Was müsste passieren damit ihr aufhört Fleisch zu konsumieren?

Bei mir war es die Begegnung mit einem Tiertransporter auf dem Weg zum Schlachthof. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt selber nicht gut, vermutlich hat mich das deshalb damals so tief getroffen. Mir haben das in diesem Moment einfach nur leid getan. Mit einem dieser Tiere hatte ich Blickkontakt, das hat mir regelrecht den Boden unter den Beinen weggezogen.

Ich vermute, dass ich damals auf Grund meiner angeschlagenen psychischen Verfassung deutlich sensibler und empfindlicher für derartige Eindrücken war. Jedenfalls hat mich das so mitgenommen, dass ich ab diesem Tag kein Fleisch mehr essen wollte. Ich habe es allerdings bereits vorher schon nur äußerst ungern gegessen.

Später habe ich dann noch erfahren, dass die Betäubungsanlage in o.g. Schlachthof seit Jahren defekt war, so dass die Tiere zum Teil bei vollem Bewusstsein geschlachtet wurden. Das hat mich in meinem Entschluss dann nur noch bestätigt.

Bei mir hat die Anschaffung von Hühnerküken vor 10 Jahren dazu geführt, dass ich aufgehört habe, Fleisch zu essen.

Zu beobachten, wie die aufgewachsen sind, hat mir das Lebewesen "Huhn" vor Augen geführt. Sie haben unterschiedliche Persönlichkeiten, haben Lebensfreude, kommunizieren und es wurde für mich unvorstellbar, eines von ihnen zu töten, um Fleisch auf dem Teller zu haben.

Und mir wurde bewußt, dass das bei allen Hühnern so ist und wie sie zwangsläufig leiden müssen, wenn es ihnen nicht so gut geht, wie bei mir. Und das trifft auch auf alle anderen Tiere zu.

Ein "fleischloses" Leben war nicht geplant, sondern hat sich einfach so ergeben. Kurz danach hab ich auch die wenigen Milchprodukte sein gelassen. Eier esse ich weiterhin, kaufe aber keine, wenn die Hühner Winterpause haben.

Hallo Denied619👋

Vielleicht denke ich nur in eine falsche Richtung, weiß ich nicht, vielleicht hänge ich mich was typisch für mich wäre auch nur wieder an einem Detail auf, aber ich versuche mich mal an einer Antwort.

Ich esse nicht mehr viel Fleisch aber immer noch, ich habe meiner Gesundheit zu Liebe weil viele Sorten entzündungsfördernd sind aus meinem Plan gestrichen und esse höchstens 1x die Woche Fleisch, das ist auch kein billiges, kann aber auch mal ne Woche ohne leben.

Ich habe schon Alternativen gesehen, ausprobiert und habe kein Problem damit, überwiegend vegetarisch zu kochen, ich vertrage ein paar Dinge nicht, wie Soja in größeren Mengen das habe ich dadurch herausgefunden, vegan werde ich nie leben, aber mit dem überwiegend vegetarischen (nicht vollständig) Lebensstil damit komme ich klar.

Was ich aber nie begreifen werde und vielleicht hat da jemand Erfahrungen, die er/sie gerne mit mir teilen darf ist folgendes: Ich habe neulich einen Bericht gelesen zu Thunfisch nach veganer Art. Was an Thunfisch nach veganer Art ist Fisch? Der wird nicht im Meer gefangen, der wird nach diesem Abbild von Thunfisch hergestellt aus einem anderen Lebensmittel, der wird so bearbeitet, dass er aussieht, schmeckt und riecht wie Thunfisch aber es ist keiner, wieso nennt man ihn dann immer noch so?

Ich dachte mir damals als diese Diskussion losging, warum heißen vegane Würstchen eig. Würstchen, die spinnen doch, haben nichts Besseres zu tun aber als ich den Artikel las und mir das Bild ansah, die Kommentare dazu durchlas, da wurde mir bewusst, dass die irgendwo recht haben.

Warum also soll ich vegane Würstchen essen, die so aussehen, schmecken und heißen wie das Original, wenn ich mir auch das Original holen kann und nicht erst im schlimmsten Fall ein Pulver mit Wasser zusammenrühren muss zu einer Pampe, um das in Form zu bringen und zu braten, das sind keine Würstchen, eine Backmischung für einen Kuchen ist zwar zeitsparend aber keiner erzählt dem Bäcker, dass das kein echter Kuchen ist, weil alles drin ist was in einem rein selbst gemachten Kuchen auch drin ist, die Zutaten sind grundsätzlich die gleichen, aber dabei ist das einfach nicht so.

Ich habe erst kürzlich das erste Mal Linsenbratlinge gemacht, das ist das vegetarische Pendant zu Frikadellen wenn man so will. Die schmecken aber nicht wie Frikadellen, die mögen je nach Linsenart und durch das braten vielleicht daran erinnern aber ich habe mir nicht gedacht, "Das schmeckt bestimmt wie" einfach weil Linsen nicht wie Hackfleisch schmeckt. Die deutsche Sprache hat einen Haufen an Wörtern und Synonymen hervor gebracht und ja never change a running system aber für mich persönlich müsste man aufhören einem Produkt einen Namen zu geben, dem das Produkt nicht gerecht wird. Thunfisch nach veganer Art ist kein Fisch, das ist ein Versuch den Leuten einzureden, dass man doch auf nichts verzichten muss und dennoch etwas Gutes tut indem man das isst, nur kommen dann so Menschen wie ich daher, die das vielleicht etwas zu genau nehmen und denken sich, warum muss ich meine Bratwürstchen anrühren und wieso zur Hölle sind die so mies trocken? Bei den Linsenbratlingen hatte ich keine Vorstellung, ich weiß wie Linsen schmecken aber ich war wesentlich offener und ging nicht mit so einer Erwartungshaltung rein.

Ich wollte mit meiner Antwort niemandem auf die Füße treten, sollte sich also jemand als vegan lebend identifizieren, freut mich für dich und sollten dir die Alternativen schmecken, schön das hier ist lediglich meine Antwort auf die Frage des Fragestellers, ich mache niemandem seine Einstellung madig oder greife jemanden an, ich persönlich habe diese Ansicht dazu und vielleicht ist jemand dabei, der mir seine Sicht der Dinge mitteilen möchte, warum er/sie grade diese Alternativen bevorzugt und wieso das gut ist, dass die Alternativen auf dem Original (Produkt aus Fleisch) aufbauen und das nachahmen, wenn das jemand so empfindet.

Die Welt müsste untergehen und zwar so, dass der Mensch, inklusive mir, ausgerottet wird, denn ansonsten würde ich jagen.

Was müsste passieren damit ihr aufhört Fleisch zu konsumieren?

Dass keines mehr angeboten wird. Aber da ich mich eh überwiegend pescetarisch ernähre, wäre mir dieses Szenario egal.

Alex