Was sollen wir machen, Gen-Z will nicht arbeiten.?


25.11.2023, 02:15

Ich bin auch nicht konservativ und das hier ist keine Wut-bürger Hetze, aber ich sehe nicht, dass diese Leute in meiner Generation eine ernsthafte Arbeitsmoral haben.

12 Antworten

Also erstens ist diese Art der Einschätzung nicht neu sondern angeblich über 4000 Jahre alt und offensichtlich falsch, weil wir immer noch existieren. Aber auch in Halbwahrheiten kann ein Fünkchen Wahrheit stecken.

Ich bin 75 Jahre alt und habe über 35 Jahre lang unterrichtet.

Wir leben alle in einer "Blase" die dadurch entsteht, dass wir uns mit Gleichgesinnten umgeben. Deshalb nehmen wir auch nur den Teil der Gesellschaft wahr der uns umgibt. Nach meiner Pensionierung habe ich im Sozialdienst der Stadt München ehrenamtliche Arbeit übernommen. Was ich dort gesehen habe, hätte ich mir zuvor nur mit Mühe vorstellen können.

Die soziale Schere in der Gesellschaft hat es quasi immer schon gegeben. Eine Art der Sklaverei (die Leibeigenschaft) wurde erst vor 200 Jahren abgeschafft. Das was sich geändert hat, ist die Art wie diese Unterschiede wahrgenommen werden. Auf der einen Seite gibt es die zunehmende Wohlstandsverwahrlosung und auf der anderen Seite einen offensichtlich zunehmenden Altruismus. Ich schätze, dass die Altruisten die glücklicheren Menschen sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Servus aus Norddeutschland (ja, Servus im Norden geht, kann aber strafbar sein),

GenZ ist immer recht harter Tobak. Ich bin Millenial, also die Vorgängerversion, quasi V1.0.

Ich leide unter Überarbeitung, Stress, Schlaflosigkeit und den ganzen anderen Mist, der dazu kommt, wenn man 50-60 Stunden die Woche arbeitet und nicht auf seinen Körper hört. 40h sind schon in Ordnung als "normaler" Arbeitnehmer. Es wird immer Leute geben, die über 60 Wochenstunden lachen werden (Krankenpfleger, Feuerwehrleute, Schichtdienstarbeiter etc).

Sich als 16 Jährige/r hinzustellen und nicht zu wissen, was man später beruflich machen soll, ist normal. Sich aber mit 18 und mit Abitur in der Tasche hinzustellen und zu meinen, ich gehe lieber BWL studieren, statt als Klempner zu arbeiten, ist dann eine andere Sache. Lieber Bürgergeld/HartzIV/Sozialhilfe/Arbeitslosengeld2 und wie der Käse nicht schon hieß in den letzten 20 Jahren, setzt dem natürlich die Krone auf.

Fakt ist, GenZ belehrt zumindest die Industrie in Sachen Work-Life und zeigt darauf, dass eben doch zu viel gearbeitet wird und zu wenig entlohnt wird. Ob sich GenZ anpassen wird oder wir in den nächsten 30 Jahren noch weniger Fachkräfte als heute haben werden, bleibt abzuwarten. Diese Bananen-Experten im Fernsehen sehen ja immer alles eher schwarz als weiß. Junge Menschen müssen eine Perspektive haben, wenn die Eltern gut verdienen, ihr Haus haben, genug Geld da ist und der Kühlschrank immer gefüllt ist, wieso sollte man sich da noch selbst abrackern, nur weil die Eltern das sagen? Dann doch lieber 10h am Tag TikTok, Youtube und Insta checken, dafür dann aber auch nichts Produktives tun, außer vielleicht mal mit dem Hund Gassi zu gehen.

Meiner Meinung nach ist das Problem nicht die neue Genenration, sondern Social Media, Werbung, Ablenkung im Internet, die langsam zur Sucht wird, Motivationslosigkeit, falsche Motivatoren und übertrieben egoistische Anforderungen an zukünftige Arbeitgeber.

Dazu aus meiner Erfahrung: ich habe einige Bewerbungsgespräche mit potenziellen Azubis gehabt, einem habe ich die Empfehlung zur Einstellung ausgesprochen, den anderen konnte ich nur sagen, dass sie sich eventuell mit ihren Motivationen im falschen Berufsfeld befinden und dann eventuell lieber in die Medientechnik, auf den Bau oder als Fitnessberater arbeiten sollten. Da habe ich mich dann gefragt, wieso diese Jugendlichen nicht schon durch die Eltern oder die Schule auf Möglichkeiten deren Fähigkeiten entsprechend hin gefördert worden sind. Vor allem durch die Eltern natürlich! Die haben die Blagen ja letztendlich in die Welt gesetzt und lassen sie jetzt so "umherleben" - "der macht das schon - mein Sohn ist ja nicht dumm" - Ja dieser Satz wurde mir von einem Vater als Antwort auf die Absage der Ausbildung so zugesendet.

