was sind die Dissoziationsgleichungen von Madnesiumchlorid und von Aluminiumfluorid?

1 Antwort

Moin,

also im Falle des Magnesiumchlorids ist das einfach zu beantworten. Unter Dissoziation versteht man das "Zerfallen" von salzartigen Verbindungen in Lösungsmitteln in ihre Ionen. Magnesiumchlorid besteht aus Magnesium-Kationen (Mg^2+) und Chlorid-Anionen (Cl^–). Demnach lautet die Dissoziationsgleichung:

MgCl2 (s) --[H2O]--> Mg^2+ (aq) + 2 Cl^– (aq)

oder als Wortgleichung: Festes Magnesiumchlorid dissoziiert in Wasser in zweifach positiv geladene Magnesium-Kationen und einfach negativ geladene Chlorid-Anionen, die jeweils von einer Hydrathülle umgeben sind.
Die Buchstaben "s" bzw. "aq" hinter den Formeln stehen für "fest" (vom englischen "solid") bzw. "wässrig" oder "in Wasser gelöst" (vom englischen "aqueous"). Die Formel für Wasser in der eckigen Klammer soll auf dem Reaktionspfeil stehen.

Im Falle des Aluminiumfluorids ist das hingegen weit weniger klar. Erstens ist Aluminiumfluorid nur sehr schlecht wasserlöslich, aber vor allem bin ich mir nicht sicher, ob das kleine Bisschen Aluminiumfluorid, das sich löst, sich ähnlich verhält, wie das nahe verwandte Aluminiumchlorid, nämlich als sehr starke Lewis-Säure?!

Formal könntest du wohl zunächst wieder schreiben:

AlF3 (s) --[H2O]--> Al^3+ (aq) + 3 F^– (aq)

Wortgleichung: Festes Aluminiumfluorid dissoziiert (wenigstens zu einem sehr kleinen Teil) in dreifach positiv geladene Aluminium-Kationen und einfach negativ geladene Fluorid-Anionen, die jeweils von einer Hydrathülle umgeben sind.

Aber wenn man das mit dem oben erwähnten Aluminiumchlorid macht, setzen unverzüglich sehr stark exotherme bzw. auch sehr stark saure Folgereaktionen ein. Zuerst entsteht ein Aluminium-Wasser-Komplex (mit Aluminiumhexaaquo-Kationen):

Al^3+ (aq) + 6 H2O (l) ---> [Al(H2O)6]^3+ (aq),

der sich sodann in einer stark sauren Reaktion in ein Aluminiumpentaaquohydroxid-Kation umwandelt, wobei auch Oxonium-Ionen entstehen:

[Al(H2O)6]^3+ + H2O (l) ---> [Al(H2O)5OH]^2+ (aq) + H3O^+ (aq).

Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum das mit den wenigen Alumnium-Ionen, die beim Aluminiumfluorid in Lösung gehen, nicht auch passieren sollte... Aber wenn das so ist, dann müsste die Dissoziationsgleichung in diesem Fall am Ende so aussehen:

AlF3 (s) + 6 H2O (l) --[H2O]--> [Al(H2O)5OH]^2+ (aq) + H3O^+ (aq) + 3 F^– (aq)

Es könnte allerdings sein, dass gar nicht alle Fluorid-Anionen in Lösung gehen; eine Alternative könnte sein, dass Aluminium-Fuorid-Wasser-Komplexe entstehen. Wie gesagt, ich bin mir im Moment nicht sicher, was dabei passiert und weiß nur, dass sich Aluminiumfluorid ungleich schwerer im Wasser lösen lässt, als Aluminiumchlorid.

Ich hoffe, ich konnte dennoch etwas weiterhelfen!?

LG von der Waterkant.