren, dass sie mich dort auch einsetzen wollen um die Leute dort zu entlasten. Sprich ich mach das seit dem ersten Lehrjahr. Und als ich am Anfang des Jahres das Feedback erhielt, dass ich ja bissl schwächl in der Buchhaltung und meine Kollegen sogar merken, dass es mir nicht liegt, haben sie mich dieses Jahr wieder so eingeteilt dass ich da wöchentlich mal aushelfe.
Mir gefällt diese Arbeit überhaupt nicht und es zieht auch voll meine eigentlich sehr gute Leistung runter. Dadurch freue ich mich auch weniger auf den einen Tag wo ich da hin muss.
Und ich weiß, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber warum soll ich mir etwas gefallen lassen, was absolut meine Leistung kaputt macht?
Mich würde mal interessieren wie ihr das kommunizieren würdet bzw. was ich machen soll, ob ich jetzt bis September mir dass noch geben soll, oder ob ich einfach zu meinem Kollegen geh und mit ihm da mal ein Gespräch führen soll.
3 Antworten
Als ich meine Ausbildung gemacht habe, in einem Betrieb mit vielen unterschiedlichen (auch kaufmännischen) Abteilungen, da musste ich auch eine zeitlang in die Buchhaltung. Auch mir kam das damals alles total verstaubt und altbacken vor, sogar die Kolleginnen. Trotzdem musste ich dort mitmachen. Weil es Teil der kaufmännischen Ausbildung ist und man kann sich die Bereiche nicht aussuchen, sondern sie gehören zum Gesamtpaket des Unternehmens! Ja, das ist manchmal nervig, aber wenn man schon Bürokaufmann/frau "lernt", dann durchläuft man eben ALLE Abteilungen des Betriebes, das einem die Ausbildung überhaupt ermöglicht. Und dass Azubis auch mal "niedere" Aufgaben machen müssen, einfach, um durch Teamgeist die Kolleginnen und Kollegen auch mal zu entlasten, gehört, finde ich, absolut dazu und ist kein Grund zu sagen: "das lasse ich mir nicht gefallen". Anderen Azubis, die möglicherweise in demselben Betrieb auch als Bürokaufleute ausgebildet werden, finden vielleicht die Buchhaltung toll, dafür aber andere Bereiche nicht. Die Ausbildung umfasst ALLE Bereiche eines Betriebes, um diverse Abläufe kennen zu lernen. Spezialisieren kann man sich nach der Ausbildung immer noch. Ich würde die Buchhaltung - wenn auch zähneknirschend - aber motiviert durchziehen und danach auch den Rest der Ausbildung noch. Es wirkt sich meistens sehr positiv aus, wenn man alles mit einer gewissen Motivation durchläuft und nicht immer gleich mault, wenn einem eine Abteilung nicht gefällt. DAS fällt nämlich auch auf und wirkt sich dann vielleicht auch später auf einen Übernahmewunsch oder ein Zeugnis zwischen den Zeilen aus.
Dafür kanst du dir nach deiner Ausbildung mit all dem Wissen um JEDE Abteilung aussuchen, wo du hin willst. Ob Ein- oder Verkauf, Technik, Buchhaltung, Büro.....dir steht dann DEINE Entscheidung frei, weil du dann auch weißt, was dir Spaß machen kann und was nicht. Auch dafür ist es ja gedacht, dass man dadurch rausfindet, was einem liegt und was nicht.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muss auch Dinge tun, die ihm nicht gefallen.
Alleine Dein Ausbildungsbetrieb bestimmt, wann er Dich wo einsetzt. Und so lange keine ausbildungsfremden Arbeiten von Dir verlangt werden ist alles in Ordnung.
Ja das stimmt schon. Und niedrige Aufgaben mach ich da jetzt aber auch nicht. Aber i maul in der Arbeit nicht rum und noch nicht einmal hab ich mich irgendwie bei jemanden beschwert wegen irgendwas. Ich lass jedem so wies denen gefällt auf mir rumtreten, weil ich ja „Azubi“ bin und „nicht so viel jammern“ soll.