GenZ ist wie jede andere Generation davor zumindest motiviert, was ändern zu wollen. Leider aber mit falschen oder faulen Mitteln. Wie su sagtest, wenn man Essen auf dem Tisch haben will, muss man auch was dafür machen. Setze einen Menschen allein auf eine einsame Insel aus - Geld ist da egal, Urlaub auch - da gehts dann ums Überleben - so als überspitzte Analogie.

Macht was aus euch, lernt, seid motiviert und engagiert - vor dem Smartphone abzuhängen und das 100. Shorts Video zu sehen, wie jemand mit einem aufgeblasenen Brazilien But vor der Kamera umherwedelt, lässt einfach nur Hirnzellen schmelzen.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Arbeit ist Arbeit und frei ist frei.
anonym200886  25.11.2023, 02:41
Ob sich GenZ anpassen wird oder wir in den nächsten 30 Jahren noch weniger Fachkräfte als heute haben werden, bleibt abzuwarten.

NIcht die leute müssen sich an den arbeitsmarkt anpassen sondern der arbeitsmarkt an die leute!

es kann nicht sein dass man den ganzen tag schuften geht nur um am ende gerade genug geld für essen und bisschen netflix am abend zu haben während der chef die kohle kassiert. Ich will nicht arbeiten damit die reichen chefs noch reicher werden sondern damit ich selber viel geld bekomme!

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Dolphin1989  25.11.2023, 02:48
@anonym200886

Der Rest des Textes war offenbar zu schwierig zu verstehen.

Wenn ich von "Klempner" rede, meine ich kein Multimillionen-Dollar-Konzern, sondern metaphorisch einen Einzelunternehmer, der zwei Angestellte hat, klassisch wie bei Werner. Da kannst du dir sicher sein, dieser Chef ist nicht wie der Vorstand einer riesigen AG.

Ich bin aber bei dir, wenn es darum geht, dass sich so manche Firmen zu viel Kohlen in die Tasche stecken und bei den wirklich arbeitenden Menschen nicht mehr viel ankommt.

Aber mal ganz ehrlich? Jeder kann entscheiden, ob er lieber beim Mekkes, Amazon oder GLS arbeiten will oder in einem vernünftigen Betrieb, wo man in der Schulzeit mal Praktikum gemacht hat oder den Betrieb, den die Eltern kennen usw.

Außerdem, nur zur Klarstellung, falls du nicht richtig lesen kannst: ich schrieb nicht, dass sich die Leute anpassen MÜSSEN, sondern es bleibt abzuwarten, ob sich die GenZ anpassen wird oder nicht.

Beim Bund haben wir immer gesagt: Denken, Drücken, Sprechen

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Der Witz ist, man hat schon lange vor der Generation Z festgestellt das unser derzeitiges System nicht mehr lange funktioniert. Und ich denke auch das es der Generation Z nicht darum geht gar nicht zu arbeiten, es kommt auf die Arbeitsbedingungen an. Und ich finde da einige Überlegungen nicht so verkehrt.

Ich bin Generation Y, habe mich krank zur Arbeit geschleppt, habe für andere Stunden übernommen, und das wurde so als Selbstverständlichkeit Hingenommen, wozu? Auf keinen Grabstein wird geschrieben stehen; Machte stehts Überstunden, vertrat andere, verzichtete auf Urlaub...

Aber die verlorene Lebenszeit, die ist eingraviert. Ich bin mit den Stunden seit Corona auch runter gegangen, weil ich gemerkt habe, das es trotzdem Läuft, seit dem bin ich weniger Krank und fühle mich auch wohler und motivierter auf der Arbeit

Wenn man viel Medien konsumiert, kommt man zu dieser Einstellung. Es ist auch in anderen Generationen so, dass immer weniger Leute arbeiten wollen.

BER2FRU 
Fragesteller
 25.11.2023, 02:22

Das stimmt nicht, ich habe das nicht aus den Medien, es ist meine Erfahrung im echten Leben welche ich gemacht habe.

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Verofant  25.11.2023, 02:38
@BER2FRU

Nein, ich meine nicht, dass du die Meldung aus den Medien hast, sondern dass zu viel Medienkonsum der Generation Z und auch der anderen Generationen zu dieser Einstellung führt. 🤓👆

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Hätten wir nicht solch eine massive Verschwendung an Arbeitszeit dann würden wir auch problemlos mit 3 Arbeitstagen vllt sogar mit 2 gut auskommen.
Und n Mindestlohn von 20 Euro wäre eigentlich auch das mindeste wenn man sich die Kaufkraft von vor 50 Jahren anschaut, wenn nicht höher.